Hintergrund

Wie der NUC 11 Pro meinen Glauben an NUCs wiederhergestellt hat

Kevin Hofer
17.2.2022

Ich mag NUCs. Eigentlich. Meine letzten drei Erfahrungen mit den Kleinst-PCs waren jedoch frustrierend. Jetzt versuche ich es wieder mit dem Intel NUC 11 Pro.

Wieder nichts. Ich würde den NUC 11 Pro von Intel am liebsten in die Ecke schmeissen. Was ist geschehen? Seit etwa zwei Stunden versuche ich meinen neuesten Test-NUC zum Laufen zu bringen. Aber ich bekomme einfach kein Bild auf den Schirm. Als letzten Verzweiflungsakt stecke ich den RAM aus und erneut ein. Man weiss ja nie. Ich schalte das Teil ein und siehe da: Endlich, es werde Licht.

Nichts geht

Meine Beziehung zu Kleinst-PCs – oder NUCs (Next Unit of Computing) bei Intel – ist von Frustration geprägt. Ende 2018 bin ich noch relativ frischer Tech-Reviewer bei Digitec Galaxus. Ich erhalte ein Testgerät von Asus. Das Fazit nach stundenlangem Herumprobieren und der Hilfe von zig Kolleg:innen: Das Teil läuft nicht.

Eigentlich ist es skandalös, dass keiner der Test-NUCs funktioniert. Ich weiss nicht, ob es an der Qualität der Produkte liegt, ich Montagsmodelle oder defekte Testgeräte von anderen Reviewern vor mir erhalten habe. Vielleicht liegt es auch an mir. Jedenfalls schwör ich mir, nie mehr einen NUC zu testen.

Kurz nachdem ich Intel den Beast Canyon zurückgeschickt habe, trudelt bereits der nächste NUC des Herstellers ein. Nicht, dass ich den NUC 11 Pro bestellt hätte. Zunächst traue ich mich gar nicht, das Teil in Betrieb zu nehmen. Ich will nicht nochmal dieselben Erfahrungen machen wie bisher. Das böse Spiel scheint sich zu wiederholen – bis ich den RAM aus- und wieder einstecke.

Ein neues Kapitel?

Jetzt sitze ich hier, mit einem laufenden NUC. Endlich. Ich habe Freude und mein Glaube an NUCs ist zum Teil wiederhergestellt. Dennoch frage ich mich: Sind meine Erwartungen so tief gesunken, dass ich das Teil geil finde, nur weil es läuft? Deshalb will ich den NUC unbedingt auf Herz und Nieren testen und herausfinden, was das Teil taugt.

Folgendes Modell hat mir Intel geschickt:

Nun habe ich aber drei weitere Probleme:

  1. Derzeit ist das Gerät nicht lieferbar, weshalb ein Review nicht viel Sinn ergibt.
  2. Ich habe keinen Referenzwert, also ein Modell, das ich dem NUC gegenüberstellen kann.
  3. Der NUC wurde bereits im ersten Quartal 2021 eingeführt. Ob ein Review eines ein Jahr alten Modells Sinn ergibt?

Als Referenzwert könnte ich einen Intel NUC 10 mit i7 der 10.-Core-i-Generation aus unserem Lager buchen. Da der verbaute i7-10710U aber sechs Kerne und zwölf Threads hat, ist ein Vergleich ungerecht. Im Test-NUC ist nämlich ein i7-1185G7 verbaut. Der ist zwar eine Generation neuer, verfügt aber nur über vier Kerne und acht Threads.

Auch ein Vergleich zum MacMini mit M1 SoC ist nicht möglich. Dies, obwohl ich Kollege David Lee, stolzer Besitzer eines Mac Minis, um Benchmarks damit bitten könnte. Die meisten davon werden nämlich entweder emuliert oder laufen aufgrund der Unterschiede in der CPU-Architektur gar nicht. Somit lassen sie sich ebenso nicht vergleichen.

Testen für die Zukunft

Ich habe den NUC 11 Pro dennoch diversen Benchmarks unterzogen. Für die Zukunft sozusagen. Denn jetzt, habe ich endlich einen funktionierenden NUC und will künftig weitere testen. Beispielsweise den Nachfolger. Der sollte noch in diesem Jahr erscheinen. Hoffentlich ist er dann verfügbar und läuft so wie er sollte. Mein Glaube an NUCs ist (vorerst) wiederhergestellt. Mal schauen, wie lange das hält.

Falls du auf Zahlen stehst, fasse ich dir meine Testergebnisse des NUC 11 Pro in folgender Tabelle zusammen.

Wie die Benchmarks funktionieren und was sie messen, kannst du hier nachlesen.

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