

Roccat Kone Pro und Pro Air: Ultraleichte Nager ohne Löcher im Gehäuse

Die Kone Pro und ihre kabellose Schwester Air sind zwei ultraleichte Gaming-Mäuse. Die lochlosen Nager überzeugen im Test beim Spielen, sind aber auch ausgezeichnet für einen Tag im Office geeignet.
Grosser Pluspunkt für die Kone Pro und Air: Sie gehören zwar zur Art der ultraleichten Nager, haben aber im Gegensatz zu einigen Artgenossen keine Löcher im Gehäuse. Das dürfte alle freuen, die unter Trypophobie – der Angst vor Löchern – leiden.
Nur für Rechtshänder
Bist du Linkshänder und steuerst die Maus auch mit links? Dann kannst du aufhören zu lesen. Roccat setzt bei der Kone Pro und Air auf eine ergonomische Form für Rechtshänder.
Für den Fingertip Grip, also wenn ich die Maus lediglich mit den Fingerspitzen berühre, eignen sich die Kone Pro und Air bei mir jedoch nicht. Dafür sind meine Hände schlicht zu klein. Der Claw Grip, also wenn nebst den Fingerspitzen auch die Handfläche die Maus berührt, fühlt sich hingegen wieder gut an.
Die Kone Pro mit Kabel wiegt 66 Gramm und die Air 75 Gramm. Hier die genauen Masse der Maus:
Mit diesen Massen ist sie vergleichbar mit den meisten aktuellen ultraleichten Gaming-Mäusen wie der Logitech G Pro Superlight.
Klappert leicht
Um mir einen Eindruck der Verarbeitungsqualität zu machen, schüttle ich die Kone Pro und Air ordentlich durch. So höre ich gleich, ob irgendwo etwas lose ist. Tatsächlich vernehme ich ein leichtes Rattern. Die Haupttasten bewegen sich beim Schütteln etwas. Bewege ich sie von Hand, haben sie aber nur sehr wenig Spielraum. Die Haupttasten der Logitech G Pro Superlight bewegen sich beispielsweise viel mehr.
Weiter übe ich mit den Fingern und dem Daumen Druck auf das Gehäuse aus. So kann ich eruieren, ob ich ungewollte Tastendrücke auslöse. Und tatsächlich: Drücke ich leicht unterhalb der hinteren Seitentaste aufs Gehäuse, löse ich den Tastendruck aus. Ich muss aber sehr stark drücken. Wenn du unter Stress nicht an Muskelzuckungen leidest, wirst du während dem Gamen nicht versehentlich auslösen.
Obwohl das ABS-Gehäuse der Mäuse schwarz ist, habe ich kaum mit Fingerabdrücken zu kämpfen.
Optische Switches aus dem Hause Roccat
Wie üblich ist etwas weniger Kraftaufwand nötig, je weiter vorne ich auf die Tastenkappen drücke. Der Hub bleibt aber gleich. Das Klickgeräusch ist bei Kone Pro und Air etwas dumpfer als bei Mäusen mit mechanischen Tastern.
Die Seitentasten sind relativ gross. Sie sind oberhalb der Einbettung für den Daumen platziert. Dadurch betätige ich sie nicht versehentlich, muss den Daumen aber vergleichsweise mehr bewegen, um sie auszulösen. Die Seitentasten haben ansonsten kaum Hub und fühlen sich beim Betätigen nicht gummig an, wie das bei Seitentasten sonst häufig der Fall ist.
Das Scrollrad ist aus Aluminium. Aufgrund des verwendeten Materials lässt es sich jedoch nur gut scrollen, wenn ich es direkt von oben betätige. Es bietet zu wenig Grip auf den Seiten, was gewöhnungsbedürftig ist, aber dennoch nach Einübung funktioniert. Ansonsten gibt es aber nichts zu meckern. Es rastet zuverlässig ein und wenn ich darauf drücke, rollte es mir nicht davon.
Reibt nicht und rutscht gut
Bei den Füssen setzt Roccat wie alle anderen Hersteller heute auf PTFE – besser bekannt als Teflon. Die Kone Pro und Air haben drei «Gleitzonen»: Zwei grosse, die vorne und hinten die ganze Breite einnehmen und eine kleine um den Sensor herum. Die Gleitfüsse sorgen für beinahe reibungsloses Gleiten.
Gamen und der Sensor
Beim Sensor setzt Roccat auf den Owl-Eye. Dabei handelt es sich um einen angepassten Pixart MMW-3370. Der kann bis zu 19 000 CPI – Counts per Inch.
CPI-Präzision
CPI misst, wie viele Zeichen der Maussensor pro Zoll zurückgelegter Strecke registriert. Der Sensor der Kone Pro und Air kann bis zu 19 000 CPI. Salopp ausgedrückt entscheiden die CPI darüber, wie schnell du den Cursor oder deine Spielfigur über den Bildschirm huschen lassen kannst.
Um die Präzision zu messen, mache ich den entsprechenden Test in MouseTester v1.5 dreimal und berechne einen Mittelwert. Dazu bewege ich die Maus zehn Zentimeter entlang eines Lineals und das Programm zeichnet die CPI auf. Je näher die aufgezeichneten CPI an den eingestellten CPI sind, desto besser.
Der verbaute Sensor arbeitet ausgezeichnet, jener der kabellosen Kone Pro Air sogar noch besser als derjenige der kabelgebundenen. Bei der Air beträgt die Abweichung maximal ein Prozent, bei der Kone Pro geht’s bis zu dreieinhalb Prozent. Alles unter fünf Prozent ist sehr gut.
