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Hintergrund

Intel hat ein grosses Problem: instabile CPUs sind für immer kaputt

Martin Jud
30.7.2024

Nachdem über eineinhalb Jahre Berichte zu instabilen CPUs der 13. und 14. Generation aufgetaucht sind, hat Intel endlich reagiert. Ein Patch ist angekündigt. Allerdings wird dieser nur den Prozessoren helfen, die noch korrekt funktionieren – wenn überhaupt.

Bereits im Dezember 2022 sollen im Netz erste Berichte über Probleme mit Intel-CPUs aufgetaucht sein, deren Häufigkeit sich stetig steigerte. Aufgrund zahlreicher User-Beschwerden über Desktop-PC-Abstürze beim Spielen oder beim Ausführen von rechenintensiven Programmen musste Intel reagieren. Im April 2024 hat das Unternehmen eine Untersuchung angekündigt.

Mehr Prozessoren potenziell betroffen, als gedacht

Die knappe Stellungnahme Intels klingt, als hätte das Unternehmen die Ursache gefunden. Bei genauerem Hinsehen löst sie aber mehr Fragen aus, als sie beantwortet. So wurde nicht direkt davon gesprochen, den Fehler mit dem Patch zu beheben. Lediglich die «Grundursache». Auch wurde nicht konkretisiert, welche Prozessoren es genau betrifft.

Betroffene Prozessoren sollen irreversibel beschädigt sein

Was indes nicht wahr sein soll, ist die Vermutung, dass die Instabilität mit einem Oxidations-Problem bei der Herstellung zusammenhängen könnte. Gegenüber Tom's Hardware sagt Intel dazu, dass es zwar tatsächlich bei einigen frühen 13th Gen CPUs zu einem solchen Herstellungsproblem kam, dieses aber bereits im Jahr 2023 behoben wurde. Es stehe nicht im Zusammenhang mit dem vorliegenden Instabilitätsproblem.

Respektive ist das ein zweites Problem, das genauso zu einem Prozessor-Austausch führen dürfte, wie das jetzige. Sofern im Ernstfall noch Garantie vorhanden ist – oder sich Intel entscheiden wird, grosszügig zu sein und diese zu erweitern.

Noch nicht ganzes Problem gelöst?

In seiner Kommunikation unterstreicht Intel seine Zuversicht, dass sich Besitzer von entsprechenden CPUs keine Sorgen wegen unsichtbaren Verschlechterungen machen müssen, wenn noch keine Probleme aufgetreten sind. Allerdings spricht das Unternehmen auch davon, mit dem Spannungsproblem die Hauptursache (Root Cause) entdeckt zu haben. Und dass es nach weiteren Problemen sucht.

Um den Support-Prozess zu vereinfachen, gibt Intel folgende Hinweise:

Hast du ein komplettes Desktop-System eines Herstellers gekauft, bei dem ein Prozessor der 13. oder 14. Generation verbaut ist, kannst du dich direkt an den Kundensupport des betreffenden Herstellers wenden.

Bei einzelnen Intel-CPUs der 13. oder 14. Generation, kannst du dich direkt an den Intel-Kundensupport wenden, um weitere Unterstützung zu erhalten.

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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