YouTube passt seine Premiumdienst-AGB an und erlaubt die Nutzung des Abos nur noch in dem Land, das du bei der Anmeldung angibst. Schwere Konsequenzen bei Missbrauch drohen aber weiterhin nicht.
Während hierzulande YouTube Premium recht teuer ist, gibt es das Abo in anderen Ländern wie der Türkei zu einem Bruchteil der Kosten. Die Lösung für viele Nutzer: YouTube mittels VPN den Wohnsitz in einem anderen Land vorgaukeln und dort ein günstiges Abo abschließen.
Neue Bedingungen: Nutzung nur noch im angegebenen Land erlaubt
Dein Zugriff auf die Premium-Dienste kann beendet werden, wenn das Unternehmen feststellt, dass du das Abo nicht hauptsächlich in dem Land nutzt, für das du es registriert hast. Die Bedingungen führen weiter aus, dass du beim Umzug in ein anderes Land deine Mitgliedschaft erneuern musst.
Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.
YouTube und Werbung – das ist wohl eine neverending Story. Während YouTube die Nutzerschaft dazu bringen will, ein werbefreies Premium-Abo abzuschließen, suchen die Nutzerinnen und Nutzer nach kostenlosen oder kostengünstigen Möglichkeiten, die verhassten Werbeunterbrechungen anders zu umgehen. Adblocker sind eine Möglichkeit, gegen die YouTube aber auch immer wieder vorgeht.
Das Premium-Abo bietet neben der Werbefreiheit die Möglichkeit, Videos offline anzuschauen und die Inhalte auf dem Mobilgerät auch dann wiederzugeben, wenn die App im Hintergrund läuft. Auch YouTube Music Premium ist enthalten. Das lässt sich YouTube gut versilbern. Erst im vergangenen Jahr hatte YouTube die Preise deutlich erhöht: In der Schweiz kostet ein Einzelabo 17,90 Franken pro Monat (Deutschland: 12,99 Euro), für Familien bis fünf Personen in einem Haushalt 33,90 Franken (Deutschland: 23,99 Euro). Daneben gibt es noch Vergünstigungen für Studierende sowie seit diesem Jahr ein Lite-Abo, das bei allen Videos außer Musik und Shorts die Werbung entfernt.
Das ist YouTube ein Dorn im Auge und diese Praxis ist laut Nutzungsbedingungen auch nicht erlaubt: Du darfst demnach beim Abschließen des Abos keine falschen Angaben zu deinem Wohnort machen. Seit geraumer Zeit kündigt das Unternehmen die Abos von Usern, wenn bei ihnen Verstöße entdeckt werden.
Durch eine Änderung in den Nutzungsbedingungen möchte das Unternehmen nun weiter dagegen vorgehen. In einer Vorschau auf aktualisierte AGB, die ab dem 26. September 2025 gültig sein werden, ist unter Punkt 3, «Geografische Einschränkungen», ein neuer Passus aufgetaucht: «Deine Nutzung und dein Zugriff auf einen Premium-Dienst müssen in dem Land oder Gebiet erfolgen, in dem du dich für diesen Premium-Dienst registriert hast». Du darfst – natürlich – «das Land deiner Registrierung nicht falsch angeben».
Bisher ist es nur verboten, falsche Angaben zum Land anzugeben, in dem du ansässig bist. Die AGB sehen nicht ausdrücklich vor, das Abo dann auch nur in diesem Land zu nutzen. In Zukunft geht es eher darum, die Premium-Nutzung nur für ein bestimmtes Land, unabhängig vom Wohnort, zu erlauben. YouTube lässt also laut AGB zu, die Türkei als dein Nutzungsland zu registrieren, sofern du YouTube Premium «hauptsächlich» dort nutzt. In der Realität macht das wohl meist keinen Unterschied, denn du wirst das Abo hauptsächlich dort nutzen, wo du lebst.
Im Grunde ändern sich die neuen Bedingungen also nicht viel: Mit deinem Hauptwohnsitz in der Schweiz oder in Deutschland darfst du keine türkischen Abopreise nutzen. Es könnte aber sein, dass YouTube in Zukunft genauer prüft, ob deine Zugriffe plausibel sind und deinen Angaben entsprechen. Schwerwiegende Konsequenzen scheinen dir weiterhin nicht zu drohen. Die Kündigung deines YouTube- oder gar Google-Kontos steht aktuell nicht zur Debatte. Auch das erneute Abschließen eines Abos ist möglich.