
Kritik
«The Last of Us» ist zurück – und schlägt sofort wieder in die Magengrube
von Luca Fontana
Das bildgewaltige Finale von «The Last of Us» Staffel 2 verliert erzählerisch die Balance. Unser Review zur Folge 7 «Convergence» über inszenatorische Stärke, emotionale Brüche und eine Hauptfigur, die sich im Kreis dreht.
«The Last of Us» liefert ein bildgewaltiges Finale – aber verliert sich in der eigenen Hauptfigur. Während Atmosphäre und Inszenierung überzeugen, bleibt Ellie als moralisches Zentrum zu sprunghaft. Schade. Denn wo Joels Entscheidungen noch nachvollziehbar waren, wirken ihre oft unlogisch und konstruiert. Was bleibt, ist eine Staffel mit grossen Ambitionen, die am Ende nicht ganz überzeugen kann.
In der Spoilerfabrik sprechen Michelle, Domi und ich wie immer offen, kritisch und emotional über die aktuelle Folge – mit Spoilern, aber ohne Ausblick auf das, was im Game noch kommt.
Hier ein kleiner Sneak-Peak:
Wer die siebte Folge noch nicht gesehen hat und trotzdem wissen will, wie sie war, hier mein kurzes Review – ohne Spoiler.
«The Last of Us» schliesst seine zweite Staffel mit einem Paukenschlag – zumindest visuell. «Convergence» ist atmosphärisch grandios, das Setting imposant, die Musik treibend und die Kameraarbeit präzise. Regen peitscht über turmhohe Wellen, Blitze zerreissen die Nacht … und irgendwo führen Entscheidungen immer wieder in Sackgassen, aus denen niemand unbeschadet herauskommt.
Es ist die Art Finale, bei dem sich alles zuspitzt – und doch nicht alles aufgeht.
Denn so bildgewaltig die Folge ist, so holprig fühlt sich manches im Innern der Figuren an. Vor allem bei Ellie. Ihr Weg durch diese Episode – und durch die ganze Staffel – schwankt zwischen impulsiver Wut und plötzlicher Reue, zwischen Selbstaufopferung und Selbstmitleid. Das mag als Charakterbogen gemeint sein, wirkt auf mich aber oft wie ein emotionales Ping-Pong und erschwert die Verbindung zu einer Figur, die mir eigentlich nahe sein müsste.
Bei Joel funktionierte das moralisch Zweifelhafte, weil seine Entscheidungen aus einer nachvollziehbaren Logik heraus entstanden sind. Er tat zwar das Falsche, aber aus Gründen, die wir fühlten: Verlust, Vaterliebe und Angst. Selbst seine Lügen wirkten nicht willkürlich, sondern wie der verzweifelte Versuch, eine Wahrheit zu begraben, die ihn sonst zerbrechen würde.
Bei Ellie hingegen wechseln Reue und Rachsucht im Minutentakt. Sie trifft impulsive, oft dumme Entscheidungen – und wirkt danach überrascht, dass sie Konsequenzen haben. Statt daraus zu lernen, stolpert sie in die nächste Kurzschlusshandlung. Das ist kein Fall einer Heldin, die sich anschliessend wieder aufrappelt. Das ist Kreisen. Und das macht es mir schwer, auf ihrer Seite zu bleiben.
Rückblickend bleibt eine Staffel, die grossartig begann, mitreissend fortsetzte und sich gegen Ende erzählerisch etwas verrannt hat. Eine Staffel, die hohe Ambitionen hat – visuell, emotional, moralisch. Aber nicht immer die Geduld aufbringt, diese Ambitionen sinnvoll fertig zu erzählen. Vielleicht wird die Staffel gerade deshalb lange nachhallen. Nur nicht so, wie ich gehofft hatte.
Falls du die Folgen davor nicht gesehen hast, hier kannst du sie nachholen:
Abonnieren kannst du uns über eine beliebige Podcast-App wie Spotify, Apple Podcast, Youtube Music oder Podigee. Unter folgendem Link findest du unsere Podcast-Ausrüstung.
Luca ist der lebende Beweis dafür, dass unsere Eltern gelogen haben: Es gibt keine viereckigen Augen von zu viel Fernsehen. Gerüchten zufolge soll er bereits im Mutterbauch «Star Wars»-Filme geschaut und Marvel-Comics gelesen haben. Heute, nach vielen Jahren Feldforschung, kennt er sich im Disney-Universum besser aus als Al Capone im Chicago der 1930er-Jahre. Er nutzt für die 14 Abonnements seiner Streaming-Angebote ein und dasselbe Passwort, weil er sie sonst vergessen würde. Die Einzigen, die ihn bei seiner «Arbeit» stören dürfen, sind seine beiden Katzen.
Während andere bereits beim Zeichnen eines Strichmännchens ins Schwitzen geraten, nimmt Michelle jeden Tablet-Test als Steilvorlage für digitale Kunstwerke. Etwas handfester sind solche aus dem 3D-Drucker, die regelmässig bei ihren Smartphone-Reviews Modell stehen. Die Gadget-Begeisterung, der fast jedes neue Redaktionsmitglied erliegt, zeigt sich auf ihrem Pult, das von einer selbstgebauten RGB-Tastatur und passender RGB-Maus flankiert wird. Noch mehr Emotionen, die sogar in Form von Tattoos unter die Haut gehen, verspürt sie nur noch für Pokémon.
Wenn jemand noch mehr zockt als Phil, dann höchstens Domi. Würde ihn nicht sein Hund regelmässig ins Sonnenlicht zerren, hätte er längst alle Platin-Trophäen auf der Playstation gesammelt. Sein Herz brennt auch für ein anderes bekanntes japanisches Unternehmen, nämlich Nintendo. Das beweisen die verschiedenen Retro-Konsolen, die sein Büro schmücken, sowie seine enzyklopädischen Kenntnisse aller Pokémon – selbst solcher, die erst noch erfunden werden müssen.
Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.»