
Produkttest
Devolo 5G-Router: mit Mobilfunk zum stabilen und schnellen WLAN
von Lorenz Keller
Meine Wohnung ist eine echte Knacknuss. Schnelles WiFi liegt genauso wenig drin wie eine Powerline-Lösung, die mehr als 108 Mbps liefert. Dachte ich zumindest bisher. Wie die Resultate dieses Reviews zeigen, muss schnelles WLAN nicht länger ein Wunschtraum bleiben.
Powerline-Adapter mit integriertem WiFi sowie unsichtbaren Antennen können baubedingt nicht gleich stark sein, wie ein Router mit drei sichtbaren Antennen. Doch was ich hier erlebe, übersteigt meine etwas naiv tief gehaltenen Erwartungen bei weitem.
Getestet wird der Router Rapture GT-AC2900 von Republic of Gamers:
Der RGB-Gaming-Router kommt mit folgenden Features:
Übrigens: Gemäss den Hardwarespezifikationen scheint dieser Router bis auf die RGB-Lichtshow und einer vierten internen Antenne baugleich mit dem Asus RT-AC86U zu sein.
Meine 120 m² grosse Maisonette-Wohnung hat massive Wände und ist stark verwinkelt. Internet beziehe ich übers Kabelnetz – das Modem steht im Wohnzimmer, mein Abonnement bringt 300 Mbps Download und 30 Mbps Upload. Natürlich hat das Modem auch WiFi integriert, dessen Abdeckung ist allerdings dermassen schwach, dass ich es von Beginn an deaktiviert habe.
Bisher verschaffe ich meinen Geräten mit einer Lösung von Devolo übers Stromnetz Zugang zum Internet. Dabei sind drei «Magic 2» Adapter im Einsatz, von welchen zwei auch WiFi bieten. Als Vergleichsgrundlage teste ich erst mit meiner bestehenden Lösung.
Auf den untenstehenden beiden Wohnungsgrundrissen habe ich dir die bisherigen WiFi-Standorte, wie auch den neuen eingezeichnet. Die WiFi-Symbole in Lila stehen für die beiden Devolo-Magic-2-WiFi-Adapter. Das WiFi-Symbol in Grün stellt den Standort des ROG-Rapture-GT-AC2900-Routers dar.
Bisher habe ich mein WiFi vom Büro und dem Schlafzimmer aus betrieben. Der neue Standort für den ROG-Router wird im Wohnzimmer sein.
Falls du gerne mehr über Powerline und den neuesten Standard wissen möchtest, empfehle ich dir folgenden Artikel:
Hier die Ergebnisse meines Devolo-Magic-2-WiFi:
Mir war bewusst, dass mein WiFi eher zu den gemächlicheren gehört. Doch dass es im Schnitt nur 66.3 Mbps bringt und eine Latenz von 10 ms aufweist, überrascht mich.
Die grundlegende Einrichtung ist mit wenigen Schritten erledigt:
Neben einem Account-Namen und Passwort für den Router-Zugriff, müssen SSID und WiFi-Passwort bestimmt werden. Dabei kannst du bei Bedarf auch getrennte 2.4- und 5-GHz-Netzwerke erstellen. Guten Mutes nenne ich mein neues WiFi «Terminator».
Als nächstes bekomme ich die Möglichkeit, die Routerkonfiguration durch ein vorhandenes Backup wiederherzustellen. Ist bei mir nicht vorhanden, weshalb ich einen Betriebsmodus wählen muss.
Du kannst den Router in folgenden Modi betreiben:
Da ich die IP-Vergabe sowie Portweiterleitungen vorerst meinem Kabelmodem überlassen will, betreibe ich den Router als Access Point. Somit tut er nichts weiter, als mein bestehendes, kabelgebundenes LAN mit Wifi zu erweitern.
Nun darf der «Boost Key», einer konfigurierbaren Taste mit ROG-Logo an der Seite des Routers, eine Funktion zugewiesen werden. Wählen kann ich zwischen «Automatische Kanalauswahl», «Aura Shuffle» und «GeForce Now».
Wählst du «GeForce Now», werden bei Druck auf den Knopf sämtliche GeForce Now Gaming Devices priorisiert behandelt. Mit «Aura Shuffle» kannst du die RGB-Effekte per Knopfdruck anpassen – es stehen total elf Effekte zur Verfügung (Breathing, Strobing, Starry-Night, ...). Die «Automatische Kanalauswahl» weist den Router an, die Kanäle (inklusive DFS-Kanäle) zu überprüfen respektive anzupassen und die drahtlose Leistung zu verbessern.
