Hintergrund

Kennst du noch? «Metal Gear Solid: The Twin Snakes»

Zur Vorbereitung auf «Metal Gear Solid Delta: Snake Eater» zocke ich zum ersten Mal den ersten Teil der «Metal Gear Solid»-Reihe. Die Story ist auch heute noch stark, das Gameplay hat hingegen dringend ein Upgrade nötig.

Am 28. August 2025 erscheint «Metal Gear Solid Delta: Snake Eater». Dabei handelt es sich um die Neuauflage des dritten Hauptteils. Chronologisch betrachtet spielt «Snake Eater» vor allen anderen Teilen. Das wird auch der Grund dafür sein, weshalb Konami den dritten Teil als erstes neu auflegt.

Ich werfe die vorgeschlagene, neue Reihenfolge über den Haufen, indem ich trotzdem mit dem ersten Teil einsteige. Im Nachhinein bin ich damit zufrieden, denn die Geschichte von «Metal Gear Solid» überzeugt auch heute – anders als die veraltete Technik und das sperrige Gameplay.

Die Geschichte von «Metal Gear Solid» hält dem Zahn der Zeit stand

Auch wenn Teil 1 in der Chronologie nicht vorne steht, werde ich von Anfang an gut mitgenommen – wie bei einem ersten Teil zu erwarten. Ich schlüpfe in die Rolle des legendären Söldners Solid Snake und muss einer Reihe von Terroristen das Handwerk legen. Die Gruppe namens «Foxhound» verbarrikadiert sich auf der fiktiven Insel Shadow Moses in einer Anlage zur Entsorgung von nuklearen Waffen.

Trotz der langatmigen Erzählweise trifft die Geschichte von «Metal Gear Solid» einen Nerv und ist heute aktueller denn je. Die Bedrohung nuklearer Waffen sorgt auch in der realen Welt für Konflikte, wie die Angriffe der USA auf iranische Atomanlagen vor wenigen Monaten bewiesen haben.

Kreative Gameplay-Ideen

Wenn mal keine aufwändige Zwischensequenz die Handlung vorantreibt, dann einer der vielen Anrufe über den sogenannten «Codec». Darüber telefoniere ich mit unterschiedlichen Personen, die Snake bei seinem Vorhaben unterstützen.

Zu meinen Helfern zählt der Colonel, der auf der Seite der US-amerikanischen Regierung steht und für meinen Auftrag zuständig ist. Wenn ich Fragen habe, kann ich über das Betätigen der «Start»- und «A»-Tasten des Gamecube-Controllers den Codec aufrufen und nach Tipps fragen – sogar mitten in Bosskämpfen.

Das reisst mich aus dem Spielgeschehen, wenn ich mitten in einem epischen Sniper-Duell erst einmal drei Minuten telefoniere. Gleichzeitig bin ich der Funktion auch unglaublich dankbar, weil ich dadurch Tipps erhalte, wie ich etwaiges Sniper-Duell am besten meistern kann. Denn Hilfe habe ich bei «Metal Gear Solid: The Twin Snakes» immer wieder nötig.

Die Notwendigkeit der Remakes

Der Zahn der Zeit hat sowohl an der Grafik des PS1-Spiels «Metal Gear Solid» als auch des Gamecube-Remakes «The Twin Snakes» genagt. Das macht mir aber nichts aus, weil ich immer wieder ältere Spiele einlege.

Was ich heutzutage jedoch nicht schönreden kann, sind die Steuerung und das Gameplay. Snake steuert sich nicht so genau, wie ich es mir von einem Stealth-Game wünsche. Viel zu häufig renne ich in zufällig herumstehende Kisten oder direkt in die Wand. Das wäre für sich gesehen nicht schlimm, jedoch drückt sich Snake, der Profi-Schleicher, jedes Mal direkt an die Kiste oder Wand.

Das ist nur eine von mehreren Stellen, die meine Geduld strapazieren. Dafür bieten die Remakes mit der Modernisierung hoffentlich die perfekte Lösung. Sollte das Gameplay an moderne Schleich-Spiele wie «The Last of Us» oder auch die beiden «A Plague Tale»-Ableger angepasst werden, hat sich mein stärkster Kritikpunkt bereits erledigt.

Der Einstieg mit einem kontroversen Remake

Als ich «Metal Gear Solid: The Twin Snakes» einlege, ist mir noch nicht klar, dass ich ausgerechnet mit einer der kontroversesten Umsetzungen der Reihe anfange. Während der erste Teil allgemein gut aufgenommen wird, scheiden sich die Geister beim Gamecube-Remake.

Weil ich bisher lediglich die skurrilen «Death Stranding»-Spiele von Hideo Kojima gezockt habe, sind die übertriebenen Zwischensequenzen nichts Ungewöhnliches für mich. Auch die Grafik stört mich nicht, weil ich kein Original zum Vergleichen in Erinnerung habe.

«Metal Gear Solid» packt mich auch heute – mit besserem Gameplay dann umso mehr

Bevor ich zum nächsten Spiel der Reihe greife, warte ich erst einmal ab, ob noch weitere Remakes geplant sind. Die ganze Warterei beim Schleichen hat mich zum Glück zu einem Profi in dem Gebiet gemacht.

Titelbild: Konami

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Meinen ersten Text über Videospiele habe ich mit acht Jahren geschrieben. Seitdem konnte ich nicht mehr damit aufhören. Die Zeit dazwischen verbringe ich mit meiner Liebe für 2D-Husbandos, Monster, meinen Krawallkatzen und Sport.


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