Hintergrund

15 Jahre Android: Zeit für Erinnerungen

Jan Johannsen
21.10.2023

Android wird 15 Jahre alt. Das Betriebssystem ist damit immer noch ein Teenager, aber in Erinnerungen schwelgen wir trotzdem.

Am 21. Oktober 2008 erschien Android offiziell und einen Tag später begann der Verkauf des ersten Smartphones mit dem Betriebssystem. Das auf dem Titelbild abgebildete HTC Dream wurde auch als T-Mobile G1 bekannt. Die ersten Erfahrungen mit den neuen Handys liessen in Europa aber noch einige Monate auf sich warten.

Das Warten auf den iPhone-Killer hat ein Ende

Kurze Rückblende: Im Januar 2007 hatte Apple das iPhone vorgestellt und damit die Welt der Mobiltelefone auf den Kopf gestellt. Im Herbst 2008 lautete die wichtigste Frage immer noch: «Wer bringt den iPhone-Killer heraus?» Oder weniger martialisch, wenigstens ein Gerät, das mithalten kann?

Die bisherigen Versuche von Samsung und HTC mit Windows Mobile, Nokia mit Symbian oder Palm und Blackberry konnten mit iOS nicht mithalten. Entsprechend groß waren die Hoffnungen auf Android. Seit November 2007 arbeitete Google nicht mehr alleine daran, sondern versammelte 33 weitere Unternehmen in der «Open Handset Alliance». Knapp ein Jahr später waren die ersten Ergebnisse dieser Zusammenarbeit greifbar.

15 Jahr später hat Android das iPhone immer noch nicht verdrängt. Es ist aber das einzige Smartphone-Betriebssystem, das eine ernsthafte Konkurrenz für iOS ist.

Android war keine direkte Reaktion auf das iPhone

Fast 15 Jahre zuvor verkaufte Rubin schon einmal eine Firma. 2005 übernahm Google Android. In dem Jahr stellte Steve Jobs das Motorola ROKR E1 mit iTunes vor. Damit erhielten Spekulationen um ein eigenes Mobiltelefon von Apple neuen Auftrieb.

Google setzte von Anfang an auf andere Hersteller, die Android für ihre Handys nutzen. Erst 2010 folgte mit dem Nexus One das erste eigene Smartphone von Google.

Jan: Verblasste Erinnerungen an das T-Mobile G1

2010 begann auch meine persönliche Karriere als Android-Nutzer. Ich kaufte mir das Samsung Galaxy S:

(Jan Johannsen)

Martin: Von Anfang an verzaubert

(Martin Jud)

Philipp: Jetzt wird der iPod in Rente geschickt

Lange liebäugelte ich mit Smartphones. Das HTC Hero war eines der ersten Geräte, das ich ins Auge gefasst hatte, um mein Sony Ericsson W800 zu ersetzen. Aber Android schien noch nicht ganz ausgereift zu sein. Entscheidend für mich war auch, dass es mindestens 32 GB Speicher hat. Damit hätte ich meine komplette Musiksammlung vom iPod übertragen können und nicht mehr zwei Geräte mit mir herumtragen müssen.

Zugeschlagen habe ich schliesslich 2009 beim Motorola Droid. In einem Test im Tages-Anzeiger hiess es, damit könne Android dem iPhone das Wasser reichen. Also fuhr ich noch am selben Tag nach Wohlen und holte mir das Gerät im digitec-Shop ab. Dazu gab es leider nur eine 16 GB microSD-Karte. Die Unterstützung für grössere sollte aber nachgereicht werden. Schon damals war ich ungeduldig.

Die ausfahrbare Tastatur des Droids fand ich grossartig. Damit tippte es sich viel besser als auf dem Touch-Screen. In meiner Smartphone-Begeisterung überschritt ich bereits bei der ersten darauffolgenden Zugfahrt mein Datenlimit. Die Android-Welt war zu aufregend. Ich musste surfen, Musik hören und natürlich Apps aus dem Android Market herunterladen. Es war eine spannende Zeit, an die ich mich gerne zurückerinnere.

(Philipp Rüegg)

Flo: MP3-Player und Internet im gleichen Gerät! Wow!

Als die ersten Smartphones für die breite Masse in die Schweiz kamen, war ich mir sicher, dass sie floppen würden. Schliesslich gabs ja kaum brauch- oder bezahlbare Datenabos. Ausserdem: Das iPhone 3G konnte ja nicht einmal Bluetooth und MMS. LOL. 2009 stieg ich dann mit dem LG GM730 ins Android-Game ein. MP3-fähig, ein Drei-Zoll-Display und 1000 mAh-Akku – selbst wenn ich die 3G-Option deaktivierte, hielt die Batterie gerade mal 6 Stunden.

Ich sehnte mich schon fast nach meinem alten Sony Ericsson. Das LG-Phone hielt dann nur gut ein Jahr. Den Urlaubsflug nach Budapest überlebte es nicht. Ob Unfall oder unbewusste Absicht – das lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Aber Samsung hatte gerade das Galaxy S vorgestellt – welches dann auch der Nachfolger wurde.

(Florian Bodoky)

Lorenz: Aufregung ums erste Google-Phone

Was für eine Aufregung Anfang 2010 bei meinem damaligen Arbeitgeber: Gerade erst hatten auch wir die erste App auf dem iPhone lanciert, da stieg ein zweiter grosser Name ins Smartphone-Geschäft ein: Google mit dem von HTC hergestellten Nexus One.

In der Schweiz gab es das nicht offiziell, also wurde ich mit dem Import beauftragt. Mehrere Geräte sollten es sein. Jeder wollte beim Hype dabei sein. Ein vom Medienunternehmen bezahltes Testgerät für mich lag auch noch drin. Der Versand und die Gebühren für den Vermittler in den USA kosteten über 100 Franken, aber das war alles kein Problem.

Die Begeisterung legte sich dann allerdings schnell. Gerade die Software mit diesem mysteriösen Android war nicht wirklich besser als jene von Apple. An die mühsame Navigation über den Trackball kann ich mich noch erinnern – den mochte ich schon bei Laptops nicht. Schon damals haben mir aber die Widgets gut gefallen und die Optik der Software war attraktiv. Es passte gut zum damals topmodernen Gerätedesign mit dem etwas grösseren Screen.

(Lorenz Keller)

Kevin: Was sind Smartphones?

David: Navigationsgerät fürs Velo

Mein erstes Android-Gerät war 2015 das Yotaphone 2. Dieses Smartphone hatte auf der Rückseite einen E-Ink-Bildschirm – das fand ich praktisch für meine zweiwöchige Velotour. Der Bildschirm war im Sonnenlicht gut lesbar und brauchte kaum Strom. So konnte ich den ganzen Tag die Navigation eingeschaltet lassen.

Die Idee des E-Ink-Screens gefällt mir heute noch. Doch nach der Velotour verkaufte ich das Yotaphone 2 wieder. Ich fand damals, dass es besser für mich ist, kein Smartphone zu haben. Ausserdem enttäuschte mich die Kamera.

(David Lee)

Welches war dein erstes Android-Gerät? War der erste Kontakt ein besonderer Moment? Lass uns in den Kommentaren an deinen Erinnerungen teilhaben.

Titelfoto: Mr.Mikla / Shutterstock.com

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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