Martin Jungfer
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Mehr Sicherheit für Kinder – Apple optimiert Accounts für Minderjährige

Haben deine Kinder Apple-Geräte, kannst du als Elternteil künftig genauer steuern, was sie damit anstellen können – und was nicht. Die Kleinen sehen neu bestimmte Apps zum Beispiel nicht mehr im Store.

Es ist gut für Apple, wenn sich bereits Kinder früh an Apple-Geräte gewöhnen. Sie könnten ja alle zukünftige Kunden und Kundinnen werden. Apple weiss aber auch, was Eltern wichtig ist: Die Kleinen sollen sich nicht in den dunklen Ecken der digitalen Welt herumtreiben.

Dafür gibt es bei Apple die Kinder-Accounts. Zusammen mit den Accounts der Eltern kannst du eine Apple-Familie einrichten. Die Erziehungsberechtigten steuern dann, wofür der Nachwuchs Freigabe bekommt und wofür nicht. Da gibt es allerdings auch immer wieder mal Berichte über Lücken.

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    Lücke beim Kinderschutz: Stiftung Warentest kritisiert Apple scharf

    von Martin Jungfer

Mit dem Rollout der neuen OS 26 ab diesem Herbst erweitert Apple die Funktionen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, respektive für die Kontrolle durch die Eltern. Einige Funktionen kommen auch schon früher oder sind sogar schon live. Neu können Eltern ihren Kindern eine Altersspanne zuordnen, damit diese in Apps nur noch altersgerechte Inhalte angezeigt bekommen.

Welche das sind, entscheidet sich, nachdem ein Entwickler eine App bei Apple eingereicht hat. Er muss in diesem Prozess Angaben machen, welche Inhalte die App hat. Apple überprüft das und gibt dann eine konkrete Altersempfehlung für die App.

Mehr Abstufungen bei Jugendlichen

Apple führt auch neue Alterskategorien ein. Künftig werden es fünf sein: ab 4 Jahre, ab 9, ab 13, ab 16 und ab 18. Es wird also bei Jugendlichen stärker differenziert als bisher. Hier gab es bisher nur die Stufen 12 und 17 Jahre. Je nach Entwicklungsstand und Strenge können Eltern hier also stärker differenzieren, was der Nachwuchs darf und was nicht.

Die Altersstufen können ab Herbst dann auch genutzt werden, um App-Anbietern eine nötige Information über das Alter der jungen Nutzerinnen und Nutzer zu liefern, ohne dafür das Geburtsdatum abfragen zu müssen.

App-Anbieter können künftig nicht mehr das genaue Geburtsdatum abfragen.
App-Anbieter können künftig nicht mehr das genaue Geburtsdatum abfragen.
Quelle: Apple

Nacktfoto-Erkennung

Die Erkennung von Nacktfotos wird mit dem neuen OS 26 erweitert. So soll die Ansicht in Facetime-Anrufen bei plötzlich auftauchender Nacktheit verschwimmen. Einige Beta-Tester der Funktion berichten, dass sie derzeit den Nackt-Alarm auch auslösen, wenn zwei Erwachsene telefonieren. Das sollte aber der Beta-Phase geschuldet sein. Auch in geteilten Foto-Alben greift die Nacktheit-Erkennung und stellt die Fotos für Kinder dann verschwommen dar.

Auf das «Sensitive Content Analysis Framework» zur Erkennung von Nackt-Darstellungen haben laut Apple auch App-Entwickler Zugriff und können diesen Schutz in ihre Anwendungen einbauen.

Teens sind per Default stärker geschützt

Bisher waren in den Familien-Einstellungen die Punkte «Kommunikationssicherheit» und «Webinhaltsfilter» standardmäßig aktiviert, wenn der Account einem Kind unter 13 Jahren gehörte. Mit dem Update sind diese beiden Features auch für Teens zwischen 13 und 17 Jahren gesetzt. Bisher gab es hier keine Einschränkungen.

Code geknackt?

Eine kleine Neuerung hat es nicht in die offizielle Medienmitteilung geschafft, ist aber im Alltag sehr hilfreich. Eltern erhalten künftig eine Mitteilung, wenn der Code zur Verlängerung der Bildschirmzeit benutzt wurde. In der Regel solltest du diesen Code selbst eingegeben haben. Es könnte aber ja sein, dass ein cleveres Kind sich den Code ergaunert hat und benutzt. Dann erfährst du das künftig ziemlich schnell.

Überhaupt wirst du als Elternteil ab Herbst vermutlich mehr Mitteilungen bekommen. Will der Junior eine neue Telefonnummer eines Schulkollegen als Kontakt anlegen, kannst er das, wenn du es erlaubst. Das gilt auch, wenn er in einer App mit Sozial-Funktionen einen «Freund» hinzufügen will.

Mit wem dein Kind kommuniziert, kannst du künftig stärker kontrollieren.
Mit wem dein Kind kommuniziert, kannst du künftig stärker kontrollieren.

Wenn dir das zu viel wird, kannst du die in der Standardeinstellung hinterlegten Regeln aber auch ändern. Du kannst weniger kontrollieren, oder einfach weniger Anfragen überhaupt zulassen. Denn klar ist: Die Erziehungsarbeit beim Umgang mit Medien und Gadgets, das permanente Aushandeln, nimmt dir auch die beste Account-Steuerung nicht ab.

Sicherheit für Kinder

Was dürfen deine Kinder am Smartphone?

Titelbild: Martin Jungfer

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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