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«Horizon Zero Dawn»: Dieses Spiel vergesst ihr nicht so schnell

Die Macher der linearen Shooter-Serie «Killzone» versuchen sich an einem Openworld-Spiel. Kann das gut gehen? Und wie! «Horizon Zero Dawn» bietet eine Kombination aus faszinierender Welt, ungewöhnlichen Wesen und fesselndem Kampfsystem, das ihr erlebt haben müsst.

Das letzte Wochenende erlebte ich wie in Trance. Nachdem ich aussergewöhnlich früh mein Testmuster erhalten hatte, tauchte ich Kopf voran in die einzigartige Welt von «Horizon Zero Dawn» ein. Was für eine Reise. Die post-post-apokalyptische Welt mit mechanischen Dinosaurier-Wesen, verfeindeten Stämmen und mitten drin die warmherzige Jägerin Aloy, haben mich gefesselt wie lange kein Spiel mehr.

Dabei ist «Horizon Zero Dawn» (exklusiv für PS4) streng genommen ein gewöhnlicher Openworld-Titel. Man spürt eindeutig die Einflüsse von «Far Cry», «Tomb Raider» und zum Teil «The Witcher». «Horizon Zero Dawn» nimmt sich die besten Zutaten der Genre-Referenzen und vereint sie zu einem Festmahl. Hier meine Übersicht, warum es für viele das Spiel des Jahres sein dürfte.

Einzigartige Welt und eine spannende Geschichte

In erstklassig vertonten Dialogen (im Englischen durch Ashly Burch als Aloy) lernt ihr mehr und mehr über die Welt und ihre Bewohner. Das Szenario birgt ungemein viel Potential und wird von Entwickler Guerilla Games voll ausgeschöpft. Ihr dürft regelmässig selber Antworten auswählen – ähnlich wie in «Mass Effect». Zwar meist rein zur Unterhaltung, aber es sorgt dafür, dass ihr euch mehr involviert fühlt, als wenn ihr nur passiv zuhören würdet.

Um sie dreht sich die ganze Geschichte: Aloy.

Als Kulisse dient eine riesige abwechslungsreiche Welt. Von verschneiten Berggipfeln geht es in einen dichten Dschungel oder in einen orangen Canyon – es wird nie langweilig. Immer wieder stosst ihr auf euren Reisen auf überwachsene Ruinen längst vergessener Zivilisationen.

Es gibt viel zu tun, zu viel

Die Robo-Dinos könnt ihr hacken und euch gefügig machen.

Nebenquests sind zwar nicht so spannend wie bei der Referenz «The Witcher 3», sie sind aber dennoch deutlich unterhaltsamer als Standard-Sammelquests wie in anderen Spielen.

Bei all dem hilft euch der Fokus. Er sieht aus wie ein Bluetooth-Ohrstöpsel. Mit ihr scannt ihr die Umgebung und hebt Gegner und interessante Objekte hervor. Dank des Fokus erkennt ihr etwa auch, wo die Schwachstellen eurer Gegner liegen.

Sehen aus, als hätten sie eine CD verschluckt.

Dann gibt es auch noch geheimnisvolle Ruinen, die mehr über die merkwürdigen Roboter-Dinos verraten sollen, oft aber noch mehr Fragen hinterlassen. Sie sind faszinierend designt und ein herrlicher Gegensatz zu der Fauna an der Oberfläche.

All diese Nebentätigkeiten sorgen aber auch dafür, dass eure Karte vollgepflastert mit Symbolen ist. Und weil ich in solchen Spielen immer den Vollständigkeits-Drang kriege, verstricke ich mich ständig in Nebensächlichkeiten. Trotzdem wirken die Aufgaben nicht wie eine künstliche Spielzeitverlängerung.

Sammeln und craften

Action, die nie langweilig wird

Dafür hat das Studio bei den Waffen einen Volltreffer gelandet. Diverse Wurf-, und Schleuder-Waffen verschiessen Feuerpfeile, Eisbomben oder Elektro-Stolperfallen. Nicht jeder Bogen benutzt aber die gleiche Munition. Ihr müsst euch entscheiden, ob ihr lieber mit Feuer spielt oder rüstungsdurchdringende Pfeile einsetzt. Ohne die richtige Waffe kommt ihr den toughen Gegnern nicht bei.

Die sonderbaren Roboter-Wesen sind dann auch das Herz des Spiels. Die Inspiration liegt klar bei Dinosauriern und dennoch ist ihr Design einzigartig. Bei Treffern fallen Rüstungsteile ab und wenn ihr ihnen den Todesstoss versetzt, sprühen die Funken. Bis dahin ist es aber meist ein langer und zäher Kampf. Die unterschiedlichen Viecher fordern euch einiges ab. Während menschliche Gegner hirnloses Pfeilfutter sind, agieren die Dinos schlau und unvorhersehbar.

Grafik zum Dahinschmelzen[[image:7371240]]

Das Auge fürs Design glänzt noch an einer weiteren Stelle: bei den Bewohnern. Ihre Outfits sind angelehnt an klassische Trachten indigener Völker vermischt mit Trophäen der mechanisierten Fauna.

Fazit: Ein unerwartetes Meisterwerk

«Horizon Zero Dawn» erscheint am 1. März exklusiv für die PS4

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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