Kritik

«The Last of Us», Folge 6: zwischen Wahrheit, Wunden und Abschieden

Luca Fontana
20.5.2025

Folge 6 von «The Last of Us» ist leise, schmerzhaft und tief bewegend – zwischen Geburtstagen, Geständnissen und dem Gewicht der Erinnerung.

Inmitten von Gitarre, Museum und Gnade erforscht die sechste Folge von «The Last of Us» – «The Price» –, was es heisst, jemandem etwas zu schulden. Und was geschieht, wenn Vertrauen nicht gebrochen, sondern untergraben wird. Still, langsam und stetig. «The Price» ist eine Episode über Väter, Söhne und Töchter, über Schuld, Scham und den Mut, ein Versprechen zu halten. Oder es zu brechen.

In der Spoilerfabrik sprechen Michelle, Phil und ich wie immer offen, kritisch und emotional über die aktuelle Folge – mit Spoilern bis hierhin, aber ohne Ausblick auf das, was noch kommt.

Hier ein kleiner Sneak-Peak:

Falls du die Folgen davor nicht gesehen hast, hier kannst du sie nachholen:

Wer die sechste Folge noch nicht gesehen hat und trotzdem wissen will, wie sie war, hier eine kleine Zusammenfassung unserer Eindrücke – ohne Spoiler.

Wo Liebe blind macht und Logik schwankt

Es gibt Folgen, da passiert gar nicht so viel – und trotzdem trifft einen jede Szene mit voller Wucht. «The Price» ist genau so eine Folge. Keine Explosionen, kein grosses Spektakel. Nur zwei Menschen und das, was unausgesprochen zwischen ihnen steht.

Folge 6 springt durch die Zeit, von einem Geburtstag zum nächsten. Und jeder dieser Momente erzählt ein Stück mehr davon, wie Nähe entsteht – und wie sie langsam wieder bröckelt. Es geht um Vertrauen. Um das, was nicht gesagt wird. Um Dinge, die zu schwer sind, um sie in Worte zu fassen. Aber doch gesagt werden müssen, um heilen zu können.

Was mich besonders bewegt hat, ist die Ruhe dieser Folge. Wie sie sich Zeit nimmt, um kleine Gesten gross werden zu lassen. Wie sie zeigt, dass echte Liebe manchmal falsch abbiegt. Nicht aus Bösartigkeit, sondern aus Angst. Aus Schutz. Und wie schwer es ist, den Mut aufzubringen, zurückzugehen. Nicht körperlich. Sondern vor allem emotional.

An der Szene auf der Veranda konnte Michelle ihre Tränen kein bisschen zurückhalten. Und ich verstehe sie. Phil war ebenfalls beeindruckt, fand es aber fast ein bisschen zu schnulzig und wünschte sich zudem mehr Konsistenz in den visuellen Effekten. Ein fairer Punkt. Und doch war auch für ihn klar: «The Price» ist eine dieser Folgen, die bleiben. Die nachhallen. Die wehtun – aber gut tun.

Für mich ist das die stärkste Folge dieser Staffel.

Wo findest du den Podcast?

Hosts

Luca Fontana

Michelle Brändle

Philipp Rüegg

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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