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Scuf Reflex Pro im Test: Vielleicht der beste PS5-Controller, aber viel zu teuer

Der Scuf Reflex Pro will der Lamborghini unter den PS5-Controllern sein. Technisch gibt es wenig zu meckern, nur das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht.

Das kann der Reflex Pro

Der Scuf Reflex Pro schlägt mit stolzen 250 Franken (240 Euro) zu Buche. Für den Preis einer halben PS5 bekommst du zwei austauschbare Analogstick-Sets, rutschfeste Griffe, sowie vier abnehmbare Paddles auf der Rückseite. Letztere sind das Hauptverkaufsargument für Pro-Controller. Sie liefern vier Zusatztasten, die so belegt werden können, dass nicht Daumen und Zeigefinger alle Tasten bedienen müssen.

Im Gegensatz zum Scuf Infinity4PS Pro, dem Vorgänger für für die Playstation 4, kann die Druckempfindlichkeit der Trigger-Tasten L2 und R2 nicht mehr verstellt werden. Ich vermute, dass der Grund bei den haptischen Triggern des Dual Sense liegt. Game-Entwickler können über die Software die Auslösestärke bestimmen. Auch die fingernagelartigen Triggertasten-Verlängerungen sind nicht mehr enthalten.

Einfacher ist dafür das Konfigurieren der Paddles geworden. Beim Reflex Pro wechselst du über eine kleine Taste auf der Rückseite zwischen drei Profilen oder gar keiner Belegung. Hinter den drei Farben verbergen sich vordefinierte Profile:

  1. Blau: Shooter
  2. Rot: Sport
  3. Grün: Racing

Für eigene Belegungen wählst du zuerst ein Profil und drückst anschliessend die Profil-Taste bis sie blinkt. Danach drückst du gleichzeitig eine der vier Paddles zusammen mit der Taste, die du zuweisen möchtest. Um die neue Konfiguration zu speichern drückst du ein weiteres mal die Profil-Taste. Zur Auswahl stehen L1, R1, L3, R3, Steuerkreuz und die vier Aktionstasten.

Die Pedale zu entfernen, ist eine frickelige Angelegenheit.

Besser gelöst ist der Tausch der Analog-Sticks. Dafür muss ich nur von der Unterseite der Griffe die Abdeckung lösen und schon kann ich die Sticks rausziehen. Neues Paar einstecken, Abdeckung wieder drauf, fertig. Noch besser machen es weiterhin die Xbox-Elite-Controller von Microsoft. Nicht nur lässt sich dort zusätzlich das Steuerkreuz austauschen, die Kombination aus Magnet und Steckmechanismus ist deutlich eleganter.

Zwei Paar Analog-Sticks stehen zur Auswahl.

Software benötigt der Reflex Pro keine. Updates erhält er wie ein normaler Dual-Sense-Controller über die PS5. Um ihn zu verbinden, schliesst du ihn per USB-C-Kabel an die PS5 an, schaltest ihn ein und befolgst die Anweisungen am Fernseher. Am PC geht es per Kabel oder über Bluetooth. Dafür drückst du den Home Button zusammen mit der Share-Taste bis der Controller blinkt. Danach sollte er im Bluetooth-Geräte-Menü auftauchen.

Wie angegossen

Nichts zu meckern gibt es bei den äusseren Paddles. Für mich sind sie perfekt positioniert. Die inneren Paddles finde ich dagegen sehr gewöhnungsbedürftig. Zum Betätigen brauche ich den seitlichen Teil meiner Fingerspitzen. Dabei kann ich den Controller nicht sicher halten, was mir ein ungutes Gefühl beim Spielen gibt.

Die übrigen Tasten sind mehr oder weniger identisch mit denen von Sonys Controller. Einzig die Schultertasten drücken sich beim Reflex Pro noch satter und klingen dabei erst noch besser.

Paddle to the metal

Fazit: Geil, aber zu teuer

Du brauchst mehr «Pro» in deinem Controller? Der Scuf Reflex Pro liefert, was sein Name verspricht. Dank besserem Grip, zusätzlichen Paddles, die fast frei belegbar sind, und austauschbaren Analog-Sticks hast du mehr Kontrolle über deine Games. Zockst du damit besser? Vielleicht. Für mich liegt der Vorteil in der Anpassbarkeit. Die vier zusätzlichen Tasten geben mir mehr Flexibilität und erfordern weniger Fingerakrobatik.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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