Produkttest

Surface Studio 2: Design hat seinen Preis

Kevin Hofer
7.2.2019
Mitarbeit: Thomas Kunz
Bilder: Thomas Kunz

Das neue Surface Studio ist ab sofort erhältlich. Es ist zwar schneller und das Display noch besser als beim Vorgänger, vermag aber wegen veralteter Hardware nicht vollends zu überzeugen.

Das Surface Studio 2 richtet sich an Kreativköpfe, die grafische Arbeiten verrichten. Deshalb habe ich unseren Hoffotografen Thomas Kunz gebeten, das Gerät auch auszuprobieren. Er erzählt euch im Beitrag etwas zum Nutzererlebnis. Ich konzentriere mich aufs Benchmarken und das Display.

Bewährtes beibehalten

Bei den Anschlüssen hat sich wie bereits erwähnt nicht viel getan. Nebst dem genannten USB-Typ-C-3.1-Anschluss verfügt das Studio 2 über vier USB-Typ-A-3.0-, einen 1 Gigabyte-Ethernet-, einen SD-Karten- sowie einen 3.5-Klinken-Anschluss. Ein Thunderbolt-3-Anschluss fehlt. Bei der drahtlosen Kommunikation sind Wi-Fi 802.11ac und Bluetooth 4.0 an Bord.

Der Fotograf am Werk

Das Paradestück: Geniales Display

Das Display des Surface ist atemberaubend. Setzt du dich vor den 28 Zoll Screen im 3:2 Format kommst du erstmal aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Farben und Kontraste sehen toll aus. Das Display löst mit 4500 × 3000 (192 ppi) auf und verfügt über Zehn-Punkt-Multi-Touch.

Mehr Informationen zum Display findest du erstmal nicht. Ich habe mir deshalb unseren Colorimeter geschnappt und es vermessen. Bei der Farbraumabdeckung habe ich folgende Werte ausgelesen:

  • 99.9 Prozent sRGB
  • 85.5 Prozent Adobe RGB
  • 98.9 Prozent DCI P3

Ebenfalls auf der höchsten Helligkeitseinstellung habe ich einen Schwarzwert von 0.44 Nits gemessen. Das ergibt einen Kontrast von 1377:1.

Was können veraltete Komponenten?

Bei den Benchmarks mache ich den Cinebench R15, Geekbench 4 und Adobe Photoshop CC Benchmark von Puget Systems.

Über alle Aktionen erreicht das Studio 2 einen Score von 738 von 1000 möglichen. Wenn ich bedenke, dass im Referenzsystem aktuellste Komponenten verbaut sind und im Studio 2 relativ alte, ist das ein respektables Ergebnis. Aufgrund der Arbeitslast setzt der Lüfter ziemlich laut ein. Da ich mir Gamer-PCs mit vielen Lüftern gewohnt bin, hat mich das nicht sonderlich gestört. Ich kann mir aber vorstellen, dass sich andere Personen durch das Geräusch gestört fühlen.

Falls du dir die Benchmark-Resultate im Detail ansehen möchtest:

Konkurrenzlos, aber nicht konkurrenzlos gut

Das Microsoft Surface Studio 2 steht ausser Konkurrenz. Das liegt einfach daran, dass es kein vergleichbares Produkt gibt. Kein AiO ist so vielseitig wie das Studio 2 mit Pen- und Dial-Unterstützung. Das Display ist schlichtweg genial, auch wenn’s nicht für 100 Prozent Adobe-RGB-Farbraumabdeckung reicht. Für Kreativköpfe ergeben sich unzählige Möglichkeiten, mit dem Gerät zu arbeiten.

Lohnt sich der Kauf des Surface Studio 2 für Besitzer des Vorgängers? Nein, der Leistungszuwachs ist für Kreativköpfe nicht gross genug, um die 4300 Franken teure Anschaffung für das kleinste Modell zu rechtfertigen.

Lohnt sich der Kauf des Surface Studio 2 für Kreativköpfe, die noch keine Surface Studio haben? Nur, wenn sie das Geld haben und mehr Wert auf Design als Leistung legen.

Für wen lohnt sich der Kauf also? Für Leute, die das Geld haben, gerne ein ästhetisch ansprechendes Gerät rumstehen haben sowie kreativ Arbeiten und deshalb das Display tatsächlich nutzen können. Oder einfach für Leute, die nur die ersten zwei Eigenschaften erfüllen.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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