Meinem Boost Key weise ich die automatische Kanalauswahl zu. Mal sehen, ob ich diese Funktion überhaupt jemals benutzen werde, oder ob das WiFi auch ohne seinen Dienst tut.
Letzter Schritt der Einrichtung: Ein automatisches Update.
Endlich wird's richtig spannend. Auf geht's in die zweite Testrunde mit neuer Hardware.
Im Schnitt erreiche ich mit dem neuen Wifi 329.4 Mbps bei einem Ping von 3 ms. Lediglich im Büro fällt der Datendurchsatz etwas arg ab – auf 56.9 Mbps bei einem Ping von 5 ms.
Ziehe ich den Vergleich zwischen den beiden WiFi-Lösungen, zieht der ROG-Router schon nur in Sachen Latenz mit 3 ms gegenüber 10 ms klar davon. Das beeindruckt mich. Noch mehr beeindruckt der Direktvergleich des Datendurchsatzes pro Standort.
Eine Leistungssteigerung ums 11.4-Fache auf dem Balkon ist eine krasse Ansage seitens ROG. Oder ein Armutszeugnis für Devolo respektive WiFi ohne externe Antennen? Wie dem auch sei, auch die durchschnittliche 5.6-Fache Leistungssteigerung in der gesamten Wohnung lässt sich sehen. Nun kann ich mein Internetabonnement (300 Mbps Download, 30 Mbps Upload) über WiFi relativ gut ausreizen.
Es verwundert mich nicht, dass der ROG-Router gut abschneidet. Allerdings habe ich kein Plus von 263.1 Mbps erwartet. Lediglich im Büro erreiche ich mit der alten WiFi-Lösung eine bessere Abdeckung und Latenz. Daher wird auch die Powerline-Lösung von Devolo weiterhin seine Berechtigung haben, allerdings mit deaktiviertem WiFi. Den Gaming-PC im Büro belasse ich kabelgebunden im Netzwerk, da ich somit 4 ms gewinne.
Ob der Preis des Routers gerechtfertigt ist, ist fraglich. Persönlich würde ich wohl zu einem etwas günstigeren Modell greifen. Viele Features, die dieser Router bietet, werde ich nie benötigen. Daher lieber auf RGB, GeForce Now und Co. verzichten und etwas weniger bezahlen.
Da dies der erste Router ist, den ich in dieser Wohnung teste, kann ich leider noch keinen Vergleich zu anderen Produkten mit ähnlichen Spezifikationen ziehen. Doch habe ich nun eine erste Basis, um dir bald weitere Router-Reviews zu liefern. Hast du einen Wunsch, welchen Router ich mir als nächstes vornehmen soll? Dann ab in die Kommentare damit. Und falls du magst, klickst du noch auf den «Autor folgen»-Button, um künftige Tests nicht zu verpassen.
Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.
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Alle anzeigenDie massiven Wände meiner Wohnung sind keine gute Voraussetzung für mein Powerline-WiFi. Sitze ich auf dem Balkon, bekomme ich trotz wenigen Metern Abstand zur jetzigen WiFi-Lösung nur Zugriff im 2.4-GHz-Bereich. Verwundert mich nicht, denn tiefere Frequenzen kommen weiter. Doch wenn du schon im Inneren mit 5 GHz nur selten über 80 Mbps kommst, schläft dir das Gesicht beim Surfen auf dem Balkon definitiv ein. Das nervt – es kann doch nicht sein, dass alles so langsam geladen wird oder ich aufs mobile Netz ausweichen muss.
Bei den von mir verwendeten Devolo-Magic-2-Produkten handelt es sich um Powerline mit dem neusten Standard «G.hn». Wobei der grösste Vorteil von Powerline die niedrige Latenz von 1 ms ist. Beim Datendurchsatz kommt es allerdings stark auf die vorhandene Stromleitung an. In meiner Wohnung liegen leider nicht mehr als 108 Mbps drin. Das ist nicht optimal, reicht aber meistens. Zumindest, wenn man sich nicht mehr gewohnt ist. Schlecht ist, dass dieser Flaschenhals natürlich auch beim WiFi greift, sollte es denn überhaupt mehr Leistung als die Powerline an sich bringen.
