Produkttest

Sonys A95L: der König der Fernseher

Luca Fontana
20.12.2023

Lange hielt sich LG mit seinem G3 auf dem Thron. Jetzt kommt aber die Wachablösung: Sony liefert mit dem A95L den bisher besten TV, den ich je getestet habe.

Bevor wir zum Test kommen: Wer sich einen neuen Fernseher kaufen will, muss sich erst durch einen Dschungel an Features und Technologien kämpfen. Du willst den Durchblick? Und ein paar Empfehlungen? Ich helfe dir im Dickicht.

So, jetzt aber zum Test.


Dies ist einer jener Produkttests, auf die ich mich jedes Jahr am meisten freue: Sonys Flaggschiff-Fernseher. Nicht, weil der TV-Hersteller aus Japan mit eigenen, neuen Panel-Technologien punktet. Die kauft er in der Regel bei der Konkurrenz von LG oder Samsung ein. Sondern, weil er sie mit eigenen Prozessoren ergänzt und damit oft verbessert.

«Die Bildtechnologie ist das eine», wurde mir von Sony-Leuten in etwa so schon öfters gesagt, «aber wie die einzelnen Pixel angesteuert und das Bild vom Prozessor verarbeitet wird, was ganz anderes.»

Mal sehen, buchstäblich, was Sonys neues Flaggschiff drauf hat.

Design und Sound: Ich liebe Sonys Markenzeichen – und kann’s nicht nutzen!

Die zweite Variante hingegen ist perfekt, wenn du keine Soundbar hast. Dann verschiebst du das Panel entlang der Füsse einfach nach unten, bis sich die Lücke zwischen Panel und Möbel schliesst. Die Füsschen schauen dann kaum sichtbar nach vorne und hinten vom Bildschirm weg. Das wirkt dann fast so, als ob das Panel direkt auf dem Möbel sitzt.

Sehr clever. Und nice. Hätte ich keine Soundbar, wäre diese Montage eindeutig meine Wahl. Etwa so wie hier im digitec-Shop in Dietikon.

Ansonsten bleibt Sony dem treu, was sich die meisten anderen Hersteller unter einem Fernseher vorstellen. Modern. Schlank. Schmale Ränder. Nichts Aussergewöhnliches – und das ist gut so. Fernseher sollen Fernseher sein, finde ich.

Acoustic Surface sorgt für guten Sound

Apropos Soundbar: Ginge es nach Sony, würdest du für den Sound gar nicht zwingend eine Soundbar benötigen. Seit Jahren bauen die Japaner auf die hauseigene Soundtechnologie «Acoustic Surface Audio+»: Vier hinter dem Fernseher eingebaute Treiber versetzen nicht wie herkömmliche Lautsprecher Luft in Schwingung, sondern das Panel selbst:

  • 2x Aktuatoren (je 20 Watt)
  • 2x Subwoofer (je 10 Watt)

Strenggenommen ein 2.2-System. Sony will sich aber nicht genau festlegen. Dank «3D Surround Upscaling» – ein schönerer Begriff für digitale Ton-Manipulation – sollen da mehr Lautsprecher vorgegaukelt werden als physisch vorhanden sind. Darum unterstützt das System auch Dolby Atmos.

Was soll ich sagen? Noch immer erstaunt es mich, wie gut dieses System funktioniert: Ein so voluminöses und gleichsam kraftvolles Klangbild schafft kein anderer Fernseher mit seinen herkömmlichen internen Lautsprechern. Ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten, dass «Acoustic Surface Audio+» eine mittelteure Soundbar locker ersetzt. Willst du aber Surround-Sound – echten Surround-Sound – kommst du nicht um ein Heimkinosystem herum.

Zu den Anschlüssen. Die sind hinter dem Fernseher und seitlich:

Messungen: QD-OLED lässt die Muskeln spielen

Was jetzt kommt, geht tief in die Materie. Falls dich Tabellen und Diagramme nicht interessieren, kannst du das alles überspringen und direkt zum Kapitel «Das Bild: kraftvoll und trotzdem natürlich» scrollen. Ab dort kommen meine subjektiven Eindrücke mit viel Videomaterial.

Die besten Werte bei allen Arten von Inhalten erzielte der «Dolby Vision»-Modus. Die unten aufgeführten Messungen beziehen sich darum stets darauf. Ausser beim Gamen, dafür solltest du immer den «Spielen»-Modus nehmen.