Polling Rate Consistency
Polling Rate Consistency Kone Pro
Polling Rate Consistency Kone Pro Air
Die Polling-Rate ist bei Kone Pro und Air sehr konsistent. Die kabellose Version schneidet etwas besser ab. Die Air hat einige Ausreisser, von jeweils einer Millisekunde. Sie braucht also ab und zu zwei Millisekunden um das Signal zu aktualisieren.
Tracking Speed
Die Maus muss schnelle Bewegungen korrekt wiedergeben. Beim Test bewege ich die Maus schnell bei verschiedenen CPI-Einstellungen. MouseTester registriert diese Bewegungen und spielt ein Diagramm aus. Die Punkte auf dem Diagramm sind die registrierten Zeichen. Je näher die Punkte an der Linie sind, desto genauer registriert die Maus meine Bewegungen. Diese sollten möglichst nahe an der Kurve sein. Bewegungen auf der y-Achse sind rot, solche auf der x-Achse blau.
Tracking Speed Kone Pro
Tracking Speed Kone Pro Air
Bei beiden Mäusen sind die Abweichungen gering, sie liegen in einem Bereich von maximal 0,2 Millisekunden. Das sind sehr gute Werte – vergleichbar mit den meisten heutigen ultraleichten Gaming-Mäusen.
Acceleration
Bewege ich die Maus schnell in eine Richtung und dann auf selbem Wege langsam wieder an ihren Ursprungsort, sollten dieselben CPI vom Sensor registriert werden. Um das zu testen, bewege ich die Maus schnell diagonal von einem Punkt A oben links zu einem Punkt B unten rechts und ziehe sie dann langsam den exakt gleichen Weg zurück an den Ursprungspunkt A. MouseTester registriert dabei die Bewegung. Im Idealfall liegen alle registrierten Zeichen auf einer Linie.
Acceleration Kone Pro
Acceleration Kone Pro Air
Die kabelgebundene Kone Pro löst die Aufgabe besser als die kabellose Air. Bei der Kone Pro liegen die Punkte aufeinander. Bei der Air gibt es gegen Ende des Rückwegs leichte Abweichungen. Aber auch die sind nicht aussergewöhnlich.
Jitter
Wenn du die Maus auf einer geraden Linie bewegst, sollte sie die Bewegung registrieren und nicht ausscheren. Ich bewege die Kone Pro und Air möglichst gerade diagonal und zeichne mit MouseTester die Bewegung auf. Die aufgezeichnete Bewegung sollte diagonal wie meine Bewegung verlaufen.
Jitter Kone Pro
Jitter Kone Pro Air
Auch hier arbeitet der Sensor exakt. Bei Schwankungen/Jitter würde ein Stufenmodell aufgezeichnet. Es sind keine Ungenauigkeiten zu erkennen. Jitter kommt heute kaum mehr vor. Trotzdem führe ich den Test durch, man weiss ja nie.
Angle Snapping
Angle Snapping entsteht, wenn der Sensor gerade Linien registriert, obwohl ich eigentlich eine leichte Kurve mit der Maus mache. Um den Test durchzuführen, kritzle ich mit der Maus etwas in Paint herum. Meine Zeichnung zeigt: Angle Snapping ist kein Thema.
Angle Snapping Kone Pro und Air
Beleuchtung
Die Kone Pro und Air verfügen über zwei Beleuchtungszonen vorne bei den Haupttasten. Beim Durchschimmern der bunten Lichter wird ersichtlich, dass die beiden Mäuse doch über ein löchriges Gehäuse verfügen. Dieses ist aber von einer dünnen Schicht zusätzlichen ABS-Kunststoffs überzogen. Also wohl doch nichts für Menschen mit Trypophobie.
Ich bin zwar kein Fan von RGB, der Effekt bei der Kone Pro und Air gefällt mir aber sehr gut. Dank der durchschimmernden Wabenstruktur haben die Haupttasten etwas von einem schrill schillernden Bienenstock. Der Effekt ist gleichmässig und gut ausgeleuchtet.
Software
Manuell verstellen lassen sich bei der Kone Pro und Air nur die Benutzerprofile. Um weitere individuelle Einstellungen vorzunehmen, braucht es die Software Roccat Swarm. Glücklicherweise lassen sich bis zu fünf Benutzerprofile auf dem internen Speicher der Maus ablegen. Und die funktionieren später auch ohne Software. Zuerst musst du sie aber in Swarm definieren.
Fazit: Ergonomische, ultraleichte Gaming-Maus – auch bestens fürs Büro
Die kabellose Kone Pro Air sowie die kabelgebundene Kone Pro überzeugen durch ihre ergonomisch auf die rechte Hand abgestimmte Form. Dank dieser kann ich mit den Mäusen nicht nur zocken, sondern auch im Homeoffice arbeiten – ohne schmerzende Hand am Feierabend.[[image:46558328 "Das Kabel bei der kabelgebundenen Version kommt parallel zum Untergrund aus der Maus."]]
Die beiden Mäuse sind gut verarbeitet und ihre Sensoren reagieren sehr zuverlässig. Ihre Hauptaufgabe, das Gamen, erledigen sie gut. Sie sind für den Palm und Claw Grip geeignet. Für den Fingertip Grip sind sie mir jedoch zu gross.


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