Hintergrund

«Wake of the Water»: das grosse «Enshrouded»-Wasser-Update in der Vorschau

Das bislang grösste Update für «Enshrouded» bringt ein neues Biom, eine neue Fraktion und vor allem: dynamisches Wasser. Ich konnte bereits einen Blick auf «Wake of Water» werfen.

Wie, in «Enshrouded» gibt es kein Wasser? In den über 30 Stunden, die ich das Spiel zum Launch im Januar 2024 gespielt habe, ist mir nie aufgefallen, dass das Survival-Game komplett auf dem Trockenen sitzt. In den vergangenen zwei Jahren hat das deutsche Studio Keen Games den Überraschungshit fleissig erweitert. Flüsse und Seen fehlen aber nach wie vor. Das soll sich im November mit dem Update «Wake of Water» ändern.

Blub, blub, blub

Dass es so lange gedauert hat, bis die mittlerweile vier Millionen Spielerinnen und Spieler wortwörtlich in «Enshrouded» eintauchen können, hat technische Gründe. «Wir wussten anfangs nicht, ob wir das technisch gebacken kriegen», erklärt mir Lead Designer Thorsten Röpke, an einer Hands-off-Demo über Zoom. Das Team wollte ursprünglich Attrappen für künftige Flüsse und Seen verwenden. Die hätte man anschauen, aber nicht verändern oder gar darin schwimmen können. «In einem Spiel, das wie ‹Minecraft› ist, in dem du mit allem interagieren kannst, fühlt sich das falsch an.» Also entschieden sie sich, Wasser komplett zu streichen. Mit Update Nummer sieben und dem neuen Biom namens Veilwater Basin (deutscher Name ist noch nicht bekannt) fliesst das kühle Nass endlich durch die Welt von Embervale. Mit Betonung auf fliessen.

Hier lässt sichs Leben.
Hier lässt sichs Leben.

Das Wasser in «Enshrouded» ist dynamisch. Thorsten zeigt mir, wie es von einem kleinen Wasserfall kanalisiert durch seine beeindruckende Basis fliesst. Dort treibt es ein Mühlrad an, das wiederum Energie für neue Maschinen liefert. Dazu gehören eine Kaffeemühle und eine Kakaostation. Die wiederum kann ich endlich mit Schildern beschriften. Ein weiteres, von der Community sehnlichst gewünschtes Feature. Die Schriften sind in der Demo noch Platzhalter, aber damit kommt endlich mehr Übersicht in die Basis.

Lass die Kreativität fliessen

Ich kann Wasser auch in einer grossen hölzernen Regentonne sammeln und mit der Giesskanne den Garten wässern. Viel spannender finde ich die physikalischen Eigenschaften des neuen Elements. Das Wasser in «Enshrouded» hat nämlich ein Gefälle und kann versickern. Wenn ich einen Kanal von einem tiefer gelegenen See in meine Basis baue, passiert nichts. Umgekehrt kann ich meine Basis fluten, wenn ich nicht aufpasse. Dagegen helfen Abflüsse. Um die Kanalisation muss ich mich zum Glück nicht kümmern.

Mit dem Wasser halten auch neue Geräte wie eine Kaffeemühle Einzug.
Mit dem Wasser halten auch neue Geräte wie eine Kaffeemühle Einzug.

Wasser ist auch nicht unendlich. Das heisst, ich kann den Wasserstand in Seen nicht nur senken, ich kann ihn komplett austrocknen. «Was dabei mit den Fischen passiert, können wir leider nicht sagen», erklärt Thorsten auf meine Rückfrage. Man befindet sich noch am Feinschliff. Befindet sich der See ausserhalb der eigenen Basis, ist er nach erneutem Einloggen wieder voll. Eine Verdunstungsmechanik gibt es nicht. Das wäre wohl etwas zu viel Simulation.

Das Wasser eröffnet viele neue, kreative Baumöglichkeiten in der Basis.
Das Wasser eröffnet viele neue, kreative Baumöglichkeiten in der Basis.

Auch so war die Implementierung von Wasser eine Herausforderung. «Was passiert, wenn die Basis unter Wasser steht? Sterben Monster, die ins Wasser fallen? Wir mussten uns viele Fragen stellen», so Thorsten. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Sogar eine Unterwasserbasis kann ich bauen. Boote gibt es hingegen noch keine.

Was wiederum in keinem Survival-Spiel fehlen darf, ist ein Angelminispiel. Zur neuen Ausrüstung gehört nicht nur eine Angelrute, sondern eine ganze Tauchausrüstung. Mit Flossen und Taucherhelm kann ich in das türkisblaue Nass eintauchen und nach versunkenen Tempeln suchen.

Das Wasser eröffnet neue Erkundungsmöglichkeiten.
Das Wasser eröffnet neue Erkundungsmöglichkeiten.

Schöne neue Welt

Überhaupt ist das neue, tropisch angehauchte Gebiet die perfekte Ergänzung zur bisherigen Welt. Die ist, anders als bei «Valheim» und Co., nicht prozedural generiert, sondern handgemacht. Zu den Launch-Gebieten «Niedrige Wiesen», «Düsterdickicht», «Schwarzmoor», «Nomadenhochland» und «Ödlande» sind die «Albapracht-Gipfel» dazugekommen. In Veilwater Basin wachsen üppige Kokos-Palmen, Dattelpflanzen und jede Menge Bambus. Der sieht nicht nur hübsch aus, sondern dient gleichzeitig als neues Baumaterial, für noch mehr Variation beim Basisbau. Fehlt nur noch ein bunter Drink, ein kleines Schirmchen und meine nächsten Ferien sind gebucht.

Die neue Region lädt zum Planschen ein.
Die neue Region lädt zum Planschen ein.
Quelle: Keen Games

Passend zum neuen Gebiet gibt es mit den Drak eine neue Rasse. Diese Echsenwesen können schwimmen und tauchen. Im Wasser bin ich also nicht vor ihnen sicher. Mir gefällt ihr Design mit den imposanten Hörnern und dem bunten Schmuck. Thorsten zeigt anhand eines besonders grossen Subjekts, was für neue Tricks sie auf Lager haben. Das Dino-artige Monster schwingt nicht nur eine Keule von der Grösse eines Baumstamms, sondern lässt auch Dornen aus dem Boden wachsen. Weil Thorsten einen zu niedrigen Level für die Echse einstellt, ist der Showkampf bereits nach zwei Schlägen mit seinem Breitschwert entschieden. Die grossen Zweihänder sind ebenfalls Teil der Neuerungen von Update sieben. Sie teilen viel Schaden aus, sind dafür sehr langsam.

An den Drak kann ich gleich meinen neuen Zweihänder testen.
An den Drak kann ich gleich meinen neuen Zweihänder testen.

«Wake of the Water» verspricht, mit neuer Region, Fraktion, Waffen, Baumöglichkeiten und natürlich dem Wasser, frischen Wind für «Enshrouded». Eines der umfangreichsten Survival-Games wird damit noch grösser. Ich werde mich wohl trotzdem noch etwas zurückhalten, bis ich wieder in Embervale eintauche. Keen Games peilt fürs nächste Jahr nämlich endlich Version 1.0 an. Thorsten kann nicht sagen, wann sie erscheint, aber wann auf keinen Fall: «Idealerweise nicht am selben Tag wie GTA 6». Da wären ihm sicher viele Fans sehr verbunden.

Titelbild: Keen Games

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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