Die maximale Helligkeit

Beginnen wir mit der Helligkeitsmessung. Wie gesagt: Anders als OLED-Konkurrent LG setzt Sony beim A95L auf die sogenannten Quantum Dots aus dem Hause Samsung. Ganz einfach ausgedrückt sorgen sie dafür, dass die Millionen von Pixeln im Display Farben erzeugen, ohne Helligkeitseinbussen hinnehmen zu müssen. Die Physik dahinter habe ich hier erklärt.

Ein weiterer Vorteil der Quantum Dots ist, dass sie bei weniger Energiezufuhr ein mindestens gleich helles Bild mit noch intensiveren Farben als bei LGs OLED-Technologie erzeugen. Das soll das Burn-In-Risiko verringern. In der Theorie zumindest.

So. Schauen wir, was die Praxis im Helligkeitstest sagt. In der Grafik vergleiche ich direkt mit LGs Flaggschiff, dem G3, Samsungs S95C, das ebenfalls ein QD-OLED-Panel aus seinen eigenen Fabriken bezieht, und Sonys A95K, dem Vorgänger des A95L.

Nit ist die englische Masseinheit für Candela pro Quadratmeter (cd/m²), also der Leuchtdichte beziehungsweise Helligkeit. 100 Nit entsprechen etwa der Helligkeit des Vollmondes am Nachthimmel. Grafik: Luca Fontana / Flourish

Noch vor einem Jahr hätten mich solche Werte aus den Latschen gehauen. Jetzt nicht mehr, weil LGs G3 trotz «veralteter» Technologie einen ähnlich hellen Fernseher gebaut hat – zumindest punktuell und in kleinen Bildbereichen. Etwa bei der Sonne am Abendhimmel.

Der Weissabgleich

Um die Genauigkeit des Weissabgleichs zu messen, benötige ich zwei Tabellen:

  1. Graustufen Delta E (dE)
  2. RGB-Balance

Das Graustufen dE zeigt, wie stark die vom Fernseher erzeugten Graustufen vom Referenzwert abweichen. Die RGB-Balance zeigt an, in welche Richtung die vom Fernseher erzeugten Graustufen vom Referenzwert abweichen. Warum ist das wichtig? Schauen wir uns das am konkreten A95L-Beispiel an:

Würdest du den Fernseher direkt neben einen Referenzmonitor stellen, bedeutete das:

  • Wert ist 5 oder höher: Die meisten Menschen erkennen den Unterschied zum Referenzmonitor.
  • Wert zwischen 3 und 5: Nur Expertinnen und Enthusiasten erkennen den Unterschied.
  • Wert zwischen 1 und 3: Nur Expertinnen erkennen den Unterschied, die Enthusiasten nicht.
  • Wert unterhalb von 1: Selbst Expertinnen erkennen keinen Unterschied.

Der Color Gamut

Weiter geht’s mit der Messung des Color Gamuts, der Abdeckung der gängigsten Farbräume. Diese sind:

  • Rec. 709: 16,7 Millionen Farben, Standard-Farbraum für SDR-Inhalte wie Live-TV und Blu-Rays
  • DCI-P3 uv: 1,07 Milliarden Farben, Standard-Farbraum für HDR-Inhalte, von HDR10 bis Dolby Vision
  • Rec. 2020 / BT.2020 uv: 69 Milliarden Farben, wird in der Film- und Serien-Industrie noch kaum genutzt

Der grosse «Farbklecks», inklusive der abgedunkelten Bereiche, zeigt die ganze vom menschlichen Auge erfassbare Farbpalette. Der aufgehellte Bereich links zeigt den Farbraum BT.2020. Rechts dasselbe, einfach der kleinere DCI-P3-Farbraum. Die weissen Kästchen zeigen die eigentlichen Grenzen der jeweiligen Farbräume. Die schwarzen Kreise hingegen die beim Messen tatsächlich gemessenen Grenzen.

Folgende Farbraumabdeckungen hat die Messung ergeben:

  • Rec. 709: 100% (gut = 100%)
  • DCI-P3 uv: 99,78% (gut = >90%)
  • Rec. 2020 / BT.2020 uv: 91,54% (gut = >90%)

Der A95L kommt beim wichtigen Farbraum DCI-P3 auf ausgezeichnete 99,78 Prozent Abdeckung. In der Sparte schlagen sich aber alle OLED-Fernseher gut: LGs G3 erreichte 98,67 Prozent.

