«Pragmata»
Hintergrund

2026 wird ein legendäres Gaming-Jahr – Capcom spielt mit «Onimusha», «Resident Evil» und «Pragmata» ganz vorne mit

2026 wird ein Gaming-Jahr, das für immer in die Geschichtsbücher der Videospiele eingehen wird. Ein japanischer Publisher mischt mit gleich drei hochkarätigen «Game of the Year»-Kandidaten ganz vorne mit: Capcom.

Leute, ich habe Angst vor nächstem Jahr. Nicht, weil ich schon unglaubliche 35 Jahre alt werde, langsam graue Haare bekomme und mir meiner eigenen Endlichkeit immer mehr bewusst werde. Klar, auch das ist nicht so cool. Was mich aber wirklich stresst, ist die unglaubliche Lawine an hervorragenden Games, unter denen ich 2026 begraben werde.

Da gibt es zum einen den Koloss namens «GTA 6», der im Mai und darüber hinaus für massenhaft dubiose Krankmeldungen und spontane Ferien sorgen wird. Auch die Konsolenhersteller fahren ganz grosse Geschütze auf. Die PS5 bekommt Titel wie «Marvel’s Wolverine» und «Saros». Xbox-Fans hoffen auf «Fable», «Gears of War: E-Day» – und vielleicht sogar «The Elder Scrolls 6». Nintendo kontert mit dem Fromsoftware-Exklusivtitel «The Duskbloods» und der gewohnten Barrage an hauseigenen Perlen – mit etwas Glück: neue Ableger von «Mario», «Xenoblades» und «Pokémon». Dazu kommen unzählige Kracher von Drittherstellern wie «Marvel 1943: Rise of Hydra», «007 First Light», «Judas», «The Blood of Dawnwalker», «Nioh 3», «Phantom Blade Zero» oder «Stranger than Heaven».

Mannomann.

Seien wir ehrlich – schon «GTA 6» würde ausreichen, um 2026 zu einem fucking legendären Gaming-Jahr zu machen.
Seien wir ehrlich – schon «GTA 6» würde ausreichen, um 2026 zu einem fucking legendären Gaming-Jahr zu machen.
Quelle: Rockstar Games

Als wäre das nicht schon mehr als genug, habe ich an einem Pressetermin mit Capcom gleich drei weitere Titel für meine GOTY-2026-Liste gesammelt: «Onimusha: Way of the Sword», «Resident Evil: Requiem» und «Pragmata».

Alle drei Titel hatte ich zuvor nur peripher, beziehungsweise gar nicht auf meinem Radar. Nach dem Anspieltermin bin ich mir jedoch sicher: Capcom hat – trotz unglaublich starker Konkurrenz – drei ganz heisse Anwärter für das «Game of the Year 2026» in der Pipeline.

Erster GOTY-Anwärter: «Onimusha: Way of the Sword»

Als Erstes stürze ich mich bei meinem Termin in das Revival eines fast vergessenen Klassikers. Das erste «Onimusha»-Game erschien 2001 auf der PS2 und war quasi ein «Resident Evil» im feudalen Japan. Mit festen Kameraperspektiven, vorgerenderten Hintergründen und einer Panzersteuerung galt es, historische Burgen voller Rätsel und japanischer Zombies Dämonen zu erkunden.

So sah das erste «Onimusha» aus.
So sah das erste «Onimusha» aus.
Quelle: Capcom

Für das Comeback bedient sich Capcom der wichtigsten stilistischen Elemente des Originals und übersetzt sie in ein modernes Gameplay-Konstrukt – inklusive «echter» 3D-Umgebungen und freier Kamerasteuerung.

In der Demo übernehme ich die Rolle von Miyamoto Musashi, einem legendären japanischen Schwertkämpfer. Mein Ziel ist eine Burg, über der eine bedrohliche schwarze Wolke schwebt – ein Anzeichen für besonders starke dämonische Präsenz.

Getötete Gegner setzen bunte Seelen frei, die ich für Energie, Spezialangriffe und Upgrades sammle.
Getötete Gegner setzen bunte Seelen frei, die ich für Energie, Spezialangriffe und Upgrades sammle.

Schon auf dem Weg dorthin werde ich von allerlei dämonischem Gesocks attackiert. Oberflächlich sieht «Onimusha: Way of the Sword» aus, wie ein weiterer Soulslike-Titel. In Wahrheit ist das Game aber eher dem lockereren Hack'n'Slash-Genre zuzuordnen. Heisst: Die Timings bei Angriff, Block und Ausweichen sind gnädiger und es warten mehr Gegner darauf, von mir ins Jenseits befördert zu werden.

