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WeTransfer in der Kritik: AGB-Update entfacht Shitstorm

Ein Update der AGB von WeTransfer sorgte für einen Sturm der Entrüstung: Nutzerinnen und Nutzer sollten ihre Dateien zur KI-Nutzung freigeben – ohne Entschädigung. Nach heftiger Kritik rudert der Dienst zurück.

Ein kleiner Verweis auf ein «Update der Allgemeinen Geschäftsbedingungen» des Dienstes WeTransfer hat in den letzten Tagen für heftige Reaktionen gesorgt. Der beliebte Service sieht sich nach massiver Datenschutz-Kritik gezwungen, die AGB-Änderungen rückgängig zu machen. Er begründet dies mit angeblichen «Missverständnissen».

Was ist passiert?

Am Dienstag kündigte WeTransfer ein Update seiner Allgemeinen Geschäftsbedingungen an, das ab dem 8. August 2025 für Bestandskunden gelten sollte. Darin enthalten war eine neue Klausel, die dem Dienst weitreichende Rechte an den hochgeladenen Inhalten einräumte. Nutzer sollten demnach eine «unbefristete, weltweite, nicht-exklusive, gebührenfreie, übertragbare und unterlizenzierbare Lizenz» gewähren, damit WeTransfer die Inhalte unter anderem für das «Training von Modellen für maschinelles Lernen» nutzen konnte.

Vor allem dieser Passus der neuen AGB sorgte für Empörung.
Vor allem dieser Passus der neuen AGB sorgte für Empörung.
Quelle: X / Screenshot

Konkret: WeTransfer hätte ohne vorherige Zustimmung Inhalte verwenden, bearbeiten oder sogar veräussern können, die zuvor über den Dienst versendet wurden – und zwar ohne Entschädigung für die Person, die die Dateien versendet hat. Dies sorgte für Aufregung. Vor allem der Datenschutzaspekt bereitete den Nutzern und Nutzerinnen Sorgen.

WeTransfer spricht von «Missverständnis»

Nach dem Aufschrei in sozialen Medien sah sich WeTransfer zu einer Reaktion gezwungen. In einem Blogpost erklärte das Unternehmen, dass die umstrittene Klausel «missverständlich formuliert» sei. Ursprünglich sei die Idee gewesen, ein Instrument zu schaffen, um «illegale oder schädliche Inhalte zu erkennen und zu blockieren».

Alles nur falsch Verstanden, kein Problem.
Alles nur falsch Verstanden, kein Problem.
Quelle: Florian Bodoky

Es sei niemals die Absicht gewesen, die Inhalte für kommerzielle KI-Zwecke zu nutzen. In der überarbeiteten Version der AGB wurde die Passage zur Verwendung von Inhalten für maschinelles Lernen entfernt. Dennoch ist das Misstrauen vieler Nutzer und Nutzerinnen nach wie vor da. Viele wollen nun auf Alternativen umsteigen.

Titelbild: Shutterstock

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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