

Gear-Nabelschau: Damit fotografieren wir
Sieben Foto-Freaks von Digitec Galaxus AG zeigen ihre Ausrüstung und erklären, wofür sie diese brauchen.
Die beste Ausrüstung gibt es nicht. Es gibt höchstens die beste Ausrüstung für eine bestimmte Person. Wir stellen hier sieben Mitarbeiter und ihr Foto-Gear vor, vom begeisterten Dilettanten bis zum Vollprofi. Was fotografieren sie, welchen Stellenwert hat was und wie sind sie auf ihr heutiges Equipment gekommen? Vielleicht erkennst du dich im einen oder anderen Charakter wieder.
Christian Walker – der Teilzeit-Profi
Damit ist klar, dass sich für ihn Kamera und Objektive aus der Profiklasse lohnen. Und logischerweise gehört somit zu seiner Ausrüstung einiges an Studio-Equipment. Derzeit ist Christian unter anderem mit dem unterwegs:
Richtig ambitioniert betreibt Christian die Fotografie seit 2011. Das Thema hat ihn aber schon immer interessiert. Wenn er auf Reisen geht, fotografiert er auch heute noch ab und zu einfach nur zum Spass, für sich selbst – ohne Hintergedanken ans Geldverdienen.
Trotzdem hat sich im Lauf der Zeit einiges angesammelt. Klar: Auf Reisen braucht er andere Dinge als im Studio. Das Weitwinkelobjektiv zum Beispiel kommt nur unterwegs zum Einsatz.
Wunschliste: Christian will bald eine Drohne. Ansonsten ist er völlig zufrieden. Erst kürzlich hat er sich einen Gimbal geholt, da er auch Videos aufnimmt. Die Steady-Cam wird jetzt verkauft, die war auf Reisen sowieso nicht zu gebrauchen.
Thomas Kunz – der Vollzeit-Profi
Thomas Kunz alias Tom (Instagram), ist seit September 2017 Fotograf von Digitec Galaxus AG. Er verdiente schon zuvor sein Geld mit Fotografieren, v.a. im Bereich Hochzeiten, Fashion und Porträts. Auch privat fotografiert er am liebsten Menschen.
Tom trennt seine private und berufliche Ausrüstung. Allerdings verwendet er für beides ungefähr das Gleiche. Diese Produkte hat er doppelt.
Die Objektive braucht er vor allem für Porträts und Reportagen. Dazu kommt natürlich eine Menge Zubehör. Unter anderem dieses:
Seit Tom bei uns als Fulltime-Fotograf arbeitet, hat sein Engagement in der Freizeit und für private Projekte deutlich abgenommen – und er geniesst es durchaus, zwischendurch mal nicht fotografieren zu müssen. Neu entdeckt hat er aber kürzlich die Analog-Fotografie, die er mit einer alten Canon AV-1 ausprobiert.
Heute findet Tom (im Gegensatz zu früher), dass er nicht immer alles kaufen muss, was er braucht. So hat er sich für einen Urlaub auf Tahiti eine Drohne und eine Bridge-Kamera ausgeliehen, die jede Brennweite abdeckt. Mit dieser Kamera hat er das obige Foto geschossen.
Und für Produktfotos kommt meist ein 105mm-Makroobjektiv von Nikon zum Einsatz, das er bei Bedarf mietet.
Denny Phan: der Fuji-Freak
Denny arbeitet hauptsächlich mit lichtstarken Festbrennweiten, die er dann auch mit möglichst offener Blende nutzt. Was die Marke betrifft, ist er voll auf Fujifilm eingeschworen.
Auf Fujifilm ist er gekommen, weil ihm auf Reisen die Spiegelreflexkameras irgendwann zu gross und schwer wurden. An der Blendenwahl direkt am Objektiv und generell am Bedienkonzept hat er grossen Gefallen gefunden.
Doch obwohl man Denny ohne schlechtes Gewissen als Fujifilm-Fanboy bezeichnen kann, hat er auch tonnenweise Zeugs anderer Marken. Dazu gehört eine «genug grosse» Sammlung von alten Messsucher-Kameras und ein Studio-Equipment mit Blitz, Softboxen usw.
Und dann wäre da noch die Leica Q. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Wünsche: Ein Blick auf Dennys Wunschliste zeigt wenig überraschend die Mittelformatkamera von Fujifilm. Ausserdem, etwas weniger schmerzhaft fürs Portemonnaie: der Capture Clip von Peak Design. Gelegentlich wird sich Denny auch mal ein wirklich gutes Stativ besorgen. Er fotografiert zwar nicht besonders gerne mit Stativ, weiss aber, dass sich in dem Bereich Qualität lohnt.
Ramon Schneider – «Ist das eine Kamera?»
Als Zubehör nutzt Ramon zudem die Handschlaufe von Peak Design, die den üblichen, nicht besonders praktischen, Kamera-Tragriemen überflüssig macht.