«Onimusha: Way of the Sword» ist eines dieser Games, bei denen die Steuerung sofort sitzt. Ich brauche keine Eingewöhnungszeit, sondern verschmelze ab dem ersten niedergemetzelten Dämon mit dem Controller. Das Kampfsystem ist schnell, fordernd und macht süchtig. Abgerundet wird es durch mächtige Spezialangriffe, die ich auslöse, wenn ich genug verfluchte Seelen meiner Feinde absorbiert habe.

Der Bosskampf fetzt.
Der Bosskampf fetzt.

Der spielerische Höhepunkt der Demo ist der Bosskampf gegen einen anderen begabten Samurai. Das Aufeinandertreffen der beiden Schwertkämpfer ist eine Choreografie unaufhaltsamer Gewalt und eleganter Ausweichmanöver. Ganz grosses Action-Kino!

Grafisch macht die Demo schon einiges her. Besonders gefällt mir die Mimik des Protagonisten. Selbst in hektischen Momenten sehe ich ab und zu in sein Gesicht, das vor Anstrengung und Ekel vor den Dämonen gezeichnet ist. Auch das Flattern seines Umhanges sieht verdammt cool aus – genauso wie das hässliche Design der Dämonen, die ich teilweise aus dem ersten Game wiedererkenne.

Erscheinen soll «Onimusha: Way of the Sword» irgendwann 2026 für PS5, Xbox Series X/S und PC. Übrigens: Falls du zur Vorbereitung mal in die Originalspiele reinschauen möchtest, kannst du dies ganz einfach tun. Die ersten beiden PS2-Spiele sind als Remaster-Versionen für alle modernen Plattformen erhältlich.

Musashi hat nicht wirklich Bock auf diese scheiss Dämonen. Das widerspiegelt sich in seinem Gesicht.
Musashi hat nicht wirklich Bock auf diese scheiss Dämonen. Das widerspiegelt sich in seinem Gesicht.

Zweiter GOTY-Anwärter: «Resident Evil: Requiem»

Klaustrophobie, Panik, Ekel. Diese Gefühle überkommen mich beim Spielen der «Resident Evil: Requiem»-Demo. Ich schlüpfe in die Rolle der FBI-Agentin Grace Ashcroft, die irgendwo in einem dunklen Anwesen gefangen gehalten wird. Die sichtlich angeschlagene Ermittlerin schafft es, sich mit einem Scherbensplitter von ihren Fesseln zu befreien.

Wie ist Grace bloss hier gelandet? Das beantwortet die Demo nicht.
Wie ist Grace bloss hier gelandet? Das beantwortet die Demo nicht.

Das Game gibt mir die Wahl, die Demo in der First-Person- oder Third-Person-Perspektive zu zocken. Ich entscheide mich der Immersion wegen für erstere Variante.

«Resident Evil: Requiem» sieht aus Graces Blickwinkel verdammt hübsch aus. Ich spiele die Demo auf einer PS5 Pro und geniesse Raytracing-Lichteffekte und -Reflexionen bei butterweichen 60 Bildern pro Sekunde (FPS). Flackernde Lampen erhellen für wenige Augenblicke die dunklen Korridore, während vereinzelte Notlichter die Szenerie in ein bedrohliches Rot tauchen. Graces Feuerzeug gibt mir in den dunkelsten Ecken des Levels zumindest ein bisschen Halt. Schon nach wenigen Augenblicken bin ich von der unglaublich dichten Horror-Atmosphäre überwältigt.

Die Silhouette der Pferdestatue am Ende des Korridors erschreckt mich immer wieder.
Die Silhouette der Pferdestatue am Ende des Korridors erschreckt mich immer wieder.

Schnell merke ich, dass ich in den dunklen Korridoren nicht alleine bin. Ein riesiges, menschenähnliches Monstrum mit Glubschaugen und gigantischen Zähnen verspeist vor meinen Augen einen leblosen Zombie.

Fortan verfolgt mich das hässliche Ding ständig. Es schleicht durch die Gänge, versteckt sich in Zwischenwänden und erschreckt mich mit hinterhältigen Angriffen aus dem Schatten. In den wenigen beleuchteten Zimmern finde ich sichere Rückzugsorte – wenn nicht wieder mal der Strom ausfällt. Wehren kann ich mich nicht, ich bin absolut hilflos. Für mich ist das die schlimmste Art von Horror. Später soll es im Spiel auch Schuss- und Nahkampfwaffen geben.

Fans nennen das neue Monster liebevoll «Big Mama».
Fans nennen das neue Monster liebevoll «Big Mama».

Während ich vor dem Vieh flüchte, löse ich nebenbei immer mal wieder Rätsel, die klassischer nicht sein könnten. Ich drücke Schalter, suche nach Items und verschiebe Dinge, um aus dem Anwesen und vor dem Monster zu fliehen. Mich überkommen nostalgische Resi-Glücksgefühle.

Die Rätsel sind unverkennbar «Resident Evil».
Die Rätsel sind unverkennbar «Resident Evil».

