Wie viel muss ein Smartphone kosten? Nicht mehr als das Samsung Galaxy A34
Produkttest

Wie viel muss ein Smartphone kosten? Nicht mehr als das Samsung Galaxy A34

Jan Johannsen
20.6.2023

Auf der Suche nach einem brauchbaren, möglichst günstigen Smartphone bin ich im Billigsegment gestartet. Dort wurde ich nicht so recht fündig und bin nun in der Mittelklasse angekommen. Das Samsung Galaxy A34 lässt nur noch Wünsche offen, für die ich mehr Geld ausgeben müsste.

Ich will wissen, wie viel Geld ich mindestens für ein brauchbares Smartphone ausgeben muss. Nachdem mein erster Versuch mit dem Nokia C12 desaströs endete, stimmte mich das Moto G13 positiver. Das Nokia G60 nutzte die zweite Chance für den Hersteller und konnte an einigen Punkten seinen höheren Preis rechtfertigen. Mit dem Samsung Galaxy A34 überschreite ich die Grenze vom Einsteiger- zum Mittelklassebereich. Und damit auch die Grenze, an der ein Smartphone für mich ohne große Einschränkungen brauchbar ist.

Top-Display und wasserdichtes Gehäuse

Die Rückseite des Galaxy A34 besteht aus einfarbigem Kunststoff, an der fettige Finger ihre Spuren hinterlassen. Die drei Kameralinsen erheben sich leicht aus dem Gehäuse. Der Rahmen ist dezent abgerundet und insgesamt liegt das Smartphone angenehm in der Hand. Das gesamte Gehäuse ist nach IP67 wasserdicht. Das bedeutet, es hat in Tests 30 Minuten in einem Meter Wassertiefe unbeschadet überstanden.

Samsung bietet das Galaxy A34 in drei weiteren Farben an.
Samsung bietet das Galaxy A34 in drei weiteren Farben an.
Quelle: Jan Johannsen

Auf der Vorderseite blickst du auf ein 6,6 Zoll großes Super-AMOLED-Display. Mit einer Auflösung von 2340 × 1080 Pixeln, einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz und einer Helligkeit von 1000 Nits lässt es keine Wünsche offen. Die Farben sind kräftig und Schwarz ist richtig dunkel. Die Nutzung bei Sonnenschein ist kein Problem.

Samsung schützt das Display mit Gorilla Glass 5. Das ist das gleiche bruchsichere Glas wie beim Nokia G60. In teureren Smartphones steckt mit Gorilla Glass Victus eine neuere Version, die aber nur geringfügig stabiler ist.

Der Fingerabdrucksensor befindet sich beim Galaxy A34 unter dem Display. Er entsperrt das Smartphone schnell und zuverlässig. Selbst wenn sein Symbol nicht zu sehen ist, beginnt er seine Arbeit, sobald du deinen Finger auf die richtige Stelle des Touchscreens legst.

Der Fingerabdrucksensor befindet sich unter dem Display.
Der Fingerabdrucksensor befindet sich unter dem Display.
Quelle: Jan Johannsen

Dimensity 1080 liefert genug Leistung für den Alltag

Beim Galaxy A34 setzt Samsung auf den Prozessor Dimensity 1080 von Mediatek. Anders als beim Galaxy A54 kommt kein hauseigener Exynos-Chip zum Einsatz. Bei meinem Testgerät stehen dem Prozessor sechs Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Der interne Speicher umfasst 128 Gigabyte. Wobei Samsung auch eine Variante mit acht Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 Gigabyte internem Speicher anbietet. Der interne Speicher lässt sich bei beiden Varianten mit einer microSD-Karte erweitern. Alternativ findet an ihrer Stelle auch eine zweite SIM-Karte im Gerät Platz.

Den Snapdragon 695 im Nokia G60 übertrifft das Galaxy A34 bei der Leistungsmessung mit Geekbench 6. Der Vergleich mit dem Exynos 1380 des Schwestermodells Galaxy A54 endet im Single-Core-Modus unentschieden, im Multi-Core-Modus hat das teurere Smartphone die Nase vorn. Das Galaxy S23 Ultra mit dem Snapdragon 8 Gen 2 spielt dagegen in einer eigenen Liga.

