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Anbernic RG Nano im Test: klein, süss, haben will!

Martin Jud
24.11.2023

Der Anbernic RG Nano ist ein winziger Handheld für alte Konsolen-Games. Vom Game Boy, über Super Nintendo bis hin zur Playstation liegt fast alles drin. Wobei mich PS1-Games in Briefmarkengrösse an meine Grenzen bringen.

Vor dem Test war ich mir nicht sicher, ob der Nano aufgrund der winzigen Bedienelemente überhaupt zum Zocken taugt. Doch mittlerweile kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass er weitaus mehr ist als ein schöner Schlüsselanhänger. Für gewisse Games taugt er ganz gut. Ausserdem eignet er sich aufgrund seines «Game & Watch»-Ansatzes sowie der ultramobilen Dimensionen bestens für ein Spiel zwischendurch.

Mit dem Ansatz meine ich: Wenn du den RG Nano während eines Spiels ausschaltest, wirst du nach erneutem Starten direkt dort weitermachen, wo du beim Ausschalten aufgehört hast. Speichern und Laden gehen natürlich auch – automatisch beim Beenden des Spiels wie auch jederzeit manuell. Du hast neun Speicherplätze pro Game. Schon mal «Super Mario Land» von 1989 durchgespielt?

Was kann der Anbernic RG Nano – welche Games funktionieren?

Für alle, die es genau wissen möchten, habe ich hier die Spezifikationen inklusive Angaben zu den vorhandenen Emulatoren, also unterstützten Spielkonsolen, zusammengetragen:

Das 2,8 × 2,8 Zentimeter grosse IPS-Display nutze ich nie auf hellster Stufe. Neben der hohen Helligkeit gefällt mir auch auf Anhieb, dass die 240 × 240 Pixel ein angenehm gesättigtes, scharfes und kontrastreiches Bild zaubern.

Wo gibt's den Handheld zu kaufen, was kostet er und welches Zubehör ist empfehlenswert?

Falls du dir einen RG Nano kaufen möchtest, kannst du ihn beim Hersteller in den Farben Blau, Rot oder Violett bestellen. Wobei zumindest die blaue Version mehr nach Blau aussieht als auf den Bildern von Anbernic. Auch glänzt er aufgrund des Aluminiums mehr.

Wie kommen die Spiele auf den RG Nano?

Folgende Anzahl Games pro System sind auf der mitgelieferten 128 GB MicroSD-Karte:

Falls du Genaueres zur rechtlichen Situation wissen möchtest, empfehle ich folgende Beiträge, die das in Bezug auf die Schweiz aufschlüsseln.

Solltest du auf der Suche nach Games an sich sein, wirst du die entsprechenden ROMs relativ einfach im Internet finden. Ebenso ist es möglich, ein ROM von einem Original-Datenträger zu rippen. Etwa für Game Boy Games besitze ich ein Submodule genanntes Produkt. Jedoch geht es damit langsamer, als wenn du es direkt aus dem Netz ziehst.

Die eigene Sammlung nutzen

Wie bereits erwähnt, sollte der Handheld, beziehungsweise die MicroSD-Karte, vor Gebrauch auf die neueste Version gebracht werden. Oder noch besser, du legst sie beiseite und lädst die neueste OS-Version direkt auf die zusätzlich gekaufte, bessere Karte. Die offizielle, neueste Firmware und auch eine Anleitung zum Flash-Vorgang gibt's hier.

Willst du deine eigene Game-Sammlung nutzen, bringst du diese auf zwei Arten auf den Handheld:

Achtung: Wenn die Karte mittels Kartenleser angeschlossen wird, wird dich dein Betriebssystem allenfalls fragen, ob du die erste Partition formatieren möchtest. Zumindest Windows fragt danach, da es sie nicht lesen kann. Das musst du unbedingt ablehnen, denn sonst wird die Partition mit dem OS gelöscht und der RG Nano mit dieser Karte unbrauchbar.

Einmal mit dem PC verbunden, siehst du auf der Karte obige Ordnerstruktur. Sie enthält Ordner mit meist logischer Bezeichnung für die verschiedenen Konsolen-Games. In den Ordnern findest du sämtliche Game-ROMs. Lösche oder füge nach Herzenslust Spiele hinzu.

Ein besseres OS nutzen: FunKey S

Wie du auf folgenden Fotos erkennen kannst, bietet das auf Linux basierende, originale Betriebssystem des kleinen Handhelds keine wirklich ansprechende Optik. Da sind kleine Symbole für die Konsolen. Wähle ich eine, werden mir die Games in einer öden Liste angeboten.

Abgesehen davon habe ich nichts am OS oder der Funktionsweise der Emulatoren auszusetzen. Ausser, dass sich damit keine Favoriten setzen lassen. Daher setze ich auf ein alternatives Betriebssystem namens «FunKey S». Dieses Custom OS unterscheidet sich durch folgende zwei Dinge, die dazukommen:

Falls deiner Sammlung Vorschaubilder fehlen, lädst du diese am besten mit dem Skraper herunter. Damit kannst du für andere Handhelds auch Vorschauvideos und Beschreibungen herunterladen. Die Software eignet sich auch bestens, um automatisiert grosse ROM-Sammlungen anzureichern.

