
Produkttest
Auch in der zweiten Version himmlisch: Das Mini-ITX-Gehäuse H1 von NZXT
von Kevin Hofer
Die Masterbox NR200P Max von Cooler Master ist ein Mini-ITX-Gehäuse. Es überzeugt im Test mit einer hervorragenden Bauerfahrung und Kühlleistung.
Schön sieht sie nicht aus, die Masterbox NR200P Max von Cooler Master. Aber es sind die inneren Wert, die zählen. Die können sich sehen lassen: Vormontiertes 850-Watt-Netzteil mit Goldzertifizierung und ebenso eine 280er All-in-one-Wasserkühlung. Zudem ist hier alles auf eine optimale Bauerfahrung ausgelegt.
Die Seitenteile lassen sich einfach ausklicken. Der Unterteil mit nur einer Schraube entfernen. So ist alles schnell erreichbar. Einzig oben zwischen den Lüftern der Wasserkühlung und dem Mainboard kann es etwas eng werden.
Auf den ersten Blick sieht die Masterbox NR200P Max sehr gut verarbeitet aus. Es gibt zwei Details, die mir bei meinem Sample negativ aufgefallen sind:
Das Gehäuse kommt mit zwei unterschiedlichen Seitenpanels: Eines mit Löcher und eines aus gehärtetem Glas. Ich teste beide Varianten. Da die Frischluftzufuhr durch das Glas beschnitten wird, ist damit zu rechnen, dass die Komponenten im Gehäuse heisser werden.
Folgende Komponenten sind im Testsystem verbaut:
So schlägt sich die Masterbox NR200P Max:
Noch ein paar Worte zur Lautstärke: Mit dem gelochten Seitenfenster erzeugen die Komponenten im Gehäuse 1 dB mehr Schall. Ich messe mit jeweils 30 Zentimetern Abstand zur Front: 40 dB im Leerlauf und 43 unter Last.
Persönlich würde ich immer mit dem gelochten Seitenfenster bauen. Deine RGB-LEDs siehst du auch dadurch noch blinken und zudem sind die Temperaturen besser.
Der Einfachheit halber liste ich dir den Lieferumfang und die Features auf:
Es gibt nichts gross an der Masterbox NR200P Max auszusetzen: Die Bauerfahrung ist exzellent und der Airflow ebenso. Einzig zwei Details an der Verarbeitung habe ich auszusetzen: Die Qualität der Frontanschlusshalterung und die Staubfilter, die leicht verrücken. Das sind aber wirklich nur Details.
Dann ist da noch der Preis. Der scheint mit knapp 400 Franken verdammt teuer. Das ist aber nur auf den ersten Blick so. Für ein Mini-ITX-Gehäuse in ähnlicher Verarbeitungsqualität bezahlst du schnell 150 Franken. Beim Cooler Master-Gehäuse sind aber noch ein Netzteil und die Wasserkühlung dabei. Das Netzteil kostet derzeit 180 Franken und die Wasserkühlung rund 70 Franken (Stand: 20.12.2021). Macht also genau 400 Franken. Der Preis ist somit gerechtfertigt.
Ich kann dir die Cooler Master Masterbox NR200P Max empfehlen.
Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.
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Alle anzeigenZur Bauerfahrung kann ich gar nicht viel sagen, ausser: Sie ist hervorragend. So sind die Kabel für die CPU und die Lüfter bereits perfekt gelegt. Besonders toll: Das Kabel für die Frontanschlüsse ist in eine Kunststoffhalterung eingefasst. So lassen sich alle Kabel für Power- und Reset-Button sowie LEDs auf einmal mit dem Mainboard verbinden. Das ist ein Detail, zeigt aber, wie viel Wert Cooler Master auf die Bauerfahrung legt. Auch sind die Kabel genau bemessen. Es bleibt also nichts Überflüssiges im Gehäuse übrig.
Das Wichtigste an einem Gehäuse ist der Airflow. Also wie effizient warme Luft aus dem Gehäuse geführt wird. Beim NR200P Max ziehen die Lüfter oben kühle Luft durch die Lüftungsschlitze ins Innere und drücken sie durch den Radiator oben wieder heraus. Die Grafikkarte zieht zusätzlich über die seitlichen Lüftungsschlitze kühle Luft an, verwirbelt die aufgewärmte Luft dann aber im Gehäuse. Optional könntest du bis zu zwei weitere 120 Millimeter Lüfter unter der Grafikkarte zur Zufuhr frischer Luft verbauen. Ich teste das Gehäuse im Lieferzustand.
Gehäuse teste ich immer nach derselben Methode. Ich lasse die Stresstests von AIDA64 für die CPU und FurMark für die GPU während 20 Minuten laufen. Die Temperaturen der Komponenten zeichne ich währenddessen mit HWInfo64 auf. Mit dem AIDA64-Stresstest bringe ich nicht nur die CPU ans Leistungslimit, sondern auch SSD, RAM und Cache. Die Lüftersteuerung lasse ich im BIOS auf Standard. Auch sonst lasse ich alles unangetastet im BIOS, ausser, dass ich XMP-Unterstützung aktiviere.
Wie zu erwarten sind die Temperaturen mit Glasfenster höher als mit gelochtem Seitenpanel. Die Unterschiede sind jedoch mit zehn Grad Celsius nur bei der Grafikkarte gross. Bei der CPU beträgt die Differenz nur wenige Grad Celsius oder ist gar nicht vorhanden. Die CPU drosselt jedoch bei der Konfiguration mit Glaspanel, um 200 MHz. Das liegt daran, dass sie an ihr thermisches Limit gerät. Sie wird also zu heiss. Deshalb schwankt die Temperatur gegen Ende des Tests. Bei der Konfiguration mit gelochtem Seitenpanel, kann die CPU den Takt jedoch halten.
Insgesamt sind das gute Werte. Aufgrund der engen Platzverhältnisse werden in Mini-ITX-Gehäusen die Komponenten wärmer, als sie es in grösseren Gehäusen tun. Auf der offenen Testbench wurde der i9-10900K im Review über einen weit kürzeren Zeitraum – etwa 20 Sekunden – bis zu 73 Grad Celsius warm. Eine ähnliche Temperatur konnte im NR200P Max über eine Minute gehalten werden. Der Prozessor lief während des Tests auf allen zehn Kernen mit durchschnittlich 4,8 GHz.