
Ratgeber
Open-Source-Tipp: Rufus erstellt nicht nur bootbare USB-Datenträger …
von Martin Jud
Microsoft hat die Bedingungen für Sicherheitsupdates in Europa gelockert: Wer Windows 10 weiterhin nutzt, erhält bis Oktober 2026 kostenlose Updates – auch in der Schweiz. Hier findest du alle Optionen, wie du dein System schützen, weiter nutzen oder ersetzen kannst.
Dieser Ratgeber wurde ursprünglich am 27. Februar 2025 veröffentlicht, am 22. September 2025 erstmals überarbeitet und jetzt am 29. September 2025 erneut aktualisiert – mit allen neuen Optionen, die Microsoft seither bekannt gegeben hat. Neu erhalten Nutzer in Europa die Sicherheitsupdates für Windows 10 bis Oktober 2026 kostenlos – auch in der Schweiz. Hier findest du alle aktuellen Möglichkeiten, wie du dein System schützen, weiter nutzen oder ersetzen kannst.
Windows 10 bleibt für viele das vertraute System – auch wenn der Support bald endet. Dieser Ratgeber zeigt, wie du dein System absichern, weiter nutzen oder ersetzen kannst. Er erklärt, was sich ab Oktober 2025 ändert, welche Optionen Microsoft bietet und wie sich Sicherheitsupdates aktivieren lassen – in Europa kostenlos, andernorts mit bestimmten Voraussetzungen wie Rewards-Punkte oder OneDrive-Backup.
Nach dem 14. Oktober 2025 funktionieren Computer, auf denen Windows 10 ausgeführt wird, weiterhin, aber Microsoft stellt Folgendes nicht mehr bereit: technische Unterstützung, Feature-Updates und Sicherheitsupdates.
Für Betroffene war bislang vor allem der Wegfall der Sicherheitsupdates ein Problem. Doch Microsoft hat die Bedingungen für Europa inzwischen gelockert: Wer ein Microsoft-Konto nutzt, erhält die Updates bis Oktober 2026 kostenlos – auch in der Schweiz. Das Unternehmen empfiehlt weiterhin den Umstieg auf Windows 11, doch es gibt mehrere Alternativen.
Die Voraussetzung für alle Varianten – ob kostenlos oder mit Bedingungen – ist ein Microsoft-Konto. Wer Windows 10 ausschliesslich mit einem Offlinekonto nutzt, bekommt keine Updates.
Der Nachteil von fehlenden Sicherheitsupdates liegt auf der Hand. Das Risiko einer Kompromittierung von nicht gepatchten Systemen wird stetig zunehmen. Es sei denn, du nutzt den Rechner nur noch offline. Doch das muss nicht sein, denn es gibt einige Möglichkeiten, auf das Support-Ende zu reagieren.
Folgende Möglichkeiten stehen im Raum:
Wenn du weiterhin auf Windows 10 setzt, gilt: Die integrierte Antiviren-Software Defender erhält noch bis Oktober 2028 Sicherheitsupdates. Danach musst du auf eine andere Lösung wechseln. Auch die Microsoft-365-Apps wie Word, Excel oder Outlook werden bis mindestens Oktober 2028 mit Sicherheitsdefinitionen versorgt – neue Funktionen gibt es aber keine mehr.
Microsoft bietet erstmals ein Sicherheitsupdate-Programm für Privatnutzer an: die sogenannten «Extended Security Updates» (ESU). Damit bleibt dein Windows-10-System bis Oktober 2026 geschützt – vorausgesetzt, dein Gerät ist mit einem Microsoft-Konto verbunden, wodurch die Lizenz automatisch übers Windows Update freigeschaltet wird.
In Europa – einschliesslich der Schweiz – wird die ESU-Lizenz automatisch und kostenlos freigeschaltet, sobald ein Microsoft-Konto vorhanden ist. Eine OneDrive-Sicherung oder Rewards-Punkte sind nicht erforderlich. Ausserhalb Europas lässt sich die Lizenz ebenfalls ohne direkte Zahlung aktivieren – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Entweder du aktivierst die integrierte Windows-Sicherung mit OneDrive, oder du löst 1000 Microsoft-Rewards-Punkte ein. Beide Optionen werden im ESU-Assistenten angezeigt und lassen sich direkt auswählen. Die Lizenz gilt für bis zu zehn Geräte, solange sie mit demselben Microsoft-Konto verbunden sind.
Alternativ lässt sich die ESU-Lizenz auch direkt kaufen – zum regulären Preis von 30 US-Dollar pro Gerät und Jahr. Die Zahlung erfolgt über den Assistenten in Windows Update. Für Unternehmen gelten andere Konditionen: Die ESU kostet im ersten Jahr 61 US-Dollar pro Gerät und verdoppelt sich jährlich. Wer später einsteigt, muss rückwirkend für die vorherigen Jahre zahlen.
Ob Microsoft nach Oktober 2026 eine weitere Verlängerung anbietet, ist offen. Derzeit gibt es keine Ankündigung für ein zweites ESU-Jahr. Wer langfristig auf Windows 10 setzen will, sollte sich auch mit Alternativen wie «0Patch» auseinandersetzen.
In Azure-Umgebungen wie Windows 365 oder virtuellen Maschinen wird die ESU automatisch und kostenlos bereitgestellt – vorausgesetzt, die Geräte sind mit Microsoft Entra verbunden. Für klassische Consumer-PCs gilt das nicht.
