
Meinung
Wie die Zeit vergeht – diese Games habe ich 2023 am meisten gespielt
von Domagoj Belancic

2024 war ein verdammt gutes Gaming-Jahr mit unzähligen exzellenten Releases. Diese Titel habe ich am längsten gespielt.
Die Weihnachtszeit nehme ich jeweils gerne zum Anlass, um über meine persönliche Gaming-Erfahrung der letzten zwölf Monate zu sinnieren. Welche Games haben mich besonders begeistert? Welche Games hätte ich am liebsten in die Mülltonne geschmissen?
Am spannendsten finde ich aber jeweils die Frage, in welche Spiele ich die meiste Zeit investiert habe. Die diesjährige Top-Liste meiner meistgespielten Games beinhaltet einige Titel, die ich nicht auf der Rechnung hatte.
Jetzt bist DU dran – mit welchen Games und Plattformen hast du am meisten Zeit verbracht?
Alle grossen Plattformen haben in den vergangenen Tagen ihre Recaps gestartet. Klicke auf einen der Links, und melde dich mit deinem Konto an. Dann erhältst du eine Zusammenfassung deiner Gaming-Stunden auf der jeweiligen Plattform. Achtung: Sobald du einen Recap gestartet hast, werden neu gespielte Stunden nicht mehr gezählt.
Die Recaps geben dir nur eine Handvoll Spiele an, die du in diesem Jahr gezockt hast. Möchtest du mehr Spielzeiten erfahren, kannst du das bei einigen Games in den In-Game-Speicherständen nachschauen. Aber nicht alle Spiele verraten dir, wie viel Zeit du mit ihnen verbracht hast.
Als dritte Option bleibt dir, die Spielzeiten auf Systemebene deiner Plattformen nachzuschauen:
Meine letztjährige Liste mit den meistgespielten Games findest du hier:
Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.
Hier liest du eine subjektive Meinung der Redaktion. Sie entspricht nicht zwingend der Haltung des Unternehmens.
Alle anzeigen«Unicorn Overlord» ist ein wahrhaft einzigartiges Strategiespiel. Ich befehlige meine Truppen in Echtzeit auf dem Schlachtfeld. Treffen zwei Einheiten aufeinander, geht ein rundenbasierter Kampf los. Der Clou: Dieser Kampf findet nach vordefinierten Attributen meiner und der gegnerischen Soldaten automatisch statt. Ich muss mir also schon weit im Voraus genau überlegen, wie ich meine Einheiten zusammenstelle – und wie ich ihr Verhalten «programmiere». Leider hatte ich bisher noch nicht viel Zeit, um mich in die Materie zu vertiefen. Deshalb freue ich mich auf die Weihnachtsferien, in denen ich mich, hoffentlich ohne Ablenkung durch neue Games, richtig tief in die ultrakomplexen strategischen Möglichkeiten hinein fuchsen kann.





Nie im Leben hätte ich gedacht, dass dieses Jahr ein «Call of Duty» zu meinen meistgespielten Games gehört. Ich zocke die Spiele jedes Jahr für ein paar Stunden an und lege sie dann gelangweilt zur Seite. Aber die diesjährige Einzelspieler-Kampagne von «Black Ops 6» hat mich dermassen begeistert, dass ich komplett dem «CoD»-Fieber verfallen bin. Nach dem Beenden der Missionen (ca. 10 Stunden) ballere ich nun jeden Abend im Multiplayer-Modus wild umher. Sogar den Prestige-Rang habe ich erreicht – ein absolutes Novum für mich. Falls du mal eine Runde mit mir spielen möchtest, mein Gamertag ist «domidomek».

«Rise of the Ronin» ist eines dieser Games, das mich trotz seiner vielen Macken und Fehler an den Controller gefesselt hat. Die Grafik wirkt stellenweise altbacken, das Missionsdesign ist repetitiv und die Gegner dumm wie Brot. Aber es macht einfach unglaublich viel Spass als Ronin im Japan des 19. Jahrhunderts durch Yokohama, Edo und Kyoto zu streifen. Besonders die Fortbewegung mit dem Gleiter und das brutale (!) Kampfsystem sind herrlich. Die Devise lautet: Hirn ausschalten und einfach geniessen, dann vergehen die Stunden mit «Rise of the Ronin» wie im Flug.

Ich habe noch nie ein Game erlebt, das so sehr mit Zusatzcontent vollgestopft ist, wie «Final Fantasy VII Rebirth» – vielleicht sogar ein bisschen zu vollgestopft. Neben der episch langen Hauptstory und riesigen, offenen Spielwelten bietet das Game auch unzählige – und ich meine wirklich unzählige – Minispiele. So richtig gefesselt hat mich nur das erstaunlich komplexe Kartenspiel «Queen's Blood». Es ist das einzige Minispiel, für das ich alle Nebenmissionen abgeschlossen und unzählige Stunden damit verbracht habe. Am liebsten hätte ich das Game in einer Standalone-Version bei mir auf dem Handy, um auch nach dem Beenden von «Rebirth» weiterspielen zu können.

Auch beim Crime-Drama «Like a Dragon: Infinite Wealth» sind eine epische Story und zahlreiche Minispiele schuld an der langen Spieldauer. Das JRPG auf Hawaii beinhaltet neben vielen kleineren auch zwei gigantische Nebenaktivitäten. «Dondoko Island» ist eine Mischung aus «Animal Crossing» und Freizeitparksimulator, in der ich meine eigene Ferieninsel gestalte. Und in der «Pokémon»-Parodie «Sujimon» fange ich Ex-Sträflinge, um sie in einem Untergrundkolosseum gegeneinander antreten zu lassen. Beide «Mini»spiele bieten ausgiebige Questlines, in die ich locker ein Drittel meiner gesamten Spielzeit investiert habe.

Das Entwicklerteam Studio Zero ist bekannt für seine hochkomplexen und sehr langen «Persona»-Spiele. In ihrem neuesten Werk wendet das Studio ihre altbewährte JRPG-Formel auf ein frisches High-Fantasy-Setting an. Das Resultat ist ein Game, in dem du dich regelrecht verlieren kannst. «Metaphor ReFantazio» bietet eine der ambitioniertesten Storys in diesem Gamingjahr. Es ist eine emotionale Geschichte über Demokratie, Diskriminierung und Freundschaften. Eine Geschichte, die nicht nur in grossen Hauptquests, sondern auch in zahlreichen kleinen Nebenmissionen packend erzählt wird. Ich konnte nicht ruhen, bis ich alle davon gesehen habe. Auch das Gameplay überzeugt mit einem ausgeklügelten Kampfsystem, zahlreichen freischaltbaren Superkräften und riesigen Dungeons, in denen ich unzählige Stunden mit Entdecken und Grinden verbraten kann. Kurzum: «Metaphor: ReFantazio» ist eines der besten und zeitintensivsten JRPGs überhaupt.


Zum Schluss habe ich mir noch angeschaut, auf welchen Plattformen ich insgesamt am meisten Zeit verbracht habe. Hier sind die Resultate wenig überraschend. Meine Top-Plattform war dieses Jahr mit grossem Abstand die PS5 (505 Stunden), gefolgt von der Switch (365 Stunden). Auf der Xbox (30 Stunden mit Series X und 21 Stunden auf PC) habe ich vergleichsweise wenig Zeit verbracht. Und auf Steam, beziehungsweise PC zocke ich als Konsolero nur in äussersten Notfällen (19 Stunden).