Kurz zusammengefasst: Das Galaxy A34 hat mehr als genug Power für den Alltag.

Großer Akku, keine Klinke und nur Wi-Fi 5

Samsung verbaut im Galaxy A34 einen 5000-mAh-Akku, der damit die gleiche Kapazität wie die Batterie des Galaxy S23 Ultra hat. Ich komme damit problemlos über den Tag. Halte ich mich bei der Nutzung etwas zurück, kann ich die Akkulaufzeit auf fast zwei Tage strecken. Beim Laden nimmt das Smartphone maximal 25 Watt entgegen. Damit ist es an dieser Stelle so schnell wie das Galaxy S23. Die erste Hälfte der Batterie ist in etwa 30 Minuten geladen, danach nimmt das Tempo ab. Für einen komplett geladenen Akku musst du etwa anderthalb Stunden einplanen.

USB-C ist der einzige Anschluss für Stecker.
USB-C ist der einzige Anschluss für Stecker.
Quelle: Jan Johannsen

Anders als die günstigen Smartphones in dieser Serie verfügt das Galaxy A34 über keine 3,5-mm-Buchse für Kopfhörer. Die kannst du nur drahtlos über Bluetooth 5.3 koppeln. Enttäuscht schaue ich auf Wi-Fi 5 auf dem Datenblatt. In der Praxis solltest du im WLAN keinen Unterschied merken, Wi-Fi 6 wäre für ein aktuelles Gerät aber angemessen. Das Nokia G60 ist an diesem Punkt besser ausgestattet. Dafür musst du dir bei der Standortermittlung keine Sorgen machen. Das Samsung unterstützt mit GPS, Glonass, Galileo und Beidou vier verschiedenen Satellitensysteme. NFC ist für mobiles Bezahlen ebenfalls mit an Bord.

Viele vorinstallierte Apps, langer Update-Zeitraum

Samsung liefert das Galaxy A34 mit Android 13 aus. Das Betriebssystem von Google versieht der Hersteller mit seiner Benutzeroberfläche One UI 5.1. Diese bringt ihr eigenes Design und Themes zur Anpassung auf das Smartphone. Dazu kommen mehrere Funktionen, die nicht zum Standard von Android gehören: Die Möglichkeit, mit «Dual Messenger» zwei Accounts in einer Messenger-App zu nutzen, die Einbindung von Samsung Smartthings zur Smarthome-Kontrolle oder mit QuickShare ein eigener Dienst, um Dateien in der nahem Umgebung zu teilen.

Zahlreiche Messenger lassen sich doppelt nutzen.
Zahlreiche Messenger lassen sich doppelt nutzen.
Quelle: Jan Johannsen

Allerdings heißt One UI auch, dass zahlreiche Apps und Dienste von Samsung vorinstalliert sind. Zwar lassen sich die meisten deinstallieren, aber den Sprachassistenten Bixby oder den Galaxy Store – Samsungs App Store – wirst du nicht komplett los. Nicht behalten musst du dagegen die vorinstallierten vier Apps von Microsoft sowie die von Spotify, Disney Plus und Facebook. Nicht benötigte Apps verursachen also am Anfang etwas Arbeit, stören aber größtenteils nicht dauerhaft.

Sehr viele vorinstallierte Apps.
Sehr viele vorinstallierte Apps.

Positiver als die vielen vorinstallierten Apps stimmt mich das Update-Versprechen von Samsung. Das Galaxy A34 soll vier große Android-Updates – also bis Android 17 – und fünf Jahre lang Sicherheitsupdates erhalten.

