Android 16 ist da - nur für Pixel-Geräte und noch nicht komplett

Jan Johannsen

11.6.2025

Android-Updates sind seit Jahren ein Trauerspiel. Für Android 16 hat Google den Zeitplan neu gestaltet und trotzdem lassen einige Neuerungen noch auf sich warten – sogar auf den Pixel-Geräten.

Google hat die finale Version Android 16 freigegeben. Auf Pixel Smartphones und Tablets lässt sich das neue Betriebssystem ab sofort installieren. Andere Hersteller folgen, wie üblich, hoffentlich in den nächsten Monaten. Die Neuerungen halten sich in Grenzen und vor allem lässt das groß angekündigte «biggest redesign in years» noch auf sich warten.

Nur kleine Verbesserungen

Die Neuerungen von Android 16 lassen mich eher kalt. Screenshots gibt es jetzt auch in HDR. Bei Verwendung der Zurück-Geste kann ich im Hintergrund dezent sehen, wohin ich zurückgehe. Benachrichtigungen von Apps werden nun zwangsweise gruppiert, um dich nicht mehr mit verschiedenen Benachrichtigungen zu überfordern. Da scheine ich meine Apps in der Vergangenheit schon gut erzogen zu haben. Ich sehe bisher keinen Unterschied.

Auf die Live-Updates für Ride-Sharing und Essens-Lieferdienste auf dem Sperrbildschirm habe ich nicht gewartet. Dazu nutze ich sie zu wenig. Aber Google will sie noch auf weitere Apps erweitern. Vielleicht ist da dann etwas für mich dabei. In diesem Zusammenhang gibt es noch eine gute Nachricht für Leute mit Smartphones von Samsung, OnePlus oder Oppo. Dort sollen die Echtzeit-Updates in die Now Bar (Samsung), bzw. die Live Alerts integriert werden.

Zum Glück noch keine Relevanz hat für mich der verbesserte Support für per Bluetooth verbundene Hörgeräte. Eine gute Sache ist es trotzdem. Die Hilfsgeräte lassen sich nun über Android steuern, konkret zum Beispiel die Lautstärke. Außerdem lassen sich für Telefonate ihre Mikrofone ausschalten und stattdessen das Smartphone nutzen. Denn die Mikrofone von Hörgeräten sind nach vorne gerichtet, um die Person aufzunehmen, mit der man spricht und dienen nicht dazu, das eigene Gesagte gut wiederzugeben.

Als sehr nützlich könnte sich das erweiterte Sicherheitsprogramm erweisen, das ich etwas versteckt in den Einstellungen finde. Hier bündelt Google verschiedene Optionen, die sich mit dem Geräteschutz gesammelt aktivieren lassen. Sie sollen das Smartphone auf mehreren Ebenen sicherer machen.

Der Geräteschutz sorgt zum Beispiel dafür, dass sich das Smartphone sperrt, wenn aufgrund der Bewegungen ein Diebstahl vermutet wird. Außerdem wird das Gerät für Diebe unattraktiver, da es sich sperrt, wenn es offline geht und sich nach drei Tagen ohne Entsperrung neu startet. Die Funktion blockiert zudem die Installation von Apps aus unbekannten Quellen, vermeidet unsichere 2G-Netze und warnt vor schädlichen Webseiten.

Große Neuerungen hält Google noch zurück

Zwei weitere angekündigte – und in meinen Augen größeren – Neuerungen fehlen Android 16 noch. Sie sollen später in diesem Jahr erscheinen. Dabei handelt es sich um das anfangs erwähnte «biggest redesign in years» sowie eine neue Fenster-Ansicht und anpassbare Tastaturkürzel für Tablets. Auch die angekündigte Umbenennung des «Mein Gerät finden»-Netzwerks in «Find Hub» ist noch nicht erfolgt.

Google hat den Zeitplan für Android 16 unter anderem vorgezogen, damit die für August erwarteten neuen Pixel-Geräte direkt mit dem neuen Betriebssystem erscheinen können. Auf mich wirkt das Fehlen des Redesigns so, als wolle man mit Absicht gut sichtbare Neuerungen erst mit dem Pixel 10 und vielleicht auch einem neuen Tablet präsentieren.

Da hat Apple eindeutig die bessere Roadmap – zumindest bei den Smartphones: Neue Software präsentieren, öffentlich testen lassen und dann mit den neuen iPhones das Update für alle anbieten.

Ich habe Android 16 jetzt auf dem Pixel installiert, aber eine Veränderung bemerke ich nicht. Es gab weder die Vorfreude auf etwas Neues, noch gibt es neue Funktionen, mit denen ich mich nun eingehender beschäftige.

Jan Johannsen

Senior Editor

Jan.Johannsen@galaxus.de

Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. mehr

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