11 bit Studios
Kritik

«Frostpunk 2» im Test: Aufbaustrategie mit Endzeitstimmung

Im Aufbaustrategiespiel «Frostpunk 2» wirst du unweigerlich zum unterkühlten Despoten. Das ist nicht einfach, auch weil das Game teilweise ein Spiegel des aktuellen Weltgeschehens ist. Verpackt ist das Ganze in Steampunk-Ästhetik und schönen Illustrationen.

Mehr Makro, weniger Mikro

Tod im ewigen Eis

Actio, Reactio

Whiteout statt Dark Mode

Fazit

Düstere Aufbaustrategie mit politischem Unterbau

«Frostpunk 2» ist, wie schon der Vorgänger, extrem düster und dystopisch. Wer ein lockeres Aufbaustrategiespiel zum Entspannen sucht, ist hier fehl am Platz. Die Lichtblicke sind selten gesät, Tod und Verzweiflung allgegenwärtig. Das muss man erst einmal aushalten. Toll sind die politische Komponente, die spannende Story und die Entscheidungen, mit deren Konsequenzen du leben musst. Klar, es fehlt an der Komplexität anderer Aufbauspiele. Wer den grossen Tiefgang und die Abhängigkeiten von Anno sucht, findet das hier nicht. Trotzdem ist «Frostpunk 2» ein würdiger Nachfolger. Das lästige Mikromanagement ist weg, Erkundung und Politik nehmen mehr Platz ein, was ich schätze. Wer mit dem düsteren Szenario klarkommt, kann auf jeden Fall zugreifen. «Frostpunk 2» verpasst die vier Sterne nur ganz knapp.

Pro

  • Entscheidungen, die wirklichen Einfluss auf das Spiel haben
  • weniger Mikromanagement als im ersten Teil
  • tolle Story
  • simples Politsystem, das trotzdem fordernd ist
  • tolle Gestaltung und liebevolles Storytelling

Contra

  • relative kurze Kampagne mit 10 bis 15 Stunden
  • teilweise technische Schwierigkeiten mit Framedrops
  • neben der Kampagne gibt es «nur» den Sandbox-Modus
  • wenns mal läuft, zerstören äussere Einflüsse den Fortschritt und setzen einen ein paar Felder zurück
Titelbild: 11 bit Studios

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Als ich vor über 15 Jahren das Hotel Mama verlassen habe, musste ich plötzlich selber für mich kochen. Aus der Not wurde eine Tugend und seither kann ich nicht mehr leben, ohne den Kochlöffel zu schwingen. Ich bin ein regelrechter Food-Junkie, der von Junk-Food bis Sterneküche alles einsaugt. Wortwörtlich: Ich esse nämlich viel zu schnell. 


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