Hinter den Kulissen

«Software Architekten brauchen eine soziale Ader»

Norina Brun
10.8.2021
Bilder: Thomas Kunz

Unsere Architekten planen keine Häuser, sondern machen Software besser. Dafür muss man nicht nur Technikfreak, sondern auch Menschenfreund sein. Unser Software Architekt Alex Stücker erzählt uns, wieso eine soziale Ader in der IT-Branche unumgänglich ist.

Alex, womit beschäftigt sich dein Team zurzeit?
Aktuell beschäftigen wir uns mit dem Verkaufsauftrag und der Verbesserung der Informationen zum Lieferstatus. Wir sammeln gerade das Wissen und treffen Vorbereitungen für das Umsetzungskonzept. Vor kurzem haben wir unsere Stornierungs-E-Mails verbessert und verschönert. Statt einer Bleiwüste gibt es nun schön formatierte E-Mails mit Bildern.

Und was ist deine Rolle als Software Architekt?
Am wichtigsten ist die Weiterentwicklung des Teams. Ich sorge beispielsweise dafür, dass alle die architektonischen Patterns verstehen und sinnvoll anwenden können. Dafür benutze ich unterschiedliche Ansätze und Tools, wie Coaching Sessions, Brown Bags, Coding Dojos oder Pair- und Mob-Programming.

Wir arbeiten nicht im dunklen Kämmerlein ohne Kontakt zur Aussenwelt. Egozentrismus bringt uns nicht ans Ziel.
Alex Stücker

Der Bus Factor?
Das ist ein etwas makabrer Vergleich. Die Zahl beschreibt, wie viele Personen von einem Bus überfahren werden dürfen, bis das Projekt zum Stillstand kommt.

Was passiert, wenn der Architekt überfahren wird?
Das Team merkt natürlich, dass ein wichtiger Wissensträger fehlt. Wenn ich als Coach aber gut gearbeitet habe, weiss mein Team, wie es mit der Lücke umzugehen hat. Wenn ich in den Ferien bin, fragen sie auch oft «Was würde Alex jetzt sagen?».

Wie wird man Architekt? Ist das ein Schwerpunkt im Studium?
Software Architekt ist nur ein Jobtitel. Studieren kann man das nicht. Mitbringen muss man vor allem einen Mix aus Soft und Hard Skills.

Und von welchen Hard Skills sprichst du?
Als Architekt musst du ein breites technisches Wissen und Erfahrung mitbringen. Du musst etwas von Clean Code und Design Patterns verstehen und auch auf höheren Abstraktionsleveln sattelfest sein - etwa dort, wo der Einsatz von architektonischen Patterns eine zentrale Rolle spielt. Bringst du diesen Hintergrund mit, dann bist du fähig, die technischen Herausforderungen zu meistern.

Da wird aber einiges gefordert.
Das ist gut so. Denn als Architekten verantworten wir die technischen Lösungen, die wir als Team abliefern. Wir, ich spreche wieder vom Team, müssen das Problem in der Tiefe und Breite verstehen, passende Lösungen ausarbeiten und auch umsetzen. Dafür brauchst du einfach einen gewissen Wissens- und Erfahrungsschatz. Und ein gutes Gleichgewicht zwischen Pragmatismus und Dogmatismus.

Woher kommt es, dass du so viel Wert auf das Menschliche legst?
Vielleicht hängt es damit zusammen, dass ich in Venezuela aufgewachsen bin. Die Leute da waren sehr herzlich und emotional. Geprägt hat mich sicher auch mein Motorradunfall, den ich mit 20 Jahren hatte. Seither sitze ich im Rollstuhl.

Wenn man E-Commerce hört, denkt man häufig nur an einem Onlineshop. Weit gefehlt!
Alex Stücker

Einmal Architekt, immer Architekt? Steckst du in deiner Position fest oder gibt es Entwicklungsspielraum?
Ein Titel ist nur ein Titel. Kriegt jemand einen neuen Jobtitel, heisst das noch nicht, dass man sich signifikant weiterentwickelt hat. Deshalb sind die Herausforderungen, die ich anpacken kann, viel wichtiger. Und von diesen haben wir mehr als genug.

Werde Teil der Crew

Hat dich Alex überzeugt und willst du unsere Software Architektur ebenfalls vorantreiben? Übrigens: Wir suchen mehr als nur einen Architekten. Go for it! Hier findest du unsere offenen Stellen.

Auch in Deutschland wird Unterstützung im IT-Bereich gesucht. In Krefeld (NRW) sucht Galaxus derzeit einen Netzwerk- und IT Coordinator. Hier geht es zur Stelle.

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Norina Brun
Senior Communications Manager
norina.brun@digitecgalaxus.ch

Mit Nachrichten finde ich mich nicht ab – mich interessieren die Geschichten dahinter. Die Neugierde ist meine ständige Wegbegleiterin: Dank ihr verbringe ich den Samstagnachmittag in meinem Lieblingskafi, lausche Stadtgeschichten, plane gleichzeitig meine Reiseabenteuer und kreiere neue Eventideen. Die Zen-Meditation muss warten. 


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