Ramon fotografiert nur wenig digital, hauptsächlich bei der Arbeit mit der Redaktionskamera. Privat gäbe es für ihn nur einen Grund, sich eine Digicam zu kaufen: Auf einer sehr langen Reise würde er zwischendurch mal die Ergebnisse sehen und auch sichern wollen. In seine kürzeren Ferien nimmt er aber immer die Filmkamera mit.
Vom Flughafenpersonal wurde er bei der Sicherheitskontrolle mal gefragt, ob das eine Kamera sei. Ja, das ist eine Kamera. Nächste Frage: «Können Sie sie kurz einschalten?» Äh, ja schon, aber da sieht man nicht viel. «Können Sie ein Testfoto machen?» Äh, ja schon, aber da sieht man nichts, weil Film. Danach konnte Ramon förmlich hören, wie es im Kopf des Beamten ratterte. Bis sein Hirn das Ergebnis ausspuckte: «Ist OK, einpacken!»
Wünsche: Eigentlich keine. Ramon braucht nicht allzu viel Equipment. Blitzen mag er prinzipiell nicht, ein Stativ hat er zwar, braucht es aber praktisch nie. Ausserdem besitzt er jetzt schon mindestens 10 Kameras, die er nicht (mehr) braucht. Die meisten sind natürlich Filmkameras.
Ovidiu (Obi) Oprea – der Studio-Fan
Falls er mal nicht im Studio ist, setzt er auf das kleine und leichte APS-C-System von Fujifilm:
Ein festes, stationäres Studio hat Obi nicht, «aber eine genug grosse Wohnung». Das Ganze ist primär ein Hobby, aber wenn sich damit etwas Geld verdienen lässt, warum nicht. Er hat auch schon die eine oder andere Auftragsarbeit ausgeführt. Gerade kürzlich hat Obi sein Studio-Equipment erneuert.
Auch wenn Obi viel und teuer einkauft, ist er kein Sammler von Foto-Equipment. Im Gegenteil: Nicht mehr benötigte Ausrüstung hat er meistens früh genug verkauft – also bevor er nichts mehr dafür bekommen hätte.
Wünsche: Nachdem Obi seine ganze Studioausrüstung ausgetauscht hat, ist er ausnahmsweise zufrieden mit dem Status Quo. Vielleicht noch einen weiteren Blitz. Und der Laptop kommt langsam an die Grenze beim Arbeitsspeicher mit den riesigen Bilddateien der Mittelformatkamera. Und ...
Dominik Bärlocher – der will doch nur spielen
Dominik knipst natürlich auch mit dem Smartphone – je nach Testgerät mal mehr, mal weniger – aber wenn ihn der Ehrgeiz packt, dann holt er immer die grosse Kanone hervor. Die hat er auch jederzeit dabei. «Den Rucksack habe ich eh immer bei mir, da kann ich gerade so gut die Kamera mitnehmen.»
Seinen Standpunkt zur Fotografieausrüstung hat er bereits einmal in seiner gewohnt provokanten Art dargelegt. Kurz zusammengefasst: Er will, dass ein allfälliger Schwachpunkt immer bei ihm selbst liegt und nicht bei der Kamera oder dem Objektiv.
Dass er diverses Zubehör dazugekauft hat, ist ein klarer Hinweis, dass er auf jeden Fall bei der Kamera bleiben will. Sagt er auch selbst.
Der UV-Filter dient hauptsächlich als Schutz für das teure Objektiv. Und der Ersatzakku musste sein, weil die Akkulaufzeit das Einzige ist, was Dominik an der Kamera bemängelt.
Wünsche: Dominik wünscht sich eine bessere Akkulaufzeit der Kamera und, Trommelwirbel, bessere Fotografiefähigkeiten. Sonst nichts. Er mag es zwar teuer, leidet aber wohl nicht am Gear Acquisition Syndrome. Wobei ich mir da plötzlich nicht mehr so sicher bin. Gerade schwafelt er etwas von Ringlicht und Mikrofonständer für Videos ...
David Lee – ein Text-Selfie
Anders als die meisten Tech-Redaktoren habe ich überhaupt nicht das Gefühl, alles besitzen zu müssen, was ich so teste und ausprobiere. Zum Beispiel kann ich ohne Probleme eine Fujifilm-Kamera total super finden und dann ganz zufrieden wieder zu meinem Nikon-System zurückkehren, dem ich seit 2004 treu bin.
Ich bin das Gegenteil von einem Sammlertyp. Ich hasse es, viel Krempel zu besitzen, ich empfinde das als Ballast. Beim Foto-Equipment hat sich aber berufs- und interessebedingt doch einiges angesammelt. Unter anderem staubt noch eine alte GoPro vor sich hin, die ich praktisch nie gebraucht habe.
Wünsche: Am meisten würde mir im Moment ein praktisches Trag- und Transportsystem helfen. Nun habe ich mir mal den Slide von Peak Design bestellt. Das alleine genügt aber noch nicht. Ferner fehlt mir noch ein Makro-Objektiv.
Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.
Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.
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