Apropos Nostalgie. Ein Teil der Handlung von «Requiem» spielt gemäss Entwicklerstudio in Racoon City – also jener Stadt, in der mit dem Umbrella-Zombie-Ausbruch alles angefangen hat. Was uns wohl für Geheimnisse im «Ground Zero» des «Resident Evil»-Franchises erwarten? Sehen wir alte Bekannte und Old-School-Zombies wieder? Kann ich die Stadt frei erkunden?

Das Entwicklerteam will mit dem Game «Angst, die süchtig macht» erschaffen – mich haben sie mit der Demo auf jeden Fall schon nachhaltig angefixt.

«Resident Evil: Requiem» erscheint am 27. Februar 2026 für PS5, Xbox Series X/S und PC – pünktlich zum 30-jährigen (!) Jubiläum der Serie.

So sieht Racoon City im neuesten Teil aus.
So sieht Racoon City im neuesten Teil aus.
Quelle: Capcom

Dritter GOTY-Anwärter: «Pragmata»

Für «Pragmata» war ich vor meinem Anspieltermin am wenigsten gehyped – die neue Sci-Fi-IP wurde 2020 angekündigt und verschwand danach in der Versenkung. Nach dem Durchspielen der Demo ist es das Spiel, auf das ich mich am meisten freue – endlich wieder mal ein Gameplay-Konzept, das sich richtig frisch und unverbraucht anfühlt!

Ich übernehme die Rolle des Astronauten Hugh Williams, der mysteriöse Ereignisse auf einer Mondbasis untersuchen soll. Er wird von seinem Team getrennt und trifft auf den kindlichen Androiden Diana, der sein Leben rettet. Fortan begleitet das blonde Robotermädchen Hugh auf seinem Rücken – ich fühle mich an das affenstarke «Donkey Kong Bananza» erinnert.

Diana fühlt sich auf Hughs Rücken pudelwohl.
Diana fühlt sich auf Hughs Rücken pudelwohl.
Quelle: Capcom

Auf der Raumstation tummeln sich allerlei gefährliche Killer-Roboter, die Hugh und Diana ans Leder wollen. Hugh ist zum Glück mit krassen Sci-Fi-Wummen bewaffnet, mit denen er die Blechbüchsen durchlöchert. Doch «Pragmata» hat viel mehr zu bieten als stumpfe Ballereien gegen Roboter.

Der geniale Gameplay-Twist: Diana hackt die Roboter, während Hugh sie gleichzeitig mit Blei füttert. Das Hacken passiert dabei in Echtzeit in einem Minispiel, das jeweils neben dem anvisierten Gegner eingeblendet wird. Mit den ✕-, O-, △-, und □-Knöpfen navigiere ich einen Cursor durch ein Spielbrett mit Quadraten. Auf diesem Brett sind Hacks verteilt, die Gegner schwächen, verlangsamen, sie lähmen oder gar Schaden zufügen. Ich muss versuchen, möglichst viele dieser Hacks in einem Zug zu verbinden, bevor ich mit dem Cursor ans Ziel gelange.

Ballern und Hacken, Hacken und Ballern.
Ballern und Hacken, Hacken und Ballern.

Mein Hirn muss sich zunächst an diese ungewöhnliche Symbiose aus Baller- und Hacking-Gameplay gewöhnen – es ist, als würde ich zwei Games gleichzeitig spielen.

Aber ich lerne schnell dazu. Beim Endgegner fühle ich mich dann schon selbst wie ein übermächtiger Multitasking-Androide. Ich hacke den riesigen Roboter, decke so seine Schwachstellen auf, um sie zu durchlöchern, während ich renne, durch die Luft fliege und Angriffen ausweiche. Crazy!

Meine Multitasking-Fähigkeiten werden auf die Probe gestellt.
Meine Multitasking-Fähigkeiten werden auf die Probe gestellt.

Überwältigt bin ich auch von der audiovisuellen Präsentation. Die kalte und cleane Architektur der Raumstation ist garniert mit vielen leuchtenden Neon-Elementen und Hologrammen, die zusammen ein verdammt stylishes Gesamtbild ergeben. Die Demo läuft mit zahlreichen Raytracing-Reflexionen auf der PS5 Pro mit stabilen 60 FPS.

Auch die Musik überzeugt mit elektronischen und oftmals chaotischen Klängen, die vor allem während intensiven Gefechten für Spannung sorgen. Ich bin mir sicher – «Pragmata» wird ein ganz, ganz besonderes Spiel werden.

«Pragmata» erscheint irgendwann 2026 für PS5, Xbox Series X/S und PC.

«Pragmata» sieht schön aus.
«Pragmata» sieht schön aus.
Quelle: Capcom

Wie sieht deine Most-Wanted-Liste für 2026 aus? Welches der vorgestellten Capcom-Games hat dich überzeugt?

Titelbild: «Pragmata»

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Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


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