Ausgerüstet mit der Software «LAN Speed Test» mache ich mich ans Vermessen meines bisherigen WiFi. Dabei lade ich pro Mess-Standort dreimal eine 1 GB grosse Datei auf mein NAS, das im Wohnzimmer steht, hoch und wieder runter. Um die Latenz zu ermitteln, pinge ich mein NAS mittels DOS-Konsole an.
Standort | Devolo Magic 2 Wifi | Ping |
---|---|---|
Entrée | 31.9 Mbps | 13 ms |
Wohnzimmer | 76.5 Mbps | 10 ms |
Essbereich | 65.5 Mbps | 12 ms |
Küche | 75.0 Mbps | 11 ms |
Balkon | 24.9 Mbps | 15 ms |
Abstellraum | 78.6 Mbps | 9 ms |
Bad | 88.4 Mbps | 8 ms |
Büro | 91.3 Mbps | 2 ms |
Waschküche | 66.8 Mbps | 12 ms |
Bad OG | 71.4 Mbps | 10 ms |
Schlafzimmer | 58.7 Mbps | 7 ms |
Ø | 66.3 Mbps | 10 ms |
Im Lieferumfang des neuen Routers sind auch eine Schnellstartanleitung, ein Netzwerkkabel, ein Schraubenzieher sowie ein Standfuss, der auch für die Wandmontage verwendet werden kann, enthalten. Ich deaktiviere mein Devolo-WiFi und mache mich an die Installation des ROG-Routers. Die ist mit wenigen Handgriffen erledigt; Standfuss und drei Antennen anschrauben sowie Netzwerk- und Stromkabel einstöpseln. Danach werde ich mit einer kleinen RGB-Lichtshow begrüsst, die schlussendlich bei roter Farbe stehen bleibt. Schön, aber irgendwie nutzlos – ich drücke die LED-Taste, um den augenschonenden Modus zu aktivieren respektive RGB zu deaktivieren. Mal sehen, was das Teil sonst bringt.
Du kannst den Router über WiFi oder LAN einrichten. Mittels Kabel geht das schneller, da du dann nicht erst die SSID und das Passwort auf dem Router-Kleber, der dummerweise vom bereits angeschraubten Standfuss überdeckt wird, mühsam nachsehen musst. Die Einrichtung funktioniert mit Smartphone, Tablet oder Laptop/PC. Um sie zu starten, gibst du im Browser die IP des Routers ein oder du surfst auf http://router.asus.com, wobei dich die Seite direkt auf deinen neuen Router umleiten sollte.
Standort | ROG Rapture GT-AC2900 | Ping |
---|---|---|
Entrée | 283.0 Mbps | 3 ms |
Wohnzimmer | 553.6 Mbps | 2 ms |
Essbereich | 520.0 Mbps | 2 ms |
Küche | 388.0 Mbps | 2 ms |
Balkon | 284.0 Mbps | 3 ms |
Abstellraum | 373.6 Mbps | 2 ms |
Bad | 523.2 Mbps | 2 ms |
Büro | 56.9 Mbps | 5 ms |
Waschküche | 193.0 Mbps | 4 ms |
Bad OG | 269.0 Mbps | 3 ms |
Schlafzimmer | 179.0 Mbps | 4 ms |
Ø | 329.4 Mbps | 3 ms |
Standort | Devolo Magic 2 Wifi | ROG Rapture GT-AC2900 | Leistungssteigerung |
---|---|---|---|
Entrée | 31.9 Mbps | 283.0 Mbps | 8.9 faches Tempo |
Wohnzimmer | 76.5 Mbps | 553.6 Mbps | 7.2 faches Tempo |
Essbereich | 65.5 Mbps | 520.0 Mbps | 7.9 faches Tempo |
Küche | 75.0 Mbps | 388.0 Mbps | 5.2 faches Tempo |
Balkon | 24.9 Mbps | 284.0 Mbps | 11.4 faches Tempo |
Abstellraum | 78.6 Mbps | 373.6 Mbps | 4.8 faches Tempo |
Bad | 88.4 Mbps | 523.2 Mbps | 5.9 faches Tempo |
Büro | 91.3 Mbps | 56.9 Mbps | 0.6 faches Tempo |
Waschküche | 66.8 Mbps | 193.0 Mbps | 2.9 faches Tempo |
Bad OG | 71.4 Mbps | 269.0 Mbps | 3.8 faches Tempo |
Schlafzimmer | 58.7 Mbps | 179.0 Mbps | 3.0 faches Tempo |
Ø | 66.3 Mbps | 329.4 Mbps | 5.6 faches Tempo |
Bose Soundlink Plus
20 h, Akkubetrieb