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Plume-Review: Wifi-Komfort, den du mit Privatsphäre und Abozwang bezahlst

Internet im ganzen Zuhause: schnell, zuverlässig und ohne komplizierten Einrichtungsprozess. Jeder wünscht sichs und US-Hersteller Plume verspricht es. Das System mit erweiterbaren Pods funktioniert erstaunlich gut, hat aber entscheidende Nachteile.

Die Plume Pods sind ein Mesh-System. Es besteht aus mehreren kleinen Steckern und lässt sich beliebig erweitern. Ich habs in einem mehrstöckigen Haus ausprobiert.

Kinderleichte Einrichtung

Wenn du mal einen Pod aus- und einsteckst, verbindet er sich wieder automatisch.

Simple App mit praktischen Tricks

Die Pods lassen sich individuell benennen. Daran habe ich beim Einrichten natürlich nicht gedacht, weshalb ich nun keine Ahnung habe, welche Nummer wo steht. Plume hat aber auch daran gedacht. Gehe in die Beschriftungsoption und halte danach das Smartphone nahe an einen Pod. Schon wird er erkannt und du kannst den Namen anpassen.

Die App zeigt zudem dein Netzwerk in einer hübschen Galaxie-Ansicht mit den jeweiligen Pods. Ein kleiner Punkt signalisiert, mit welchen Pod du gerade verbunden bist.

Leistung

Für den Leistungstest habe ich Signalstärke, Ping und Geschwindigkeit mit den Apps «Speedtest» von Ookla sowie «Network Signal Info» an verschiedene Stellen im Haus gemessen.

Beim Testen wurde mir schnell klar, dass jedes grössere Zimmer einen eigenen Pod benötigt. Sonst fällt die Leistung stark ab. Ausserdem zeigt sich, dass der Hauptpod, der per Kabel mit dem Router verbunden ist, der einzige ist, der wirklich hohe Geschwindigkeiten erzeugt. Der Rest kommt nicht über 60 Mbps heraus. Das reicht allerdings immer noch für das Streamen von UHD-Videos.

Einen Plume Pod musste ich umpositionieren, da ich sonst zwei Zimmer entfernt im Bad Verbindungsabrüche hatte. Auf dem Thron musste ich das Smartphone einen Meter vor mir halten, ansonsten verlor es die Verbindung. Kein Leben für ein König. Erst als ich den Pod ins Zimmer zwischen Schlafzimmer und Bad stellte, blieb die Verbindung stabil – wirklich schnell war das Internet aber auch dann nicht.

Die Wechsel von einem Pod zum nächsten funktionierten einwandfrei. Allerdings dauert es teilweise fast eine Minute, bis die Geschwindigkeit wieder auf dem möglichen Maximum ist. Die App zeigt zwar bereits nach wenigen Sekunden an, dass du mit einem neuen Pod verbunden bist, in Wahrheit benötigt der Wechsel aber mehr Zeit. Das spürst du bei der Benutzung aber kaum. Ausser du spazierst mit dem Laptop durchs Haus und schaust Netflix in UHD, dann stockt es zwischendurch.

Blockierte Steckdosen und Abozwang

Wenn du das Abo nicht erneuerst, wechseln die Pods in den Passive Member Mode. Dort stehen nur noch die Grundfunktionen zur Verfügung. Die Cloud-Funktionen für Performance, Sicherheit etc. fallen weg. Firmware-Updates werden hingegen weiter ausgeliefert.

Fazit: Einfachheit kostet

Die Plume Pods sind nicht günstig. Dafür kriegst du genug Geräte, um die meisten Wohnungen und Häuser zuverlässig mit Internet versorgen zu können. Der Einrichtungsprozess sollte selbst den grössten Technophoben vor keine Probleme stellen und die Bedienung mit der App ist sehr intuitiv.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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