Den BT.2020-Farbraum deckt Sonys A95L mit 91,54 Prozent ebenfalls sehr gut ab – und das ist keine Selbstverständlichkeit. Selbst LGs G3 mit seinem MLA-Panel kommt auf «nur» 74,12%. Das spricht für die Zukunftstauglichkeit der QD-OLED-Technologie.

Der Color Error

Zum Color Error, also der Farbtreue. Anders als beim Gamut oben beschreibt sie nicht, ob, sondern wie akkurat Farben in einem bestimmten Farbraum dargestellt werden.

Die Messungen sind gut – und keine Überraschung. Nicht, nachdem ich den bereits sehr gut kalibrierten Weissabgleich gemessen habe. Denn je akkurater der Weissabgleich, desto akkurater die daraus erzeugten Farben. In Zahlen: Sonys A95L hat im «Dolby Vision»-Modus ein durchschnittliches dE von guten 4,16. Aus dem Häuschen bin ich aber nicht: LGs G3 erreichte mit 1,97 sogar einen noch tieferen dE-Wert – Samsungs S95C unterbot beide: 1,33 im «Filmmaker-Mode».

Dennoch: Alle drei Fernseher – Sony und LG im «Dolby Vision»-Modus, Samsung im «Filmmaker-Mode» – schlagen sich auf einem hohen Niveau. Ohne geübtes Auge sind die Abweichungen kaum voneinander zu unterscheiden.

Spiegelungen

Per se messbar sind Spiegelungen auf dem Bildschirm nicht. Einige von euch haben mir aber geschrieben und sich gewünscht, dass ich trotzdem in meinen Tests darauf eingehe. Gute Idee. Zum Testen stelle ich eine ganz normale Situation im Wohnzimmer nach: zuerst ein Foto abends. Hinter mir der Backofen, neben dem Fernseher die Stehlampe. Das Licht der Stehlampe wird von der Scheibe des Ofens hinter mir reflektiert und zurück auf den Fernseher geworfen.

Und hier das Ergebnis:

Sonys A95L schlägt sich im Vergleich mit LGs G3 nicht schlecht. Beide kommen mit der direkt aufs dunkle Bild einschlagenden Reflexion gut zurecht, auch wenn LGs Panel ein bisschen entspiegelter aussieht.

Viel schwieriger sind die Spiegelungen tagsüber zu handhaben, ohne geschlossene Gardinen, Jalousien oder Rollläden. Dann, wenn auch noch seitlich Licht aufs Panel kommt. Dennoch muss ich sagen, dass Sonys QD-OLED-Panel einen deutlich besseren Job macht als das Mini-LED-Panel beim Sony X95L:

Zwischenfazit nach der Messung

Sonys neue QD-OLED-Generation macht mir Freude. Sie hat sich nicht nur in der Gesamthelligkeit stark verbessert, sondern überzeugt gleichzeitig mit einem unglaublich referenzwürdigen Bild – direkt aus der Box, ohne Kalibrierung. Zumindest, wenn du den Dolby-Vision-Mode benutzt. In der Theorie ist Sony also ein Fernseher gelungen, der den Kampf mit LGs G3 mehr als würdig aufnimmt. Schauen wir uns nun die Praxis an.

Das Bild: kraftvoll und trotzdem natürlich

Die Messungen oben attestieren dem Fernseher eine gute Farbraumabdeckung bei sehr hoher Farbtreue. Theoretisch. Wie sieht’s in der Praxis aus? Ich habe Sonys A95L mit seinen beiden Hauptkonkurrenten verglichen, LGs G3 und Samsung S95C. Beide südkoreanischen Fernseher spielen sowohl preislich als auch technisch in der gleichen Liga wie Sonys Flaggschiff. Aber wer macht das Rennen?

Farbwiedergabe

Quelle: Disney+, «Guardians of the Galaxy, Vol. 2». Timestamp: 00:56:47.
Quelle: Disney+, «Avatar: The Way of Water». Timestamp: 00:48:10.

Ganz ähnlich empfinde ich es bei «James Bond – Skyfall», als James und der junge Quartiermeister Q in einem Kunstmuseum das Bild eines stolzen, alten Schlachtschiffs betrachten, das schmachvoll auf den Schrott geschleppt wird. Natürlich eine Anspielung auf den alternden Geheimagenten.

Auch hier überzeugt mich Sonys Bild am meisten – und das, obwohl LGs G3 definitiv am natürlichsten wirkt. Das zumindest, wenn ich nur auf die Hauttöne achte. Sony hat hier aber einen schönen, angenehmen und warmen Ton, der mich persönlich am meisten anspricht. Bei Samsung hingegen schleicht sich ein leichter Rotstich ins Bild. Das bemängelte ich schon bei früheren Samsung-TVs.

