Produkttest

Krasses WiFi-Upgrade für meine Wohnung: ROG-Gaming-Router im Test

Martin Jud
4.9.2019

Meine Wohnung ist eine echte Knacknuss. Schnelles WiFi liegt genauso wenig drin wie eine Powerline-Lösung, die mehr als 108 Mbps liefert. Dachte ich zumindest bisher. Wie die Resultate dieses Reviews zeigen, muss schnelles WLAN nicht länger ein Wunschtraum bleiben.

Powerline-Adapter mit integriertem WiFi sowie unsichtbaren Antennen können baubedingt nicht gleich stark sein, wie ein Router mit drei sichtbaren Antennen. Doch was ich hier erlebe, übersteigt meine etwas naiv tief gehaltenen Erwartungen bei weitem.

Getestet wird der Router Rapture GT-AC2900 von Republic of Gamers:

Der RGB-Gaming-Router kommt mit folgenden Features:

Übrigens: Gemäss den Hardwarespezifikationen scheint dieser Router bis auf die RGB-Lichtshow und einer vierten internen Antenne baugleich mit dem Asus RT-AC86U zu sein.

Wohnungsgrundriss und Standorte der alten und neuen WiFi-Lösung

Meine 120 m² grosse Maisonette-Wohnung hat massive Wände und ist stark verwinkelt. Internet beziehe ich übers Kabelnetz – das Modem steht im Wohnzimmer, mein Abonnement bringt 300 Mbps Download und 30 Mbps Upload. Natürlich hat das Modem auch WiFi integriert, dessen Abdeckung ist allerdings dermassen schwach, dass ich es von Beginn an deaktiviert habe.

Bisher verschaffe ich meinen Geräten mit einer Lösung von Devolo übers Stromnetz Zugang zum Internet. Dabei sind drei «Magic 2» Adapter im Einsatz, von welchen zwei auch WiFi bieten. Als Vergleichsgrundlage teste ich erst mit meiner bestehenden Lösung.

Auf den untenstehenden beiden Wohnungsgrundrissen habe ich dir die bisherigen WiFi-Standorte, wie auch den neuen eingezeichnet. Die WiFi-Symbole in Lila stehen für die beiden Devolo-Magic-2-WiFi-Adapter. Das WiFi-Symbol in Grün stellt den Standort des ROG-Rapture-GT-AC2900-Routers dar.

Bisher habe ich mein WiFi vom Büro und dem Schlafzimmer aus betrieben. Der neue Standort für den ROG-Router wird im Wohnzimmer sein.

Bisherige WiFi-Lösung: Zwei Powerline-Adapter

Falls du gerne mehr über Powerline und den neuesten Standard wissen möchtest, empfehle ich dir folgenden Artikel:

Powerline-WiFi-Lösung: Geschwindigkeit und Ping pro Zimmer

Hier die Ergebnisse meines Devolo-Magic-2-WiFi:

Mir war bewusst, dass mein WiFi eher zu den gemächlicheren gehört. Doch dass es im Schnitt nur 66.3 Mbps bringt und eine Latenz von 10 ms aufweist, überrascht mich.

Neue WiFi-Lösung mit RGB und drei Antennen

Einrichtung des Gaming-Routers

Die grundlegende Einrichtung ist mit wenigen Schritten erledigt:

Neben einem Account-Namen und Passwort für den Router-Zugriff, müssen SSID und WiFi-Passwort bestimmt werden. Dabei kannst du bei Bedarf auch getrennte 2.4- und 5-GHz-Netzwerke erstellen. Guten Mutes nenne ich mein neues WiFi «Terminator».

Als nächstes bekomme ich die Möglichkeit, die Routerkonfiguration durch ein vorhandenes Backup wiederherzustellen. Ist bei mir nicht vorhanden, weshalb ich einen Betriebsmodus wählen muss.

Du kannst den Router in folgenden Modi betreiben:

  • Wireless Router
  • Repeater-Modus
  • Access Point
  • Media Bridge
  • AiMesh

Da ich die IP-Vergabe sowie Portweiterleitungen vorerst meinem Kabelmodem überlassen will, betreibe ich den Router als Access Point. Somit tut er nichts weiter, als mein bestehendes, kabelgebundenes LAN mit Wifi zu erweitern.

