
News & Trends
Wie Samsung Dex: Google testet Desktop-Modus für Android-Smartphones
von Jan Johannsen
Nicht mit weniger als dem «biggest redesign in years» kündigt Google Android 16 an. Gleichzeitig soll Gemini auf Fernsehern sowie in Autos arbeiten und «Mein Gerät finden» wird erweitert.
Eine Woche vor Beginn der Entwicklerkonferenz I/O hat Google bereits neue Details zu Android 16 bekannt gegeben. Das Betriebssystem erhält mit «Material Three Expressive» eine neue Designsprache, die KI in Form von Gemini breitet sich auf mehr Geräte aus und mit dem neuen Find Hub sollen sich nicht nur verlorene Gegenstände finden lassen.
Bei der Ankündigung der neuen Design-Prinzipien wirft Google mit Superlativen um sich. Dabei fallen die Änderungen auf den ersten Blick auf. Da werden Schaltflächen runder, Leisten schweben und kleben nicht mehr am Rand oder die Schrift ändert sich. Bei Bewegungen macht sich teilweise die Physik bemerkbar. Beim Schieben einer Benachrichtigung bewegt sich zum Beispiel die direkt daneben liegende Benachrichtigung etwas mit.
Insgesamt zählt Google fünfzehn neue oder aktualisierte Komponenten und Konfigurationen. Dem Design-Team ist es wichtig, dass die Nutzerinnen und Nutzer viele Anpassungen vornehmen können. Dies gilt für Farben und Schriftarten – von denen es mehr gibt – oder der Anordnung der Schnelleinstellungen. Letzteres ist aber bereits möglich.
Grundlage für die Änderungen durch Material Three Expressive sind Google zufolge 46 Studien mit über 18 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. So will der Konzern sicherstellen, ein Design zu haben, das für möglichst viele Menschen funktioniert und ihnen gefällt.
Ebenfalls Teil des neuen Designs sind ein neues Raster für den Homescreen sowie Echtzeitupdates auf dem Sperrbildschirm. Diese gibt es anfangs für Essenslieferdienste, Navi-Apps und Ridesharing-Angebote. Die Verfügbarkeit hängt zudem von Apps und Ländern ab.
Das optische Update soll mit der nächsten Beta-Version von Android 16 verfügbar sein. Zuerst werden es die Pixel-Geräte von Google erhalten. Der Konzern arbeitet mit anderen Herstellern daran, dass sie die Prinzipien von Material Three Expressive auch für ihre Benutzeroberflächen übernehmen.
Mit Wear OS 6 soll Material Three Expressive in den nächsten Monaten auch zahlreiche Designanpassungen für Smartwatches bringen. Fast noch spannender ist aber die Ankündigung, dass das neue Betriebssystem durch Optimierungen die Akkulaufzeit der Wearables um bis zu zehn Prozent verlängern soll.
Unter Android hat das KI-Tool Gemini den Google Assistant bereits abgelöst. Mit Gemini Live erkennt das Tool nun noch mehr, was um dich herum passiert und passt seine Antworten entsprechend an. Die KI kann – wenn du es ihr erlaubst – sehen, was auf deinem Bildschirm zu sehen ist oder durch deine Kamera schauen. So kann sie zum Beispiel Inhalte von E-Mails zusammenfassen oder Gegenstände erkennen und Informationen zu ihnen liefern.
Gemini soll mit Wear OS 6 ebenfalls auf Smartwatches kommen. Außerdem plant Google die KI im Laufe des Jahres in Fahrzeugen mit Android Auto sowie auf Fernsehern mit Android TV verfügbar zu machen. In der VR-Software Android XR – für die Samsung wahrscheinlich die erste Brille liefern wird – soll Gemini ebenfalls zur Verfügung stehen.
Mit Android 16 will Google seine automatische Erkennung von betrügerischen Scam-Anrufen und -Nachrichten weiter verbessern. Hier ist noch unklar, inwieweit die Funktion Pixel-Geräte verlässt und wie die Verfügbarkeit in verschiedenen Sprachen aussieht.
Google benennt sein «Find my Device»-Netzwerk um. Aus ihm wird der Find Hub. Zwar gibt es demnächst auch Koffer mit integrierten Tags, aber mit dem Find Hub soll es nicht mehr nur darum gehen, verlorene Gegenstände wiederzufinden. Stattdessen will Google es auch ermöglichen – bei entsprechender Freigabe – zu sehen, wo sich Freunde oder Familienmitglieder aufhalten. So soll man zum Beispiel sehen können, dass jemand wohlbehalten zu Hause angekommen ist.
In diesem Zusammenhang gibt es noch eine weitere Ankündigung: Mit dem Find Hub kommt die Unterstützung von UWB. Mit der Ultrabreitbandtechnologie lassen sie Tags vor Ort zielgerichteter als bisher finden.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.