Kritik

«Diablo IV» angespielt: 6 Sachen, die mir in der Beta aufgefallen sind

Die Höllenpforten von «Diablo IV» stehen offen – für kurze Zeit. Ich bin hinabgestiegen und habe mich durch Horden dämonischer Schergen geschnetzelt. Folgendes ist mir dabei aufgefallen.

Da ist es wieder. Dieses vertraute Gefühl. Diese Mischung aus Bedrücktheit und Euphorie. Ich stehe mitten in einer gottverlassenen Gegend auf den Überresten eines erledigten Monsters. Mit einem Geräusch, das ich schon Millionen Mal gehört habe, sprudelt Beute aus ihm heraus. Das ist «Diablo». Genauer gesagt «Diablo IV». Der vierte Teil der Action-Rollenspiel-Reihe erscheint zwar offiziell erst am 6. Juni, am letzten Wochenende lief aber ein Beta-Test.

In der Beta konnten alle, die das Spiel vorbestellt haben, drei von fünf Klassen bereits antesten: Barbar/Barbarin, Zauberer/Zauberin und Jäger/Jägerin. Die Levelobergrenze lag bei 25. Am kommenden Wochenende findet eine offene Beta statt, an welcher auch Druide/Druidin und Totenbeschwörer/Totenbeschwörerin verfügbar sein werden.

Stimmung sofort wieder da

Danach folgt eine kurze Sequenz in der Spiel-Engine. Etwas, das es so in «Diablo» noch nicht gab. Das gefällt mir gut. Es zieht mich näher ins Geschehen rein. Die männlichen Sprecher liefern sich fast schon einen Wettkampf, wer die tiefere, brummigere Stimme hat. Meine Ohren vibrieren angenehm unter den Kopfhörern und ich nicke anerkennend.

Der Soundtrack ist mindestens so düster wie die Grafik. Die unheimliche Kulisse aus Geigen, Klavier und dumpfem Grollen sorgt für angenehmes Schaudern.

Das hat Umpf

Skillsystem inspiriert von «Path of Exile»

Da in der Beta bei Level 25 Schluss ist, kann ich das Skill-System nicht abschliessend beurteilen. Es wirkt aber inspiriert von «Path of Exile». Der Genre-Konkurrent aus dem Hause Grinding Gear Games ist berühmt für sein komplexes Skillsystem. «Diablo IV» schafft die Runen aus «Diablo 3» ab und setzt wieder auf einen klassischen Talentbaum. Dieser verästelt sich in aktive und passive Talente.

Ab Level 50 kommt das Paragon-System hinzu, das ähnlich wie in «Diablo 3» eine komplett neue Skill-Ebene obendrauf packt. Wie das genau funktionieren wird, lässt sich derzeit aber noch nicht sagen. Bekannt ist aber schon, dass das System eine Levelobergrenze haben wird.

MMO statt Singleplayer

In der aktuellen Beta fühlt sich die Welt trotzdem düster und verlassen an. Ich bin nur ab und zu auf andere Charaktere gestossen. Solange es auf meinen Streifzügen nicht zur Herdenbildung kommt, stört mich der Multiplayer-Aspekt nicht. Schliesslich ergeben sich dadurch neue spassige Beschäftigungen wie die Weltbosse für acht Spielerinnen und Spieler. Und selbst bei kleineren Minibosses bin ich immer dankbar für unerwartete Hilfe.

Ein Controller-Spiel?

«Diablo» spielt man mit Maus und Tastatur, das ist doch klar – hätte ich früher auch behauptet. Nachdem ich viel Gutes über die Controller-Steuerung in der Konsolen-Version von «Diablo 3» gehört habe, habe ich spontan meinen Playstation-Controller an den PC angeschlossen. Und ich muss sagen: Den lege ich nicht mehr weg.

Sehr poliert

Positives kann ich auch über die Qualität der Beta sagen. Ausser bei einer etwas längeren Warteschlange am Freitagabend konnte ich immer direkt loslegen. Auch Bugs bin ich keinen begegnet. Das Spiel läuft sogar auf dem Steam Deck mit fast allen Details bei 60 Bildern pro Sekunde. Zwar ist es mir damit ein paar Mal abgestürzt, aber die Version ist auch nicht offiziell.

«Diablo IV» fühlt sich schon jetzt wie ein finales Produkt und sehr durchdacht an. Abgeschlossene Dungeons kann ich mit zwei Klicks verlassen, die Karte ist übersichtlich und die Menüs sind verständlich. Auch der Co-op-Modus hat einwandfrei funktioniert. Levelunterschiede zwischen Charakteren sind kein Problem und kompatible Quests werden automatisch geteilt.

Erstes Fazit: Macht süchtig

Ob Blizzard auch ein motivierendes Endgame hinbekommt, wird sich noch zeigen müssen. Der Auftakt ist schon mal gelungen. «Diablo IV» scheint ein höllischer Spass zu werden.

«Diablo IV» erscheint am 6. Juni. Die Beta ist offen für alle vom 24. bis 26. März für PC, Playstation und Xbox.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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