Da Microsoft in Europa kostenlose Sicherheitsupdates anbietet, ist 0Patch vor allem als Anschlusslösung ab Oktober 2026 interessant. Bei 0Patch erhältst du für mindestens fünf Jahre garantiert weiterhin Sicherheitsupdates für Windows 10. Das Unternehmen bietet für 25 Euro zuzüglich Steuern pro Jahr und PC nicht nur Fixes für Windows 10, auch Micropatches für weitere Versionen wie Windows 7, 11 (v21H2), Server 2012 oder ältere Office-Versionen sind enthalten.
0Patch bietet zur privaten Verwendung auch einen kostenlosen Agenten an, der dich allerdings nur mit 0-Day-Fixes beliefert. Die Sicherheits-Fixes für Windows 10 und Co. gibt's nur gegen Bezahlung.
Wenn technisch nichts dagegen spricht, kannst du kostenlos auf Windows 11 upgraden. Dazu klickst du hier. Danach lädst du dir auf der Download-Seite den Installationsassistenten herunter und startest ihn. Falls du ein USB-Installationsmedium erstellen möchtest, kannst du auf der Website auch das Windows-11-Medienerstellungstool oder ein Laufwerkimage beziehen.
Die Systemanforderungen für Windows 11 sind für viele Computer ein Hindernis. Fehlt beispielsweise ein TPM-Chip, wird Windows 11 für eigentlich genügend starke Hardware nicht zugelassen. Microsoft geht hier den Weg erhöhter Sicherheit auf Kosten von potenziellem Elektroschrott. Das macht vielleicht in der Business-Welt Sinn. Bei privaten Desktop-PCs habe ich jedoch grosse Fragezeichen, ob ich eine Speicherverschlüsselung und Co. benötige.
Möchtest du Windows 11 trotz fehlender Systemanforderungen nutzen, geht das. Und zwar als Inplace Upgrade, bei dem bisherige Daten übernommen werden, oder als Neuinstallation. Am einfachsten lässt sich die inoffizielle Installation mit der Open-Source-Software Rufus umsetzen. Wie das geht, habe ich in folgendem Beitrag festgehalten:
Sei dir bewusst, dass Microsoft bei allfälligen Problemen mit Windows 11 auf nicht unterstützter Hardware keinen Support bietet. Ebenso ist nicht garantiert, dass Updates automatisch eingespielt werden. Bei grösseren Feature-Updates musst du daher allenfalls selber Hand anlegen. Also ein Inplace Upgrade mit neuem Windows-Image durchführen.
Ob dir die Hardware von der Leistung her genügen wird, ist eine andere Sache. Grundsätzlich benötigt Windows 11 kaum bis wenig mehr Leistung als sein Vorgänger. Einen grossen Unterschied zwischen den Betriebssystemen wirst du nicht merken. Wenn dir die Leistung unter Windows 10 reicht, wird die Hardware tendenziell auch unter Windows 11 ihren Dienst tun.
Falls du mit der Leistung deines Geräts sowieso nicht mehr zufrieden bist, kannst du das Support-Ende zum Anlass für ein neues nehmen. Wenn du noch zufrieden bist, würde ich jedoch nicht bloss wegen Windows 11 zu neuer Hardware greifen, sondern eine der anderen Optionen umsetzen.
Ein ganz anderer Ansatz ist der Umstieg auf Linux. Da sich Betriebssysteme heute allgemein ähnlich bedienen, dauert die Umgewöhnung weniger lange, als du vielleicht denkst. Selbst beim Gaming bist du kaum eingeschränkt. Nutzt du beispielsweise Steam, ist fast die gesamte Bibliothek spielbar.
Bei anderer Software findet sich für fast alles eine Lösung respektive Alternative. Bei Office-Software von Microsoft wie Word, Excel oder Teams kannst du etwa die 365-Webversion nutzen. Oder du steigst auf Open-Source-Alternativen wie OnlyOffice oder LibreOffice um.
Falls du mit Linux starten möchtest, aber keine Ahnung hast, zu welcher Distribution du greifen sollst: Ich empfehle dir Linux Mint (Cinnamon Edition), Ubuntu oder Zorin OS. Die eignen sich gut für frische Umsteiger. Falls du deinen Rechner primär für Gaming verwenden willst, lohnt sich ausserdem ein Blick auf den SteamOS-Klon Bazzite. Und am besten schaust du dir auch die Kommentare unter diesem Artikel an. Wie ich unsere Community kenne, dürften dort ebenfalls schnell weitere gute Linux-Tipps auftauchen.
Wer bereits ein iPhone, iPad oder andere Apple-Geräte nutzt, kann den Umstieg auf macOS in Betracht ziehen. Die Integration zwischen Geräten funktioniert nahtlos – AirDrop, iCloud, Handoff und Co. greifen systemübergreifend ineinander.
macOS gilt als stabil, wartungsarm und sicher. Wer keine Lust auf Registry-Tuning, Treiberprobleme oder Update-Frust hat, findet hier ein ruhigeres System. Auch die Hardware ist langlebig, wenn auch nicht günstig.
Der Wechsel lohnt sich allerdings nicht für alle. Wer auf bestimmte Windows-Programme angewiesen ist, sollte vorher prüfen, ob es Alternativen oder Webversionen gibt. Für Office, Teams oder Outlook ist das kein Problem – die laufen auch unter macOS. Für Spezialsoftware und auch Games kann es hingegen Einschränkungen geben.
Empfehlenswert sind vor allem die MacBook-Air-Modelle mit M2- oder M3-Chip. Die Geräte sind leise, schnell und energieeffizient – und sie erhalten jahrelang Updates.
Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.
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