Brauchbare, aber längst nicht perfekte Kameras

Das Kamera-Setup des Galaxy A34 besteht aus drei Kameras auf der Rückseite und einer Frontkamera:

  • Hauptkamera: 48 Megapixel, 26 mm Brennweite (umgerechnet ins KB-Format)
  • Ultraweitwinkelkamera: 8 Megapixel, 123 Grad
  • Makrokamera: 5 Megapixel
  • Frontkamera: 13 Megapixel
Die Kameralinsen stehen leicht aus der Rückseite hervor.
Die Kameralinsen stehen leicht aus der Rückseite hervor.
Quelle: Jan Johannsen

Farbe

Bei der Hauptkamera des Galaxy A34 nutzt Samsung Pixel Binning. Deswegen haben die Fotos standardmäßig eine Auflösung von 12 Megapixel. Die vollen 48 Megapixel musst du in den Einstellungen auswählen. Damit verzichtest du aber auf zahlreiche Komfortfunktionen der Kamera.

Die Farbwiedergabe der Hauptkamera wirkt natürlich und die Detailgenauigkeit ist hoch.

Die bunte Wand ist eine Herausforderung für Kamera und Nachbearbeitung des Galaxy A34.
Die bunte Wand ist eine Herausforderung für Kamera und Nachbearbeitung des Galaxy A34.
Quelle: Jan Johannsen

Starke Kontraste sind für die Kamera kein Problem. Sie schafft es, sehr dunkle und sehr helle Bereiche auszugleichen.

Starke Kontraste sind kein Problem für die Kamera.
Starke Kontraste sind kein Problem für die Kamera.
Quelle: Jan Johannsen

Ultraweitwinkel und Zoom

Die Aufnahmen mit der Ultraweitwinkelkamera wirken auf dem Smartphone selber ebenfalls gut. Natürliche Farbe und guter Kontrastausgleich bleiben auch auf größeren Bildschirmen bestehen. Betrachte ich die Aufnahme aber am Rechner in Originalgröße, fällt auf, dass die Detailgenauigkeit nicht so hoch wie bei der Hauptkamera ist.

Bei der Ultraweitwinkelkamera fehlt es beim Vergrößern an Details.
Bei der Ultraweitwinkelkamera fehlt es beim Vergrößern an Details.
Quelle: Jan Johannsen

Zoom gibt es beim Galaxy A34 nur digital. In der zweifachen Vergrößerung ist das auf dem Smartphone noch vorzeigbar. Beim Maximum einer zehnfachen Vergrößerung gehen dagegen alle Details verloren.

Der zweifache Zoom ist noch vorzeigbar.
Der zweifache Zoom ist noch vorzeigbar.
Quelle: Jan Johannsen
Beim maximalen Zoom wird das Bild zu einem Aquarell.
Beim maximalen Zoom wird das Bild zu einem Aquarell.
Quelle: Jan Johannsen

Makro

Mit der Makrokamera kommst du sehr nah ans Motiv heran. Und auch wenn die Kamera nur eine Auflösung von fünf Megapixeln hat, sehen die Bilder deutlich besser als bei 2-Megapixel-Makrokameras aus.

Mit der Makrokamera komme ich nah ans Motiv heran.
Mit der Makrokamera komme ich nah ans Motiv heran.
Quelle: Jan Johannsen

Die Hauptkamera liefert aus gleichem Abstand nur ein unscharfes Bild.

Die Hauptkamera kann bei diesem Abstand zum Motiv nicht fokussieren.
Die Hauptkamera kann bei diesem Abstand zum Motiv nicht fokussieren.
Quelle: Jan Johannsen

Will ich ein scharfes Bild mit der Hauptkamera machen, muss ich mindestens so viel Abstand einhalten, dass der Bildausschnitt wie auf folgendem Foto ausfällt. Beschneide ich dieses Foto auf den gleichen Bildausschnitt, liefert die Makrokamera im Vergleich eine bessere Bildqualität.

Näher komme ich nicht heran, wenn ich mit der Hauptkamera ein scharfes Bild haben will.
Näher komme ich nicht heran, wenn ich mit der Hauptkamera ein scharfes Bild haben will.
Quelle: Jan Johannsen

Porträt

Der Porträtmodus sieht im ersten Moment gut aus. Ich bin scharf, der Hintergrund ist unscharf. Bei genauerer Betrachtung fallen mir unschöne Übergänge an meinem Kopf aus – und das sogar ohne Haare, die eine klare Abgrenzung eher erschweren.

Bei genauerer Betrachtung ist mein Kopf nicht gut ausgeschnitten.
Bei genauerer Betrachtung ist mein Kopf nicht gut ausgeschnitten.
Quelle: Jan Johannsen

In der Galerie-App von Samsung kann ich die Porträtaufnahmen nachbearbeiten. Hier lässt sich die Stärke der Unschärfe verstellen und ich kann aus den Lichtkreisen im Hintergrund Sterne, Herzen und andere Dinge machen. Die weiteren Effekte siehst du im Video unten.

Nacht

Bei Dunkelheit hellt die Automatik des Galaxy A34 das Foto bereits auf. Der Nachtmodus sorgt zusätzlich für mehr Schärfe und einen besseren Dynamikumfang.

Automatik bei Nacht.
Automatik bei Nacht.
Quelle: Jan Johannsen
Der Nachtmodus in Aktion.
Der Nachtmodus in Aktion.
Quelle: Jan Johannsen

Der Weitwinkelkamera steht kein Nachtmodus zur Verfügung. Sie kann bei Dunkelheit nur auf die Automatik vertrauen, die hier viel dunklere Bilder als bei der Hauptkamera liefert.

Die Ultraweitwinkelkamera hat keinen Nachtmodus.
Die Ultraweitwinkelkamera hat keinen Nachtmodus.
Quelle: Jan Johannsen

Selfie

Die 13-Megapixel-Frontkamera liefert ordentliche Selfies ab. Die Detailgenauigkeit ist gut und die Farben haben eine leichte Tendenz ins Gelbe. Auffällig ist, dass der Hintergrund auch ohne aktiven Porträtmodus unschärfer als bei Frontkameras anderer Smartphones ist. Schalte ich den Porträtmodus an, nimmt die Unschärfe deutlich zu.

Selfie mit stärkerer Unschärfe im Hintergrund als üblich.
Selfie mit stärkerer Unschärfe im Hintergrund als üblich.
Quelle: Jan Johannsen
Der Porträtmodus macht die Unschärfe aber noch stärker.
Der Porträtmodus macht die Unschärfe aber noch stärker.
Quelle: Jan Johannsen

Bei Dunkelheit kann ich bei der Frontkamera hinter der Helligkeit einen Haken machen – bei Schärfe und Detailgenauigkeit nicht.

Gute Nacht!
Gute Nacht!
Quelle: Jan Johannsen

Fazit: Meine Frage ist beantwortet

Spätestens mit dem Galaxy A34 würde ich meine Frage als beantwortet ansehen. Man kann mehr Geld für ein Smartphone ausgeben, muss aber nicht. Das Display ist schön anzusehen, die Hardware bietet genug Leistung und die Zeiträume für die versprochenen Updates lassen eine mehrjährige Benutzung zu. Die One UI mit den vielen vorinstallierten Apps gefällt mir persönlich allerdings weniger.

Die One UI mag praktische Funktionen haben, insgesamt bin ich aber kein Fan.
Die One UI mag praktische Funktionen haben, insgesamt bin ich aber kein Fan.
Quelle: Jan Johannsen

Der Akku hat eine große Kapazität und bietet eine lange Laufzeit. Er lädt allerdings nicht sehr schnell. Die Hauptkamera liefert bei Tageslicht gute Fotos. Bei Dunkelheit oder Nutzung der anderen Kameras gibt es bei teureren Smartphones in der Regel noch eine bessere Bildqualität.

Falls du etwas weniger Geld ausgeben willst und auf ein AMOLED-Display verzichten kannst, ist das OnePlus Nord CE 3 Lite 5G einen Blick wert. Etwas mehr Geld für das Galaxy A54 auszugeben, lohnt sich dagegen nur, wenn du unbedingt Wi-Fi 6 brauchst oder dir das 0,2 Zoll kleinere Display den Aufpreis wert ist.

Titelfoto: Jan Johannsen

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de. 


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