Hinter den Kulissen

Wie Smartphones den Kameramarkt verändern

Manuel Wenk
26.2.2024

In den letzten Jahren hat sich die Art und Weise, wie wir fotografieren, drastisch verändert. Smartphones haben sich von einfachen Kommunikationsgeräten zu leistungsstarken Fotoapparaten entwickelt. Die Verkaufszahlen zeigen: Mit Kompaktkameras und Spiegelreflexkameras wird immer weniger geknipst.

Ich erinnere mich, wie ich mit meinem Bruder stundenlang mit der Canon Kompaktkamera meines Vaters gespielt habe. Wir fotografierten und filmten uns. Das war Anfang der Nullerjahre. Damals gehörte eine Kompaktkamera, wie sie heute zum Beispiel auch von Sony hergestellt wird, ins Reisegepäck. Die Kameras machten für damalige Verhältnisse gute Fotos, waren günstig, leicht und gleichzeitig nicht so komplex wie eine Spiegelreflexkamera.

Angriff der Smartphones

Noch besser als Smartphones und Systemkameras verkaufen sich nur Sofortbildkameras. Bei dieser Geräteklasse steht nicht die Qualität im Vordergrund, sondern die unmittelbare physische Präsenz und Einzigartigkeit der Bilder. Besitzerinnen und Besitzer von Sofortbildkameras können die Fotos hervorragend verschenken, einkleben oder beispielsweise an der Wand aufhängen.

Die Renaissance der analogen Fotografie

In einer Welt voller digitaler Schnappschüsse zeichnet sich ein gegenläufiger Trend ab. Die Kundinnen und Kunden reissen uns analoge Filme und Einwegkameras regelrecht aus den Regalen.

Allein zwischen den Jahren 2021 und 2023 verkaufte Digitec Galaxus 67 Prozent mehr analoge Filmrollen und 112 Prozent mehr Einwegkameras. Im gleichen Zeitraum verkaufte Digitec Galaxus jedoch nur 20 Prozent mehr analoge Kameras. Vermutlich durchforsten die Leute Dachböden oder kaufen und verkaufen alte Kameras wie wild auf dem Second-Hand-Markt.

Andere Bereiche der Foto- und Videowelt haben sich in den letzten Jahren weniger stark entwickelt. Actionkameras, wie sie GoPro oder DJI herstellen, sind weniger stark gewachsen. (plus 166 Prozent gegenüber 2014).

Altes kommt zurück, Bestehendes schwächelt und Spiegelreflexkameras verschwinden

Die Zeiten, in denen sich Kinder mit Kompaktkameras und anderen Fotoapparaten die Zeit vertrieben, sind vorbei. Heute dominieren da die Smartphones. Professionelle Fotografinnen und Fotografen wiederum knipsen mit Systemkameras. Nostalgikerinnen und Nostalgiker dagegen haben die analogen Formen der Fotografie wiederentdeckt. Actionkameras gehen trotz bescheidenem Wachstum der letzten Jahre erstaunlich häufig über die virtuelle Ladentheke.

Ist das alles eine Reaktion auf die digitalisierte, schnelllebige Fotografie? Besitzt du noch eine Kompaktkamera oder reicht das Smartphone deiner Meinung nach völlig aus?

Titelfoto: Manuel Wenk

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Als Multimedia-Produzent ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, Inhalte auf vielfältige Art und Weise aufzubereiten. In meiner Freizeit zieht es mich in die Berge, sei es zum Skifahren, Mountainbiken oder Wandern. Und natürlich habe ich meine Kamera immer griffbereit, genauso wie meine FPV-Drohne. 


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