
Hinter den Kulissen
Mit Herz und Ruhe: Patricks Erfolgsformel im Retail
von Catherine Barth
Asithan hat bei Digitec Galaxus als Kundenberater im Shop angefangen, heute arbeitet er in der Finanzabteilung. Im Interview erzählt er von seinem Werdegang, was er aus dem Retail mitgenommen hat und warum er jetzt öfter ins Fitnessstudio geht.
Asithan, wie bist du bei Digitec Galaxus gelandet?
Meine Lehre als Detailhandelsfachmann habe ich bei Interdiscount gemacht. Nach der Ausbildung hat mir ein ehemaliger Kollege Digitec empfohlen. In Dietikon war damals zufällig eine Stelle im Shop frei, ich habe mich beworben und glücklicherweise hat es gleich geklappt. Insgesamt habe ich fünf Jahre als Retail Sales & Service Professional gearbeitet. Seit bald einem Jahr bin ich nun in der Finanzabteilung am Hauptsitz in Zürich in der Buchhaltung. Vereinfacht gesagt, kümmere ich mich um die Rechnungen unserer Firmenkunden.
War für dich denn schon immer klar, dass du dich innerhalb von Digitec Galaxus weiterentwickeln möchtest?
Ja, schon. Ich wusste relativ früh, dass ich bleiben und mich innerhalb des Unternehmens weiterentwickeln möchte. Mir gefällt die lockere Art bei uns, wir sind alle auf der gleichen Augenhöhe.
Was hast du für deine Weiterentwicklung konkret gemacht?
Ich habe parallel zu meiner Anstellung im Retail während zwei Jahren die Berufsmatura gemacht. Das hat mit meinem 60-Prozent-Pensum sehr gut funktioniert. Wenn es im Shop mal etwas ruhiger war, hatte ich auch mal mein Buch am Frontdesk und konnte ab und zu reinschauen. Das war besonders praktisch, um Französischvokabeln zu lernen (lacht). Um Lernmaterialien wie Bücher oder Sprach-Apps zu bezahlen, konnte ich dann auch unsere EDU-Punkte nutzen.
Wann hast du dich dafür entschieden, in Richtung Finanzen und Buchhaltung zu gehen?
Am Anfang war ich etwas unsicher, was ich genau machen soll und wohin es mich führen wird. Deshalb war die Berufsmatura für mich die richtige Wahl: Damit hatte ich eine gute Allgemeinbildung und danach viele Möglichkeiten. Ich habe dann im Unterricht gemerkt, dass ich in der Buchhaltung stark bin, war aber immer noch sehr offen, was zukünftige Stellen bei Galaxus betrifft. Als ich dann aber meine jetzige Stelle ausgeschrieben sah, wusste ich sofort, dass sie perfekt zu mir passt.
Und so hast du dich dann beworben?
Genau, die Stelle war öffentlich ausgeschrieben und ich habe zwei Anläufe gebraucht, um sie zu bekommen. Beim ersten Mal hat es leider nicht geklappt. Aber dann gab es einen internen Wechsel im Team und dadurch wurde kurzfristig eine weitere Stelle im gleichen Bereich frei. Sie haben mich dann direkt gefragt, ob ich noch Interesse hätte. Und so bin ich heute hier.
Was waren bisher die grössten Herausforderungen in deiner neuen Rolle?
Es ist viel «einsame» Kopfarbeit. Im Retail kannst du direkt mit den Kundinnen und Kunden kommunizieren. Im Finance löst du die Probleme meistens mit dir selbst im Kopf, wenn du verstehst, was ich meine. Das war am Anfang ziemlich herausfordernd.
Kann ich mir gut vorstellen. Auch das Arbeitsumfeld ist ja völlig anders.
Ja, genau. Plötzlich habe ich einen neuen Job, ein neues Team und sitze den ganzen Tag im Büro. Am Anfang denkt man gar nicht daran. Im Shop war ich viel auf den Beinen, habe mich ständig bewegt und hatte so den ganzen Tag mehr Energie. Deshalb gehe ich jetzt auch regelmässig ins Fitnessstudio. Dafür habe ich jetzt die Möglichkeit, ab und zu von zu Hause aus zu arbeiten. Am Anfang dachte ich, ich würde viel öfter ins Büro kommen – nach einem knappen Jahr muss ich zugeben, dass das nicht der Fall ist (lacht). Beide Jobs haben ihre Vor- und Nachteile und man gewöhnt sich an alles.
Gibt’s denn sonst noch was, was du an deiner Arbeit im Retail vermisst?
Wenn ich die Kundinnen und Kunden in unserem Shop beraten habe, habe ich immer und automatisch ein direktes Feedback bekommen: Ist die Person zufrieden oder unzufrieden aus dem Shop gegangen? Habe ich einen guten oder schlechten Job gemacht? Das habe ich jetzt weniger und dieses «Belohnungsgefühl» und der direkte Lerneffekt fehlen mir manchmal tatsächlich.
Was hast du aus deiner Retail-Zeit mitgenommen, das dir jetzt in deinem neuen Job hilft?
In hektischen und stressigen Situationen Ruhe bewahren und nicht den Kopf verlieren. Solche Momente gibt es im Retail häufig. Aber mit der Zeit lernt man damit umzugehen und es ist eine Schule fürs Leben. Auch in Sachen Kommunikation habe ich viel gelernt, also mit verschiedenen Menschen zu sprechen und vor allem richtig zuzuhören. Das ist auch für das Privatleben sehr wertvoll.
Welchen Rat gibst du anderen Mitarbeitenden, die bei Galaxus den nächsten Karriereschritt machen wollen, sei es innerhalb oder ausserhalb des Retails?
Einfach offen sein. Versucht, euch selbst zu motivieren und nicht in eurer Komfortzone zu bleiben. Mir fällt das oft schwer. Aber wenn man bei der Arbeit die Möglichkeit hat, etwas anderes zu machen, dann sollte man diese Chance unbedingt nutzen. Ich habe zum Beispiel mal einen Workshop geleitet, was normalerweise die stellvertretenden Filialleiter gemacht haben. Aber als jemand kurzfristig ausgefallen ist und sie jemanden brauchten, der einspringt, habe ich mich gemeldet. Und so habe ich drei oder vier Workshops geleitet. Das war eine coole Erfahrung und hat mir viel Selbstvertrauen gegeben.
Gibt es Meilensteine oder Erfolge in deiner Karriere, auf die du besonders stolz bist?
Besonders stolz bin ich auf die Berufsmatura. Die wollte ich unbedingt machen. Jetzt studiere ich dank diesem Entscheid Wirtschaftsinformatik und arbeite wieder 60 Prozent. Aber eigentlich bin ich auf jeden einzelnen Schritt stolz, denn alles hat aufeinander aufgebaut und mich dahin gebracht, wo ich heute bin.
Danke Asithan für die spannenden Insights!
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