Wie spielt es sich damit – was geht überhaupt nicht?

Das winzige Steuerkreuz ist auch nach Eingewöhnung nicht immer brauchbar. Immer dann nicht, wenn es hektisch wird. Dieser Umstand disqualifiziert haufenweise Games, die auf Dauer keinen Spass bringen. Game-Welten, in denen du herumspringst oder rennst, sind genauso ungeeignet wie Herumballern in «Quake» oder «Duke Nukem 3D».

Schwarze Balken: Seitenverhältnis-Einschränkungen

Doch da sind noch weitere Einschränkungen: Da das Display ein 1:1-Format aufweist, ist das Spielerlebnis je nach Konsole unterschiedlich.

Zwar bieten die meisten Emulatoren sowohl eine originalgetreue Skalierung als auch die Möglichkeit, das Bild zu strecken. Doch das halten meine Augen nicht bei allen Games aus. Lässt du das Bild im korrekten Konsolen-Format darstellen, gibts je nach Konsole weniger oder mehr schwarze Balken, die das Bild zusätzlich verkleinern. Und das hat ja sonst schon nur Briefmarkengrösse.

In der folgenden Tabelle siehst du farblich abgestuft, welche Konsolen-Games aufgrund des Display-Formats am besten zum Anbernic RG Nano passen:

Zu kleine Schriften: Playstation ist meistens keine gute Idee

Es spielt eine grosse Rolle, ob ein Game für eine stationäre oder mobile Konsole designt wurde. Tendenziell sind Schriften in Games für stationäre Konsolen kleiner gehalten als für mobile. Ob das nun zu Problemen beim RG Nano führt oder nicht, hängt weiter damit zusammen, aus welcher Zeit die Konsole stammt.

Bei der Playstation, die bis 512 × 384 Pixel zeigt (interlaced bis 640 × 480), sind die meisten Games schwer spielbar. Dort kann ich beim Seitenverhältnis zwar zwischen «Scaled», «Stretched», «Cropped» oder «Zoomed» wählen, aber vergrössert sind einzig Pinball-Games halbwegs spielbar. Bei PS1 fehlen nicht nur Details der Schrift, sondern auch des Bildes.

Was trotz breiten Balken spielbar ist, sind Game Boy Advance Games. Trotz 3:2-Format sind die Spiele aufgrund der eher niedrigen Auflösung gut erkennbar. Dennoch bringen weniger Balken mehr Spass.

Abschliessend: Der Akku hält, wie vom Hersteller angegeben, rund zweieinhalb Stunden, ehe du mit Ladekabel weiterzocken musst. Allerdings können es auch mal nur eineinhalb Stunden oder gar drei sein. Je neuer die Konsolen-Games sind, die du zockst, desto mehr Strom frisst das Teil. Ebenso hat die Display-Helligkeit einen grossen Einfluss auf die Laufzeit.

Fazit: Ein tolles Teil, das trotz Zwergengrösse teilweise riesig abliefert

Wenn es ums pure Spielerlebnis geht, ist der Anbernic RG Nano nicht meine erste Wahl. Dafür sind sein Display und die Bedienelemente zu klein. Aus dem gleichen Grund ist er nicht für stundenlanges Gamen gemacht. Doch wenn es ums spontane Spielerlebnis ausserhalb der eigenen vier Wände geht, möchte ich ihn nicht mehr missen. Denn dieser Handheld stört aufgrund von nur 75 Gramm Gewicht selbst dann nicht, wenn du eigentlich ohne Gepäck unterwegs sein möchtest.

Dazu ist er top verarbeitet – neben der weniger guten Haptik aufgrund der winzigen Grösse finde ich nur etwas gewöhnungsbedürftig, dass sich das Drücken des Steuerkreuzes etwas schwammiger anfühlt als bei anderen Konsolen. Ist es dann so weit, dass ich mal unverhofft einige Minuten für zwei, drei Kämpfe in «Chrono Trigger» finde, ist der Kleine ganz grosses Kino.

Von mir erhält der Handheld eine Kaufempfehlung. Allerdings mit Einschränkungen: Hast du Wurstfinger oder möchtest du einen Shooter, ein Jump ’n’ Run oder PS1-Games zocken, rate ich davon ab. Dafür sind die Display-Grösse und Auflösung des RG Nano zu gering und das Steuerkreuz zu klein. Schriften entziffern oder in «Diablo» kaum Ghule von Skeletten unterscheiden, macht keinen Spass.

Titelbild: Martin Jud

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La mia musa ispiratrice si trova ovunque. Quando non la trovo, mi lascio ispirare dai miei sogni. La vita può essere vissuta anche sognando a occhi aperti.


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