Nun darf der «Boost Key», einer konfigurierbaren Taste mit ROG-Logo an der Seite des Routers, eine Funktion zugewiesen werden. Wählen kann ich zwischen «Automatische Kanalauswahl», «Aura Shuffle» und «GeForce Now».

Wählst du «GeForce Now», werden bei Druck auf den Knopf sämtliche GeForce Now Gaming Devices priorisiert behandelt. Mit «Aura Shuffle» kannst du die RGB-Effekte per Knopfdruck anpassen – es stehen total elf Effekte zur Verfügung (Breathing, Strobing, Starry-Night, ...). Die «Automatische Kanalauswahl» weist den Router an, die Kanäle (inklusive DFS-Kanäle) zu überprüfen respektive anzupassen und die drahtlose Leistung zu verbessern.

Meinem Boost Key weise ich die automatische Kanalauswahl zu. Mal sehen, ob ich diese Funktion überhaupt jemals benutzen werde, oder ob das WiFi auch ohne seinen Dienst tut.

Letzter Schritt der Einrichtung: Ein automatisches Update.

Gaming-Router: Geschwindigkeit und Ping pro Zimmer

Endlich wird's richtig spannend. Auf geht's in die zweite Testrunde mit neuer Hardware.

Im Schnitt erreiche ich mit dem neuen Wifi 329.4 Mbps bei einem Ping von 3 ms. Lediglich im Büro fällt der Datendurchsatz etwas arg ab – auf 56.9 Mbps bei einem Ping von 5 ms.

Powerline-WiFi vs. Gaming-Router

Ziehe ich den Vergleich zwischen den beiden WiFi-Lösungen, zieht der ROG-Router schon nur in Sachen Latenz mit 3 ms gegenüber 10 ms klar davon. Das beeindruckt mich. Noch mehr beeindruckt der Direktvergleich des Datendurchsatzes pro Standort.

Eine Leistungssteigerung ums 11.4-Fache auf dem Balkon ist eine krasse Ansage seitens ROG. Oder ein Armutszeugnis für Devolo respektive WiFi ohne externe Antennen? Wie dem auch sei, auch die durchschnittliche 5.6-Fache Leistungssteigerung in der gesamten Wohnung lässt sich sehen. Nun kann ich mein Internetabonnement (300 Mbps Download, 30 Mbps Upload) über WiFi relativ gut ausreizen.

Fazit: Router übertrifft Erwartungen, Preis dürfte etwas niedriger sein

Es verwundert mich nicht, dass der ROG-Router gut abschneidet. Allerdings habe ich kein Plus von 263.1 Mbps erwartet. Lediglich im Büro erreiche ich mit der alten WiFi-Lösung eine bessere Abdeckung und Latenz. Daher wird auch die Powerline-Lösung von Devolo weiterhin seine Berechtigung haben, allerdings mit deaktiviertem WiFi. Den Gaming-PC im Büro belasse ich kabelgebunden im Netzwerk, da ich somit 4 ms gewinne.

Ob der Preis des Routers gerechtfertigt ist, ist fraglich. Persönlich würde ich wohl zu einem etwas günstigeren Modell greifen. Viele Features, die dieser Router bietet, werde ich nie benötigen. Daher lieber auf RGB, GeForce Now und Co. verzichten und etwas weniger bezahlen.

Da dies der erste Router ist, den ich in dieser Wohnung teste, kann ich leider noch keinen Vergleich zu anderen Produkten mit ähnlichen Spezifikationen ziehen. Doch habe ich nun eine erste Basis, um dir bald weitere Router-Reviews zu liefern. Hast du einen Wunsch, welchen Router ich mir als nächstes vornehmen soll? Dann ab in die Kommentare damit. Und falls du magst, klickst du noch auf den «Autor folgen»-Button, um künftige Tests nicht zu verpassen.

80 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


Computing
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Gaming
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Produkttest

Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Produkttest

    Devolo 5G-Router: mit Mobilfunk zum stabilen und schnellen WLAN

    von Lorenz Keller

  • Produkttest

    Synology RT2600ac im Test: Noch mehr Saft für meine Bude?

    von Martin Jud

  • Produkttest

    Mesh-Wi-Fi-Test: TP-Link Deco BE85 überzeugt nur halbwegs

    von Martin Jud