
Firmenneuigkeiten
Es wird wieder getwintet
von Tobias Billeter
Die Corona-Pandemie hat sicher geholfen. Aber auch der lange Atem der Partnerfirmen von Twint. Der Bezahldienst hat bekannt gegeben, dass erstmals die Marke von fünf Millionen aktiven Usern erreicht wurde. Und diese haben eine gewaltige Zahl Transaktionen getätigt.
Als Twint 2015 an den Start ging, hatte kaum jemand den mobilen Bezahlservice auf dem Radar. Heute, nicht einmal acht Jahre später, kennen 98 Prozent aller über 16-Jährigen in der Schweiz Twint. Der Service hat über fünf Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer. Diese haben 386 Millionen Transaktionen getätigt. Das sind die Zahlen, die Twint in einer Medienmitteilung am Dienstag nannte.
Dass es so weit kommen konnte, liegt vor allem daran, dass sich die Zahl der Transaktionen von 2020 auf 2022 fast vervierfachte. Durch die Corona-Pandemie wurde das Bezahlen mit Bargeld weniger attraktiv. Zeitgleich hat Twint auch immer weitere Partner gewonnen und dadurch den Service ausbauen können. So kannst du heute die Parkgebühr oder das Zugticket ebenso mit der Twint-App auf dem Smartphone bezahlen wie die Eier aus dem Hofladen oder das Päckli Kaugummi am Kiosk. Selbst Spenden sind mit Twint möglich, und beim lokalen Sportfest kannst du am Grill den QR-Code scannen und die Bratwurst bezahlen. Twint hat sich in so gut wie jeder Nische des täglichen Lebens in der Schweiz vorgearbeitet.
Der Erfolg von Twint zeigt, dass es in der Schweiz Platz gibt für eigene, hier entwickelte Lösungen. Apple Pay oder Samsung Pay gibt es hierzulande zwar auch, aber wer sich unter Freunden Geld schicken will, nutzt dafür eben Twint. Der Service, der von den grossen Banken und Zahlungsdienstleistern gemeinsam getragen wird, funktioniert für alle – auch für Jugendliche, die noch keine eigene Kreditkarte haben. Twint kann einfach an ein Bankkonto angebunden werden.
Nutzt du Twint privat, ist es kostenlos. Das ist sicher einer der Erfolgsfaktoren. Kosten verursacht Twint bei Unternehmen, die es als Zahlungsmöglichkeit anbieten. So auch in den Onlineshops von Digitec und Galaxus. Über die Frage, wie hoch diese Gebühr sein soll, hatten sich die beiden Seiten zwischenzeitlich sogar so zerstritten, dass fast das ganze Jahr 2020 nicht per Twint bezahlt werden konnte. Erst im November war diese Zahlungsmöglichkeit wieder verfügbar.
Heute ist Twint eine der beliebtesten Bezahlformen in unseren Onlineshops. In einigen Monaten laufen 30 Prozent aller Bezahlvorgänge über Twint. Damit liegt der Anteil nur knapp hinter Zahlungen per Rechnung, aber deutlich vor Kreditkartenzahlungen.
Gemäss Medienmitteilung von Twint gibt es ihren Bezahlservice inzwischen in 77 Prozent aller Läden. 76 Prozent aller Onlineshops würden Twint als Zahlungsmöglichkeiten anbieten.
Titelfoto: Martin JungferJournalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln.