

Samsung Galaxy Z Flip 7 im Test: Klappt immer besser

Samsung hat sein Klapp-Smartphone Galaxy Z Flip 7 dünner gemacht und ihm ein größeres Außendisplay verpasst. Wenn dein Smartphone klappen soll, gehört dieses in die engere Auswahl.
Hauptgrund für den Kauf des Galaxy Z Flip 7 ist das größer gewordene Außendisplay. Über dieses kann ich viel erledigen, ohne das Klapp-Smartphone zu öffnen. Ansonsten erweist sich der Exynos-Prozessor nicht als Nachteil und das unveränderte Kamerasystem liefert immer noch gute Fotos. Eine längere Akkulaufzeit und ein langer Updatezeitraum sind ebenfalls Pluspunkte.
Dünneres Gehäuse, größere Displays
Samsung hat seine Foldables dieses Jahr dünner gemacht. Mit 6,5 statt 6,9– aufgeklappt – oder 13,7 statt 14,9 – zugeklappt – Millimeter sind die Änderungen beim Flip 7 aber weniger deutlich als beim Falt-Modell Fold7. Dabei hilft Samsung vor allem ein neu konstruiertes Scharnier, das weniger Volumen hat.

Deutlicher fällt auf, dass das Außendisplay beim Flip 7 größer geworden ist. Mit 4,1 Zoll – statt vorher 3,5 Zoll – nimmt es nun die komplette obere Hälfte der Rückseite ein. Aber auch innen ist der Touchscreen größer geworden und hat mit 21:9 ein Seitenverhältnis erhalten, das ihn vor allem breiter macht. In der Diagonalen misst der Touchscreen jetzt 6,9 Zoll. Beim Flip 6 sind es 6,7 Zoll und es hat auch etwas weniger Grundfläche als gesamtes Gerät.

Das Galaxy Z Flip 7 ist nach IP48 wasserdicht. Es soll bis zu 30 Minuten in 1,5 Metern Wassertiefe überstehen. Durch das Scharnier ist der Schutz vor Wasser etwas ins Innere des Geräts gerückt und ist deswegen am äußersten Punkt nicht staubdicht, sondern nur «gegen feste Fremdkörper mit einem Durchmesser ≥ 1,0 mm» geschützt – so die offizielle Formulierung.

Den Fingerabdrucksensor platziert Samsung im Powerbutton des Flip 7. Die Taste ist sehr schmal geworden. Bei der Registrierung muss ich mit meinem Finger über sie wischen. Auflegen genügt nicht. Allerdings reicht es im Betrieb, den Finger auf die dünne Fläche zu legen, um das Smartphone zuverlässig zu entsperren. Dabei kann ich in den Einstellungen wählen, ob sich der Bildschirm bei der ersten Berührung nur einschaltet – und ich die Taste zur Entsperrung ein zweites Mal drücken muss – oder ob beides gleichzeitig passiert. Eine Gesichtserkennung kann ich dafür ebenfalls einrichten.

Außendisplay mit Widgets und fast allen Apps
Das größere Außendisplay des Galaxy Z Flip 7 lädt natürlich dazu ein, noch viel mehr genutzt zu werden. Die Frage ist allerdings, welche Apps sich wie gut nutzen lassen, ohne das Smartphone aufzuklappen. Samsungs Standardlösung sind Widgets. Diese zeigen vor allem Informationen aus ausgewählten Apps an und bieten wenig Möglichkeiten zur Interaktion. Welche Widgets du in welchen Formaten und welcher Reihenfolge zu sehen bekommst, legst du in den Einstellungen im Untermenü «Frontdisplay» fest.

Im Vergleich zu anderen Klapp-Smartphones sind Widgets ohne viele Interaktionen allerdings eine Enttäuschung. Zum Glück findet sich im «Labs»-Bereich der Einstellungen – in dem man experimentelle Funktionen ausprobieren kann – ein Menüpunkt «Auf Frontdisplay zugelassene Apps (Labs)». Diesen kann ich aktivieren, um anschließend aus einer Liste Apps auszuwählen, die mir auf dem Außendisplay angezeigt werden. Die Kriterien, wonach sich Anwendungen hierfür qualifizieren, sind allerdings unklar.

Die ausgewählten Apps lassen sich auf dem Außendisplay wie gewohnt mit einem Tipp auf das Icon starten und auch benutzen. Sie sind allerdings nicht immer auf das kleine Displayformat angepasst. Mal überdeckt die Tastatur alles oder die Kameras verdecken Elemente. Zumindest letzteres lässt sich in der Regel verhindern. Über ein kleines Symbol am unteren Rand kann ich zum Beispiel auswählen, dass die App nur oberhalb der Kameras angezeigt wird.

Wenn du trotz dieser Einschränkungen noch mehr Apps auf das Frontdisplay holen willst, verweist Samsung auf die App «Multistar». Dabei handelt es sich um ein Widget, in welches ich alle installierten Apps holen kann – soweit ich das überblicke. Das ist nicht immer optimal, aber so kann ich zum Beispiel Videocalls führen, wenn das halb aufgeklappte Smartphone vor mir steht.

Zum Vergleich: Motorola lässt beim Razr 60 Ultra beispielsweise alle Apps auf dem Außendisplay zu – ohne weitere Anpassungen. Beim Mix Flip begrenzt Xiaomi die Auswahl etwas und sorgt vor allem dafür, dass sich Apps und die Kameras nicht ins Gehege kommen.
Leistung: Exynos statt Snapdragon
Samsung verbaut im Galaxy Z Flip 7 den hauseigenen Exynos 2500 als Chipsatz. Anders als im Fold 7 und den S25-Modellen kommt nicht der Snapdragon 8 Elite zum Einsatz. Bei der Benutzung des Klapp-Smartphones merke ich allerdings keinen Geschwindigkeitsnachteil. Alles läuft schnell und reibungslos. Der Benchmark-Vergleich offenbart, dass der Exynos nicht ganz mit Qualcomms diesjährigen Top-Chipsatz mithalten kann, aber letztes Jahr sehr gut dabei gewesen wäre – und das genügt für ein sehr gut nutzbares Smartphone.
Größerer Akku lädt immer noch langsam
Die Kapazität des Akkus des Flip 7 hat Samsung im Vergleich zum Vorgänger um 300 mAh auf 4300 mAh erhöht. Meine Akkutest-App versagt allerdings bisher den Dienst auf dem Gerät. Andere Tester berichten aber übereinstimmend von einer Verbesserung der Akkulaufzeit gegenüber dem Vorgänger. Damit sollte man gut über den Tag kommen.

Weniger zufriedenstellend ist die Ladegeschwindigkeit. Das Flip 7 nimmt maximal bis zu 25 Watt entgegen. Damit dauert es fast anderthalb Stunden, den Akku vollzuladen. Ich erwarte keine dreistelligen Watt-Zahlen, aber die 45 Watt der S25-Serie sollte Samsung in einem Smartphone mit vierstelligem Preis doch anbieten. Alternativ kann ich das Flip 7 auch drahtlos laden, allerdings mit bis zu 15 Watt noch langsamer als via Kabel.
Kamera ohne Veränderungen und immer noch gut
Das Kamerasetup hat Samsung beim Galaxy Z Flip 7 im Vergleich zum Vorgänger unverändert gelassen – inklusive Brennweiten, Blenden und Sensorgrößen. Das bedeutet: Auf der Außenseite stehen dir eine 50-Megapixel-Hauptkamera und eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera zur Verfügung. Im Inneren gibt es eine 10-Megapixel-Kamera für Selfies.

Die Hauptkamera lässt sich auch von Wolken und Regen die Darstellung kräftiger Farben nicht vermiesen. Die Regentropfen stören allerdings die Detailgenauigkeit etwas.

Bei Dunkelheit lohnt es sich auf jeden Fall, den Nachtmodus zu aktivieren. Er sorgt für eine bessere Ausleuchtung und eine höhere Detailgenauigkeit, wobei der Unterschied bei der Ultraweitwinkelkamera stärker ist als bei der Hauptkamera.
Die wichtigste Frage dürfte aber sein: Wie viel besser sind die Selfies mit den äußeren Kameras im Vergleich zur Kamera im inneren Display? Die liefert bereits – auch bei Zwielicht – eine gute Bildqualität.

Da fällt im Vergleich nur auf, dass die Hauptkamera etwas anders mit den Farben umgeht und ein quadratisches Bildformat wählt.

Bei der Ultraweitwinkelkamera muss man höllisch aufpassen, nicht den eigenen Finger abzulichten. Der ist einfach verdammt nah an der Kamera, wenn man das Flip 7 bequem in der Hand hält, um auf das Außendisplay zu schauen.

Bei Dunkelheit werden die Vorteile der äußeren Kameras deutlicher. Mit aktiviertem Nachtmodus ist das Selfie mit der Hauptkamera einfach besser.


Eine Telekamera hat das Flip 7 nicht. Der digitale Zoom liefert aber bessere Arbeit als ich erwartet habe. Die vierfache digitale Vergrößerung ist gut nutzbar, die zehnfache mit Einschränkungen bei der Bildqualität auch noch. Bei ihr fallen Artefakte und ungenaue Pixel bereits auf.


Insgesamt überzeugen mich die Kameras des Flip 7. Sie liefern eine hohe Detailgenauigkeit und auch bei schwierigen Lichtverhältnissen farblich ansprechende Bilder. Der Qualitätsunterschied zwischen Ultraweitwinkel- und Hauptkamera ist gering und auch die Selfie-Kamera liefert gute Bilder. Nur bei Dunkelheit und Nutzung des Nachtmodus sind ihr die anderen Kameras überlegen.
Android 16 mit viel Samsung
Samsung liefert das Galaxy Z Flip 7 mit Android 16 aus. Googles Betriebssystem versieht der Hersteller mit seiner Benutzeroberfläche One UI 8. Neben optischen Anpassungen bringt diese sehr viele Apps von Samsung und die Galaxy AI mit. Auf dem Klapp-Smartphone kannst du alle KI-Tools von Samsung benutzen. Gemini funktioniert sogar auf dem Außendisplay.

Samsung verspricht, das Flip 7 sieben Jahre lang mit Software- und Sicherheitsupdates zu versorgen. Jetzt muss nur noch das Falt-Display so lange halten.
Fazit
Samsungs Klapp-Smartphone wird immer besser
Alles, was Samsung beim Galaxy Z Flip 7 gegenüber dem Vorgänger verändert hat – größeres Außendisplay, größerer Akku und dünnere Bauweise – macht das Klapp-Smartphone besser. Das Kamerasystem hat der Hersteller zwar unverändert gelassen, es überzeugt mich aber weiterhin mit einer guten Bildqualität.
Der Exynos-Prozessor schneidet in Benchmarks zwar schlechter ab als der Snapdragon des Fold 7, aber bei der Nutzung des Flip 7 bemerke ich keine Nachteile. Kein Wunder, ist er doch mit dem Top-Chipsatz von 2024 auf Augenhöhe. Mehr stört mich die langsame Ladegeschwindigkeit des Akkus.
Nicht jede App ist optimal auf das Außendisplay angepasst, Samsung hat aber Lösungen gefunden, sie dort gut nutzbar zu machen. Ansonsten erwartet dich das gesamte Paket an Diensten und Apps von Samsung und alle KI-Tools der Galaxy AI. Das Ganze garniert Samsung mit einem langen Updatezeitraum.
Pro
- Großes Außendisplay
- gute Akkulaufzeit
- langer Updatezeitraum
- starker Chipsatz
Contra
- nur Widgets für Außendisplay optimiert
- keine Telekamera
- langsames Ladetempo



Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.