Quelle: Apple TV+, «James Bond – Skyfall». Timestamp: 00:39:02.

Black Crush und Shadow Details

Wie schlägt sich Sony bei dunklen Szenen? Für diesen Test kommt die erste Szene aus «Blade Runner 2049» zum Zug. Sonys, LGs und Samsungs (QD-)OLED-Fernseher kommen wunderbar dunkel daher. Filmst du nämlich im Gegenlicht, ist es normal, dass Details in schwarzen Silhouetten verschwinden – Black Crush genannt. LG hat davon am meisten. Könnte so beabsichtigt sein. Dass Sony und Samsung weniger Black Crush haben, könnte aber auch am QD-OLED-Panel liegen.

Quelle: UHD-Blu-Ray, «Blade Runner 2049». Timestamp: 00:04:50.

Eben: Der Regisseur hat bewusst im Gegenlicht gefilmt, weil er die dunklen Bildbereiche auch wirklich dunkel wollte.

Helligkeitsabstufungen

Ein letzter Bildtest: Detailwiedergabe in hellen Bildbereichen. Achte im folgenden «Jurassic World»-Beispiel auf die Sonne im Hintergrund: Selbst in so einem hellen Bildbereich sind die Abstufungen von Sonys A95L noch so fein, dass die Sonne locker als Kugel am Firmament zu erkennen ist. Das ist bei LG und Samsung deutlich weniger der Fall.

Quelle: UHD-Blu-Ray, «Jurassic World». Timestamp: 00:21:18.

Der Prozessor: Auf gewohnt starkem Niveau

Der Prozessor ist das Gehirn des Fernsehers. Seine Hauptaufgabe besteht darin, Bildsignale zu empfangen, zu verarbeiten und darzustellen. Verarbeiten heisst, dass der Prozessor schlechte Bildqualität erkennt und sie aufwertet. Dies, indem er zum Beispiel Rauschen entfernt, Farben verstärkt, Kanten glättet, Bewegungen flüssiger macht und allfällige fehlende Pixel-Informationen dazurechnet.

Motion Processing und Judder

Zum Start mache ich es dem Prozessor gleich richtig schwer. Konkret: Judder, ein Phänomen, das alle TVs haben. Besonders bei langen Kameraschwenks. Sam Mendes’ «1917» ist voller solcher gleichmässigen, langsam fliessenden Kamerabewegungen und damit perfekt für den Judder-Test. Achte beim Vergleich mit anderen Herstellern vor allem darauf, ob die vertikalen Balken in der Scheune flüssig durchs Bild laufen oder ins Stottern kommen.

Quelle: UHD-Blu-Ray, «1917». Timestamp: 00:42:25.

Nächste Szene aus «1917». Auch hier sorgt Mendes’ Kameraarbeit für eine immense Herausforderung für die meisten Prozessoren. Gerade bei harten Kanten vor verschwommenem Hintergrund, etwa um die Helme der beiden Soldaten herum. Dort müssen sowohl der Prozessor als auch die Pixel unheimlich schnell reagieren.

Quelle: UHD-Blu-Ray, «1917». Timestamp: 00:35:36.

Sonys Prozessor schlägt sich sehr gut, auch wenn er die Muskeln nicht ganz so stark spielen lässt wie etwa LG. Aber das ist Reklamieren auf hohem Niveau: Das Bild fliesst, wirkt aber nie unnatürlich. Auch bei Samsung im zweiten Vergleich, finde ich.

Reaktionszeit der Pixel

Als Nächstes das Apple Original «For All Mankind». Ich will sehen, wie lange ein einzelnes Pixel braucht, um seine Farbe zu wechseln. Passiert das nicht schnell genug, sieht’s für dich so aus, als ob das Bild Schlieren ziehen würde – der Effekt wird «Ghosting» genannt. Achte beim Kameraschwenk über die Mondoberfläche auf den unten links eingeblendeten Text.

Quelle: Apple TV+, «For All Mankind», Staffel 1, Episode 5. Timestamp: 00:00:10.

Summa summarum spricht das Beispiel also einerseits für den hervorragenden Prozessor Sonys. Andererseits zeigt das Video aber auch die für OLED-Fernseher so typisch ausgezeichneten Pixel-Reaktionszeiten. Darum gelten sie auch als exquisite Gaming-Monitore. LCD-Fernseher sind in diesem Punkt meistens im Nachteil.

