Kritik

«Ant-Man and the Wasp: Quantumania»: Der Eroberer rettet das Marvel-Universum

Luca Fontana
14.2.2023

Seit «Avengers: Endgame» fällt es dem Marvel-Film-Universum schwer, die vielen Fortsetzungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. In «Ant-Man and the Wasp: Quantumania» könnte er endlich gefunden worden sein. Und er hat einen Namen: Kang the Conqueror.

Eines vorweg: In diesem Review gibt’s keine Spoiler. Du liest nur Infos, die aus den bereits veröffentlichten Trailern bekannt sind.


Marvel Studios steckt seit «Avengers: Endgame» in einer Mini-Krise.

Spoiler (der einzige, versprochen): Ja.

Darum geht’s in «Ant-Man and the Wasp: Quantumania»

Einst sass Scott Lang (Paul Rudd) wegen eines verpfuschten Diebstahls im Gefängnis ein. Danach traf er den genialen Wissenschaftler und Firmenboss Hank Pym (Michael Douglas). Er wurde zu Ant-Man, bekämpfte irre Titanen und reiste Seite an Seite mit Captain America und Iron Man durch die Zeit. Mittlerweile ist er ein Nationalheld, der Bücher schreibt und Autogrammstunden abhält.

Und er ist Vater. Auch wenn Scotts 18-jährige Tochter Cassie (Kathryn Newton) ganz nach der eher aufmüpfigen Seite ihres Vaters schlägt, ist das Leben schön. Seltsam schön, wie Scott selber sagt. Gemeinsam mit Freundin Hope (Evangeline Lilly) und Hanks Frau Janet (Michelle Pfeiffer) bildet sich eine Patchwork-Familie, in der es manchmal Reibereien gibt, in der sich aber trotzdem alle den Rücken freihalten.

Zumindest, bis es sie eines Tages zurück in den Quantum Realm verschlägt – die subatomare Dimension jenseits unserer Vorstellungskraft, in der ein Mikrokosmos existiert. Und darin ein Feind, der das Reich längst erobert hat. Der noch viel mehr erobern will. Nicht nur die ganze Welt. Nicht nur das ganze Universum. Sondern das ganze Multiversum.

Er kommt: Kang the Conqueror

«Das stärkste Band der Freundschaft ist ein gemeinsamer Feind», sagte einst der britische Dramatiker, Poet und Novellist Frankfort Moore. Vielleicht ist es genau dieser gemeinsame Feind, dem es dem MCU seit dem Sieg über Thanos in «Avengers: Endgame» fehlt. Fast zehn Jahre lang zog sich die vom irren Titanen ausgehende Bedrohung wie ein roter Faden durch die Marvel-Filme. Verband sie. Gab ihnen eine gemeinsame Stossrichtung.

Ein «Endgame».

«See you soon», flüsterte He Who Remains noch augenzwinkernd, bevor er starb. Er wusste, dass «er» wiederkommen wird – schrecklicher und gefährlicher denn je.

Ganz im Gegenteil. Kang the Conqueror ist gekommen, um zu bleiben. Zumindest bis zum Finale von Phase 6 des MCUs. Dann nämlich, wenn im Mai 2025 der nächste Avengers-Film in die Kinos kommt: «Avengers: The Kang Dynasty».

Wenn doch nur alles Gold wäre, was glänzt

Fazit: Absolut sehenswert – dank Kang

Kein Zweifel: Jonathan Majors Kang ist der Grund, um «Quantumania» zu sehen. Seine Performance hat Kraft und gibt dem MCU wieder eine Marschrichtung, auf die das 2025 kommende «Avengers: The Kang Dynasty» zusteuern kann.


«Ant-Man and the Wasp: Quantumania» läuft ab dem 15. Februar im Kino. Laufzeit: 125 Minuten. Freigegeben ab 12 Jahren.


Update 23.2.2023: Zum Interview mit Regisseur Peyton Reed und Hope-Darstellerin Evangeline Lilly geht's hier:

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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