Hintergrund

Digitale Spuren der Kunst: Tablets am MWC 2023

Android-Tablets konnten mich bisher nie überzeugen. Am Mobile World Congress in Barcelona habe ich mich zur künstlerischen Entfaltung an ein paar spannende Geräte gewagt und war positiv überrascht.

Neben den neuesten Entwicklungen in der Smartphonewelt war ich am Mobile World Congress (MWC) in Barcelona besonders gespannt auf die Tablets. Meine digitale Kunst entsteht sonst auf einem iPad Pro. Bisher ist mir noch kein besseres Gerät unter den Stift gekommen. Ich habe mich deshalb durch die Stände verschiedener Tablet-Hersteller gekritzelt und mir ein Bild vom aktuellen Angebot gemacht.

Smart Paper: E-Ink-Tablet von Lenovo

Mit dem Stift kann ich eine bevorzugte Papiersorte wählen: Linien, Häuschen, Punkte oder auch Themenspezifisches, wie ein Notenblatt oder ein Strategiefeld für Football. Beim Durchsuchen des Menüs stört mich die Latenz. Ich bin schnellere Reaktionen gewohnt und tippe unnötig zweimal auf die gleiche Stelle. Eine Latenzzeit von etwa 20 Millisekunden ist für eInk-Tablets bisher aber die Norm.

Das Schreiben ist angenehm. Der Stift ist ungewohnt leicht, und durch die mattierte Oberfläche des Displays habe ich guten Halt. Auf dem E-ink-Display ist meine Schrift klar lesbar. Ich kann auch eBooks über die integrierte App anzeigen lassen, und deren Seiten beschriften und markieren.

Das Gerät ist Android-kompatibel und speichert die Dokumente automatisch auf meinem hinterlegten Google-Drive-Konto. Ich kann auch meinen Kalender synchronisieren.

E-Ink-Tablet von Huawei

OnePlus Pad

Ich muss bei Stift und Tastatur unweigerlich an das iPad Pro denken. Das Format ist sehr ähnlich, der Stift fast ein Zwilling und das Trackpad zeigt mir einen runden Cursor an. Nur die Software läuft auf Android-Basis mit OnePlus Benutzeroberfläche.

TCL Nxtpaper

Ein Überraschungsfund war das TCL Nxtpaper Tablet. Wie der Name vermuten lässt, hat das Display selbst eine papierähnliche, mattierte Oberfläche. Bereits nach ein paar Strichen mit dem zugehörigen Stift ist mir diese Verarbeitung sympathisch. Die 12 Zoll finde ich super fürs Zeichnen.

Das Display fühlt sich nicht nur zum Zeichnen gut an, durch die mattierte Oberfläche ist auch das Lesen angenehmer. Der Bildschirm soll die Augen schonen. Praktisch finde ich auch, dass so weniger Fingerabdrücke entstehen. Schade, findet der Stift nirgends Platz. Wenn aber die Hardware überzeugt, sehe ich Potenzial.

Digitale Notizen und Kunstwerke machen Spass

Meine gesammelten Eindrücke stimmen mich zuversichtlich, dass es auch Android-Tablets in Sachen Zeichnen bald mit dem iPad aufnehmen können. Mit dem OnePlus Pad könnte ich mich zum Beispiel durchaus anfreunden. Auch eInk-Tablets als Mischung aus Agenda, Notizbuch und eBook-Reader sind ein spannendes Konzept.

Titelfoto: Jan Johannsen

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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