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WhatsApp erlaubt das Chatten mit anderen Messengern

Florian Bodoky
17.11.2025

WhatsApp lässt EU-Nutzer erstmals mit Kontakten anderer Messenger chatten – dank neuer Regeln, die den Dienst für externe Apps öffnen.

WhatsApp führt in Europa eine neue Funktion ein, mit der Nutzerinnen und Nutzer aus der Europäischen Union mit Usern anderer Messenger schreiben können. Hintergrund ist der Digital Markets Act der EU, der grosse Plattformbetreiber verpflichtet, ihre Dienste füreinander zu öffnen – die sogenannte Interoperabilitätspflicht. Wenn du eine in der EU registrierte Telefonnummer nutzt, erscheint bald in den Einstellungen der Bereich «Chats von Drittanbietern». Dort entscheidest du, ob du Nachrichten externer Apps in WhatsApp empfangen willst.

  • Hintergrund

    Digital Markets Act (DMA): Was ist das eigentlich?

    von Florian Bodoky

Zum Start arbeiten nur wenige, bisher eher unbekannte Messenger mit WhatsApp zusammen – beispielsweise Birdy Chat oder Haiket. Die Schnittstelle steht aber grundsätzlich allen Diensten offen, solange sie sich an die technischen Vorgaben halten. WhatsApp verlangt dabei eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die dem eigenen Standard entspricht. Einige bekannte Apps, etwa Signal oder Threema, verzichten bewusst auf eine Integration, weil sie die Schutzmassnahmen von WhatsApp für zu lasch halten und die Datensammelei von Mutterkonzern Meta nicht goutieren.

Nur in der EU – und ohne Gruppenchats

Wenn du die Funktion aktivierst, erhältst du Nachrichten externer Messenger in einem eigenen Bereich, getrennt von deinen regulären WhatsApp-Chats. Im Moment klappt das nur mit Einzelchats. Gruppengespräche, Status-Beiträge oder automatisch verschwindende Nachrichten unterstützt WhatsApp noch nicht. Auch die Web- und Desktop-Versionen bleiben vorerst aussen vor, während Android- und iOS-Nutzer die Neuerung schrittweise bekommen.

Die Chats werden optisch getrennt.
Die Chats werden optisch getrennt.
Quelle: Meta

Du kannst die Freigabe jederzeit wieder zurücknehmen. Wenn du später auf eine Telefonnummer ausserhalb der EU wechselst, verschwindet die Option automatisch, weil die neuen Regeln nur im EU-Markt gelten. Dies soll kleineren Messern die Chance geben zu wachsen und der Branche, innovativer zu werden – bis anhin scheiterte eine wirkliche freie Messengerwahl daran, dass WhatsApp so verbreitet ist, dass man ohne die App nur wenige seiner Kontakte erreichen kann.

Titelbild: Shutterstock

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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