Kritik

«Black Adam»? Werde ich morgen schon wieder vergessen haben

Luca Fontana
20.10.2022

«Black Adam» hat Dwayne Johnson und somit Hollywoods Garantie für volle Kinokassen. Doch sonst liefert der Film echt wenig. Ganz so furchtbar wie's klingt, war es dann aber doch nicht.

Eines vorweg: In diesem Review gibt’s keine Spoiler. Du liest nur Infos, die aus den bereits veröffentlichten Trailern bekannt sind.


Umso bedauerlicher, dass uns die lange Wartezeit – und Johnsons Beharrlichkeit bei Hollywoods Studiobossen – keinen allzu beachtenswerten Superhelden-Film beschert hat. Zu eintönig das Setting. Zu wiederholend die Action. Und zu belanglos alle Charaktere im Film, die nicht Black Adam sind.

Darum geht’s in «Black Adam»

5000 Jahre lang hat Black Adam (Dwayne Johnson) geschlafen. Aber als er aus seinem Grab befreit wird, erkennt er das nahöstliche Kahndaq, das er einst vor dem bösen König und dessen Sklaventreiberei befreit hatte, nicht mehr. Zumal Kahndaq erneut unter Belagerung steht: Dieses Mal sind es Söldnertruppen, die das Volk und sein Land nach der Suche des wertvollsten aller Rohstoffe ausbeuten: Eternium.

Erneut zieht Black Adam in den Kampf, um blinde Wut und pure Zerstörung über seine Feinde zu bringen. Genau das ruft die Justice Society auf den Plan: eine von Amanda Waller (Viola Davis) angeführte Organisation, die mithilfe von Superhelden Jagd nach Schurken macht, um sie ins tiefste Loch einzusperren. Denn Black Adams beinahe unangefochtenen Kräfte und unmoralischen Methoden stellen eine Gefahr für die gesamte Menschheit dar.

Seichte Unterhaltung auf Gedeih und Verderb

Nein, «Black Adam» ist nicht in derselben Kategorie schlecht wie etwa Sonys unsäglicher «Morbius». Gemessen daran ist «Black Adam» grundsolide. Nicht zuletzt, weil es sich Dwayne Johnsons Action-Kracher einfach macht und sich gar nicht erst derselben Fallhöhe aussetzt wie der Vampir-Rohrkrepierer.

Krasse Action trifft auf todlangweilige Sets

Fazit: Nicht besonders gut, aber auch nicht besonders schlecht

Denke ich an «Black Adam», dann denke ich keineswegs an einen Film, der mich die Zeit bereuen lässt, die ich mit ihm im Kino verbracht habe. Lass es mich hier klar und deutlich gesagt haben: «Black Adam» hat seine Momente, seine gelungenen Action-Passagen, seine markanten Sprüche – und vor allem seinen Dwayne Johnson. Der wertet eh alles auf worin er mitmacht, und wenn das Ausgangsmaterial noch so abgegriffen ist (und nicht in einem Dschungel spielt, haha).

Andererseits ist «Black Adam» unheimlich eintönig. Sowohl in seiner Action als auch in seiner Ästhetik. Nach zwei Stunden könnte ich kaum noch sagen, welche speziell gelungene Szene wann stattgefunden hat. Oder welche Charaktere ich neben Black Adam gerne wiedersehen wollte. «Black Adam» ist einfach nur ein Action-Einheitsbrei, der zwar nicht enttäuscht, aber auch keine eigene, unvergleichbare Note hat.

Solide halt. Nicht mehr. Nicht weniger.


«Black Adam» läuft ab dem 20. Oktober im Kino. Laufzeit: 124 Minuten. Freigegeben ab 12 Jahren.

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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