
AsRock X470D4U
AM4, AMD X470, mATX
AsRock X470D4U
AM4, AMD X470, mATX
Es ist kein Gaming-Board. Die Einstellungsmöglichkeiten sind minimal, Overclocking gibt es nicht, Lüfterkurven lassen sich nicht oder nur sehr bedingt anpassen, der Lieferumfang ist mit Board, ATX IO Shield und einem einzelnen SATA-Kabel etwas knapp bemessen. Gerade bei einem Server-Board wäre ein 1U Rack IO-Shield ganz nett gewesen.
Das BIOS ist unspektakulär, ganz klassisch ohne Mausunterstützung oder grössere Grafik.
Die Anschlüsse sind etwas bipolar: Für einen Server vermisse ich den USB2.0 Header (viele Server Chassis haben kein USB3 am Front Panel), für eine (stärkere) Workstation sind die Anschlüsse an der Rückseite etwas knapp bemessen (2x USB3.1 Type A).
Fragezeichen auf der Stirn entstehen auch durch die 2 M.2 Slots: Der eine ist PCIe2.0 x4, der andere PCIe 3.0 x2. Damit werden die heute besten SSDs ausgebremst (~2 GB/s Slot vs > 3GB/s SSD, z.B. bei der Samsung 970 Evo Plus). Klar hat weder CPU noch Chipset unbegrenzt Bandbreite, aber das ist ein ziemlicher Mangel, sollte man grössere IO-Operationen vorhaben.
SATA-Ports gibt es mit 8 Stück genug für einen mittelgrossen NAS.
Soweit wäre man mit einem 100.- Gaming Board besser beraten. Das Killerfeature hier ist IPMI.
Monitor, Maus und Tastatur für Wartungen anschliessen? Nicht nötig. Durch den Board Management Controller (BMC) hat man einen (schwachen) Grafikchip und Maus und Tastatur stets angeschlossen und verwaltet die Maschine über ein Webinterface. (Ja, auch das BIOS und den Bootvorgang selbst).
Dazu hat das Board einen eigenen Ethernet Port (vielleicht nicht unbedingt ans Internet durchreichen :) ; 2 zusätzliche für den normalen Datenverkehr stehen bereit.).
Besonders cool: Statt eine CD / einen USB-Stick mit dem Betriebssystem zu erstellen, kann man eine ISO direkt über den Browser an den BMC übergeben, der dann ein CD-Laufwerk emuliert, sodass für das OS selbst alles normal aussieht.
Durch den AM4 Sockel und das x470 Chipset sind starke Prozessoren unterstützt, sodass auch VMs kein Problem sind. Offiziellen Unbuffered ECC Support gibt es auch.
Soweit, so gut.
10Gbit NICs wären ganz nett gewesen (zumindest einen 10Gbit Anschluss). Ein Schwesterprodukt hat dies, allerdings ist das noch ganz frisch und wahrscheinlich teurer: https://www.asrockrack.com/general... . Die Intel 210 Chips sind eher auf der Consumer Seite, da hätte es schon was besseres sein dürfen (kein SR-IOV o.ä.). Die Portauswahl ist stellenweise etwas seltsam, und mit Supermicro Front Panel Connectors sind die Header nicht kompatibel (man bekommt mit ein bisschen Basteln aber fast alles hin). Aber das Board ist solide und der BMC spart einem viel Ärger und Material.
Doch es gibt ein grosses Problem: Der Preis. AsRock selbst gibt den Preis mit ~220 US$ ohne Steuern an. Diverse deutsche Händler sind bei 240€ ohne MWSt. 330 CHF sind zu viel für das Gebotene; 250-280 CHF wäre fair.
Durch den Preis und die schwachen NICs geht ein Stern verloren.
Pro
Contra