
Ratgeber
Das sind die Game-Highlights im August
von Philipp Rüegg
Fast 70 Games haben wir an der Gamescom ausprobiert. Hier sind unsere Highlights.
Mehr Termine, als ein normaler Mensch buchen sollte, aber der Stress hat sich gelohnt. Wir haben uns durch die gigantischen Hallen der grössten Game-Messe der Welt gewühlt, auf der Suche nach den besten Spielen. Wir wurden nicht enttäuscht und sind gehypter denn je, was uns die kommenden Monate erwartet. Hoffentlich färbt etwas von unserer Begeisterung auf dich ab, nachdem du unsere Gamescom-Highlights gelesen hast.
Wenn du wie ich schon lange auf ein neues «Mass Effect» wartest, dann pack dieses Spiel auf die Wunschliste. Hier erwartet dich ein Third-Person-Action-Rollenspiel, das nach der zweiten Staffel der Sci-Fi-TV-Serie spielt.
Du wirst mit deiner Crew mitten in die politischen Konflikte zwischen der Erde, dem Mars und den Gürtlern (Belters) geworfen. Neben vielen Gesprächen, in denen Entscheidungen die Geschichte und die Missionen beeinflussen, hat mich bei der Hands-Off-Demo besonders die Action überzeugt.
Ein Grossteil der Umgebung ist zerstörbar. Zwischendurch kämpfst du ausserhalb der Raumstation in Schwerelosigkeit. Weil du so auch an Wandschrägen laufen kannst, eröffnen sich neue taktische Möglichkeiten. Auch die Präsentation liess dank neuester Unreal Engine nichts zu wünschen übrig.
Wann: 2026
Wo: PC, PS5, Xbox Series X/S
Die Parallelen zu «The Witcher 3» sind unverkennbar und das ist kein Zufall: Hinter dem Fantasy-Openworld-Game stecken viele ehemalige CD-Projekt-Red-Entwickler.
Statt einen Hexer spiele ich in «Dawnwalker» einen Vampir, allerdings einen, der sich nicht gleich zu Asche verwandelt, wenn er die Sonne sieht. Die Tag- und Nachtformen des Protagonisten sind ein zentraler Aspekt des Spiels. Als Vampir kann ich Wände hochklettern und teleportieren. Als Mensch kann ich mit Toten sprechen und so Quests lösen.
Die unterschiedlichen Vorgehensweisen klingen vielversprechend. Genauso wie das Zeitlimit, um meine Familie zu retten. Nach Belieben Nebenquests abackern, hat Konsequenzen. Visuell ist es ebenfalls eine absolute Wucht und dürfte nicht nur «Witcher»-Fans verzücken.
Wann: 2026
Wo: PC, PS5, Xbox Series X/S
Nach «Snowrunner» und «Roadcraft» erscheint bald ein weiterer Lastwagen-Simulator von Saber Interactive. Der Simulationsaspekt wird auch hier grossgeschrieben. Das merke ich sofort, als ich den riesigen Lenkrad-Controller in die Hände nehme, um meinen 40-Tönner durch einen Sturm zu steuern.
Einen Sturm, genau. Auch wenn der Rest des Spiels grossen Wert auf Realismus legt, gibt es während der Kampagne regelmässig Katastrophenevents. Dann muss ich meine Ladung heil ans Ziel bringen, während Strassen zusammenbrechen, Wasser mich zur Seite drängt und zerstörte Fahrzeuge den Weg zum Hindernisparcour machen.
Wann: 2026
Wo: PC, PS5, Xbox Series X/S
Nach meinem Anspieltermin mit «Kirby Air Riders» brauche ich erstmal ein paar Minuten, um meinen Puls runterzubringen. Ich habe selten ein Game gespielt, bei dem so unglaublich viel in so kurzer Zeit passiert.
Auf den ersten Blick sieht Kirbys neuer Titel aus wie ein «Mario Kart»-Funracer mit Kirby-Figuren. Das Gameplay scheint sogar noch simpler zu sein – die Autos geben automatisch Gas und ich brauche nur zwei Knöpfe, um zu spielen. Hinter der simplen Fassade verbirgt sich aber ein unheimlich komplexes kompetitives Chaos mit grosser spielerischer Tiefe.
«Kirby Air Riders» fühlt sich an wie «Super Smash Bros.» auf Rädern. Im «City Trial»-Modus, den ich angespielt habe, treten bis zu 16 Spieler gegeneinander an. Zunächst gilt es, möglichst viele Upgrades zu sammeln, bevor alle Teilnehmenden in verschiedenen Wettbewerben gegeneinander antreten. Ein süchtig machendes Spielprinzip, das ich sehr gerne länger gezockt hätte.
Wann: 20. November
Wo: Switch 2
Mit dem neuen «Legends»-Spinoff wagt Entwicklerstudio Game Freak etwas Neues. Das Game spielt in einer einzigen, von Paris inspirierten, Metropole. Dort treten die besten Trainer in einem geheimnisvollen Turnier gegeneinander an.
