Kritik

Hitzige Gefechte in der Galaxie: «Iron Marines» verbindet Feuerkraft und Taktik

Echtzeit-Strategie, ohne vorher drei Semester Grundlagen-Gaming studiert zu haben? Ja, gibt es: Ich habe «Iron Marines» für mich entdeckt. Vor allem auch, weil bei der Schlacht um Planeten in fremden Galaxien der Humor nicht zu kurz kommt.

Für die neuesten AAA-Games fehlen mir drei Dinge: die nötige Hardware, die Zeit und das Knowhow. Deshalb stelle ich dir hier aktuelle und ältere Spiele vor, die du auch zwischendurch und auf Tablets oder Büro-Computern ausprobieren kannst.

Kürzlich habe ich «Thronefall» entdeckt. Bei diesem Spiel musst du eine Burg mit Wehranlagen errichten und nächtliche Angriffe geschickt abwehren. Ein richtig gutes Game, nur eben recht schnell zu Ende.

Worum geht es bei «Iron Marines»

Das Echtzeit-Strategiespiel schickt mich als Kommandant auf ferne Planeten. Dort muss ich mit einer Heldenfigur und einigen kleineren Einheiten in verschiedenen Missionen Leute retten, Basen verteidigen und dabei eine stattliche Zahl von Aliens vernichten. Auf Planet Sagan-1 sind es zum Beispiel die «Fells». Sie sind trotz des Namens ganz und gar nicht flauschig, sondern gefährlich und nervig. Später kommen Roboter-artige Aliens auf mich zu.

Es gibt auch irgendeine Story. Etwas, das erklärt, warum ich im Lauf des Games auf drei Planeten insgesamt 21 Missionen zu erfüllen habe. Die Geschichte wird in Comic-Sequenzen zwischendurch nett rübergebracht. Interessiert mich aber eigentlich nicht. Ich bin hier zum Kämpfen. Apropos. Ich kämpfe nicht nur 21 Hauptmissionen, sondern habe auch noch eine ganze Reihe von Bonus-Missionen. Das reicht für viele Stunden Spielspass.

Um meine Aufträge erfolgreich abzuschliessen, wähle ich aus 14 verschiedenen Helden und Heldinnen einen oder eine aus. Das kann ich pro Mission neu entscheiden. Sie haben alle spezielle Fähigkeiten und ich kann sie durch Erfahrungspunkte stärker machen. Damit ich nicht alleine bin, kann ich verschiedene Mitkämpfer rekrutieren – von wackeren Infanteristen über Scharfschützen bis hin zu Psycho-Heilerinnen oder Flammenwerfer-Mechs. Und das ist längst nicht alles.

Wie ist das Gameplay?

Praktisch ist, dass ich während der Mission jederzeit Squads verändern kann. Erfordert der Kampf Marines mit hoher Feuerkraft, wandle ich die ursprünglich ausgehobenen Scharfschützen per Klick um. Hier gibt es eine lustige Animation: Für kurze Zeit stehen die Marines in weisser Unterwäsche da, bevor die neue Uniform und Ausrüstung kommt.

Liegen meine Squads nicht unter Feuer, regenerieren sie sich nach kurzer Zeit. Wird eine Einheit aber vollständig zerstört, muss ich mich um Nachschub kümmern. Die Basis hat eine Art Kaserne, wo ich wählen kann, was ich brauche. Jede Einheit kostet Etherwatt, das automatisch regelmässig gefördert wird. Ich muss mich nicht um den Bau von Raffinerien oder Erzminen kümmern. Nur Abwehrtürme muss ich bauen und aufrüsten, um meine Basis vor der Zerstörung zu bewahren.

Bei erfolgreichen Missionen werde ich mit Forschungspunkten oder Goldstücken belohnt. Diese kann ich zum einen in Weiterentwicklungen meiner Waffen investieren, zum anderen kann ich mir dafür besonders wirksame Waffen kaufen. Da gibt es selbst replizierende Minenfelder oder Extra-Ladungen Etherwatt.

Solltest du einmal nicht weiterkommen oder bist an Tipps interessiert – bei «Pocketgamer» gibt es hier eine gute Liste.

Wie sind Grafik und Sound?

Während eines Kampfes feuern meine Marines und ihre Helfer eigentlich permanent aus allen Rohren. Diese Soundeffekte vermischen sich mit den Kommentaren der Squads und einer gelungenen Hintergrundmusik, die nie nervt und doch Spannung vermittelt.

Fazit

«Iron Marines» ist im Katalog von Apple Arcade enthalten, alternativ kannst du es über Steam für Windows oder MacOS für um die zehn Franken oder Euro kaufen. Ich habe das Spiel auf einem iPad Air sowie auf einem Mac Mini M1 mit getestet.

Titelfoto: Screenshot Martin Jungfer”

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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