Upscaling

Jetzt der schwierigste Test. Hier will ich sehen, wie gut der Prozessor qualitativ weniger hochwertige Quellen hochskaliert. Blu-rays oder das gute alte Live-Fernsehen zum Beispiel. Oder «The Walking Dead». Die Serie ist bewusst auf 16mm-Film aufgenommen worden, um mit einer altmodischen Körnung samt Bildrauschen das Gefühl einer kaputten, postapokalyptischen Welt zu erzeugen.

Quelle: Netflix, «The Walking Dead», Staffel 7, Episode 1. Timestamp: 00:02:30.

Gaming: Input Lag und Game Mode

Beim Messen der Farbkorrektheit im «Game Mode» komme ich auf ein durchschnittliches Delta E von guten 5,21 (lies oben bei «Color Error» nach, falls dich das Thema im Detail interessiert). Das ist zwar kein Referenzbild-Niveau. Aber einer der besseren Werte, die ich im «Game Mode» bei einem Fernseher gemessen habe.

  • 2x HDMI-2.1-Anschlüsse (4K120Hz, HDMI 3+4)
  • Beide mit Auto Low Latency Mode (ALLM)
  • Beide mit variablen Bildraten (HDMI Forum VRR)
  • Einer davon mit eARC (HDMI 3)

Dazu ist Sony – genauso wie Samsung, LG, Philips, TCL und Panasonic – eine Partnerschaft mit grossen Spielestudios eingegangen. Das Ergebnis: HGiG – HDR Gaming Interest Group. Damit soll laut Hersteller sichergestellt sein, dass HDR so angezeigt wird, wie es die Spieleentwickler vorgesehen haben. Etwa beim Zocken von «Spider-Man: Miles Morales» auf meiner Playstation 5.

Quelle: PS5, «Spider-Man: Miles Morales», 120Hz-Modus, VRR und Ray Tracing aktiviert.

Was Sony da zaubert, ist ein Bild mit absolut akkuraten Farben. Dazu stelle ich fest, dass Schwarz auch wirklich schwarz ist, die Kanten scharf aussehen und das Bild selbst bei schnellen und ruckeligen Kameraschwenks nicht verschwimmt. Achte etwa auf Miles’ dunkle Silhouette im Gegenlicht, die detaillierten Texturen des verschneiten New York oder die gut sichtbaren Details in den Wolken am Schluss beim Schwingen. So sieht ein guter «Game Mode» aus.

Smart OS: Google TV

Quelle: Sony Google TV

Apropos – die nervigen Film- und Serien-Empfehlungen im Homescreen lassen sich auch ausschalten. Ganz einfach:

Kleines Schmankerl: Sony selbst hat noch eine Art Kunst-Modus hinzugefügt. Statt den Fernseher auszuschalten, kannst du dir dort ein paar schöne Bilder mit Datum und Uhrzeit anzeigen lassen. Das soll bei niedriger Energie und Helligkeit das rechteckige, schwarze Loch im Wohnzimmer ersetzen, das ein ausgeschalteter Fernseher ansonsten ist.

Bravia Core ist auch wieder dabei – und rockt!

80 Megabits pro Sekunde!

Bei Sony heisst das «Pure Stream». Und wo der Prozessor nicht mit einer allzu anspruchsvollen Dekomprimierung beschäftigt ist, kann er seine Ressourcen nutzen, um das Bild tatsächlich deutlich aufzuhübschen. Ausführliche Bild- und Vergleichstests habe ich in meinem Review zu Sonys X95L gemacht. Hier ein kleiner Vorgeschmack in Videoform:

Der Kauf via Credits und die Bravia-Bibliothek sehen so aus:

Was jetzt noch fehlt, damit Bravia Core zum ultimativen Streamingdienst wird, sind vor allem Inhalte anderer Filmstudios. Die Herausforderung liegt aber in der Technologie: Damit Pure Stream funktioniert, müssen die Inhalte auf speziellen Sony-Servern abgelegt werden. Das sei technisch und aus Lizenz-Gründen ein riesiges Kuddelmuddel, das sich mit anderen Studios nur schwer auflösen lässt, so die Sony-Verantwortlichen. Aber man arbeite daran.

Fazit: Sony übernimmt die Spitzenposition

TV-Herz, was willst du mehr?

Titelfoto: Luca Fontana

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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