Die Kämpfe finden erstmals in Echtzeit statt. In meiner Anspielsession fühle ich mich an die «Xenoblade»-Games und MMOs erinnert. Attacken meiner Pokémon haben Cooldowns. Ich muss mich während der Kämpfe richtig positionieren und laufend Pokémon ein- und auswechseln, um möglichst effizient gegen meine Gegner vorzugehen. Das Kampfsystem ist aufgrund des altbewährten Schere-Stein-Papier-Prinzips sehr vertraut und dank der Echtzeitelemente gleichzeitig überraschend frisch. Da verzeihe ich dem Titel, dass er wie ein Low-Budget-PS3-Game aussieht. Immerhin läuft das Spiel auf der Switch 2 butterweich und knackscharf.
Wann: 16. Oktober
Wo: Switch 1 und Switch 2
Nach der eineinhalbstündigen Session bin ich mir mehr denn je sicher: Das wird grandios. Das Kampfsystem des ultraschnellen Actiongame aus China erinnert an Soulslike-Titel. Ich visiere Gegner an, blocke und kontere ihre Angriffe oder weiche aus. Das Timing für die Kampfaktionen ist aber viel gnädiger als bei anderen Genrevertretern. Dafür ist das Gameplay viel schneller. Meine Spielfigur teilt mit verdammt flinken Martial-Arts-Angriffen brutale Schläge aus und tanzt elegant über das Schlachtfeld.
Besonders bei den kreativen Bossgegnern mit cleveren Gameplay-Twists entfaltet das Turbo-Gameplay sein volles Potenzial. Ebenso gefällt mir das düstere China-Setting. Nur an der grafischen Präsentation kann Entwicklerstudio S-Game gerne noch schrauben.
Wann: ohne Datum
Wo: PC und PS5
Durch einen glücklichen Zufall konnte ich ohne Termin eine rund halbstündige Demo zu Capcoms Sci-Fi-Shooter zocken. Und ich bin verdammt froh: «Pragmata» hat mich von allen Spielen an der Messe am meisten überrascht.
Meine Spielfigur ballert in einem stylishen Weltraumanzug allerlei Killer-Roboter nieder. Unterstützt werde ich von einem kindlichen Androiden, der sich auf meinem Rücken festhält. Der Gameplay-Twist dabei: Mein Kinder-Android hackt die Roboter, während ich mit Lasersalven ballere.
Ich steuere gleichzeitig den Shooter- und den Hacking-Teil. Beide Gameplay-Elemente profitieren voneinander. So kann ich Roboter durch Hacken verlangsamen und ihre Abwehr schwächen, um sie danach mit meinem Waffenarsenal zu killen. Ein geniales Multitasking-Konzept, das mich schon nach wenigen Minuten gepackt hat.
Wann: 2026
Wo: PC, PS5, Xbox Series X/S
Das neue Lego Party ist definitiv eine Liga über meinem sonstigen Nintendo-Favoriten «Mario Party». Hier sind die Minispiele nicht der einzige Spassfaktor. Auch auf dem Spielbrett selbst kann ich mich austoben und beispielsweise Fallen stellen. Mein Offline-Highlight: Alle Figuren und Minispiele lassen sich mit richtigen Legosteinen nachbauen.
Wann: 30. September
Wo: Switch 2
Beim neuesten Ableger aus Bikini Bottom kann ich sowohl mit Spongebob als auch mit Patrick durch die nasse Gegend sausen. Spiele ich den gelben Schwamm, schwinge ich den Pfannenwender und halte die hungrigen Fische in der Krossen Krabbe bei Laune. Mit dem rosa Seestern vergrabe ich mich derweil im Sand und verwandle Gegner in nichtsnutzige grüne Blubberblasen. Die 3D-Welt ist dabei unglaublich liebevoll gestaltet.
Wann: 20. November
Wo: Switch 2
Ubisofts Aufbaustrategie im alten Rom gehörte zu den begehrtesten Titeln an der Gamescom. Für eine halbe Stunde Spielzeit standen Fans zwei Stunden und mehr in der Warteschlange. Auch ich war hyped: Ich nutzte zweimal die frühen Morgenstunden für eine Session und durfte als Pressevertreter zusätzlich eine volle Stunde in einem abgetrennten Bereich spielen. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Als Fan der Reihe fühlten sich die insgesamt zwei Spielstunden in «Anno 117: Pax Romana» vertraut und doch neu an. Am Grundprinzip des Spiels hat sich nichts geändert: Häuser bauen, immer komplexere Güter produzieren und neue Inseln erforschen. An der Gamescom waren erstmals zwei Regionen verfügbar – Latium, wo die Römer wohnen, und Albion, das von Kelten besiedelt wird. Mit neuen Mechaniken wie dem Göttersystem und einem Technologiebaum bietet das neue Anno auch abseits des Settings genug Neuerungen, damit alten Hasen nicht langweilig wird.
Wann: 20. November
Wo: PC, PS5, Xbox Series X/S
In der aktuellen Podcast-Folge von Tech-telmechtel reden wir ebenfalls über unseren Gamescom-Besuch.
Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken.