Ratgeber

Streaming-Highlights im August: Diese Filme und Serien darfst du nicht verpassen

Luca Fontana
1.8.2023

Neuer Monat, neue Streaming-Tipps. Ob Netflix, Disney+ oder Apple TV+: Hier erfährst du, was diesen August auf den Streaming-Diensten läuft.

Die Hölle ist der Ort, an dem die Engländer kochen, die Italiener den Verkehr regeln und die Schweizer Fernsehunterhaltung machen. Oder Serien- und Film-Tipps für den August. Hab ich was vergessen? Dann schreib’s in die Kommentarspalte.

Zom 100: Bucket List of the Dead (Serie)

Akira Tendo, der seit drei Jahren in einer Hölle von einem ausbeuterischen Unternehmen arbeitet, kann nicht mehr. Täglich schuftet er sich kaputt. Sein Chef schikaniert ihn. Und Kraft hat Akira längst keine mehr; sein Geist ist gebrochen. Aber dann passiert das erlösende Wunder, als die Welt von einer Zombie-Apokalypse heimgesucht wird: Er muss nicht mehr zur Arbeit! Beflügelt von dieser Aussicht, stellt er sich eine Bucketlist auf: «100 Dinge, die ich machen will, bevor ich ein Zombie werde».

Das Manga – die bisher erschienenen Bände – habe ich bereits gelesen. Grossartiger Stoff. Eine irrwitzige Mischung aus Horror, Comedy und Drama. Dazu etwas Gesellschaftskritik. Und den Autor des Mangas kennt man auch: Haro Aso. Er hat nämlich das Manga von «Alice in Borderland» geschrieben. Davon gibt’s sogar eine sehr gelungene Netflix-Adaption. Entsprechend optimistisch bin ich für «Zom 100». Und falls die Live-Action-Adaption mies ist, wechsle ich halt zur gerade erst gestarteten Anime-Adaption. Die läuft auf Crunchyroll und soll laut ersten Stimmen grandios sein. Schön, kriegt das Manga die Anerkennung, die es verdient.

Start: 3. August
Wo: Netflix

Guardians of the Galaxy Vol. 3 (Film)

Gerade, als mein Vertrauen in Marvel einen neuen Tiefpunkt erreichte, lieferte Regisseur James Gunn mit «Guardians of the Galaxy Vol. 3» einen der besten Marvel-Filme überhaupt ab. Nicht zwingend auf die «Geilster Film des Jahres, werde ich mir gleich fünfmal im Kino anschauen gehen»-Art (Ich hab ihn «nur» zweimal gesehen). Mehr, weil Gunn nicht nur einen würdigen, sondern auch einen unerwartet emotionalen Abschluss für seine sonst eher heitere «Guardians»-Trilogie gefunden hat.

  • Kritik

    «Guardians of the Galaxy: Volume 3» ist der bislang düsterste MCU-Film

    von Luca Fontana

Gunn verlieh seinem Werk nämlich eine Gravitas, die Marvel schon lange abhandengekommen schien. Eine einzigartige Mischung aus Action, Humor und Tiefgang, bei der er aus einer bunten Ansammlung verkorkster Charaktere eine ungewöhnliche, aber umso liebenswertere Heldentruppe formte. Dazu kam dieser verdammt düstere Einschlag, der teilweise so konsequent durchgezogen wird, dass ich im Kino mehr als nur einmal leer schlucken musste. Bei einem Marvel-Film. Dort, wo normalerweise jede nur ansatzweise emotionale Szene mit Humor unterbrochen wird. Wer will schon Gefühle, um Gottes Willen!?

Wer «Guardians 3» noch nicht gesehen hat, sollte das also nachholen. Dringend!

Start: 3. August
Wo: Disney+

Only Murders in the Building (Serie, Staffel 3)

Ich geb’s zu: Bis jetzt habe ich «Only Murders in the Building» erfolgreich gemieden. Not my cup of tea, dachte ich immer. Vielleicht zu Unrecht. Die Bewertungen der True-Crime-Persiflage sind nämlich durchs Band grandios. Und wenn Disneys Tochterunternehmen Hulu sogar eine dritte Staffel davon produziert, kann der Stoff ja nicht so schlecht sein. Besonders in der kurzlebigen Streamingwelt, wo manchmal selbst die besten Serien nach nur einer Staffel abgesetzt werden, weil sie nicht den nächsten grossen Hype ausgelöst haben.

Also, worum geht’s hier denn? Im Zentrum der Story steht das Trio rund um Schauspieler Steve Martin, Selena Gomez und Martin Short. Denn obwohl ihre Charaktere extrem unterschiedliche Hintergründe und Lebenserfahrungen haben, verbindet sie eine gemeinsame Obsession: True Crime. Kriminalfälle also, die auf wahren Verbrechen beruhen. Als eines Tages ein Mord in ihrem Gebäude stattfindet, entwickeln die drei eine Besessenheit für den Fall und entschliessen sich, ihren eigenen Podcast über den Mordfall zu produzieren – «Only Murders in the Building». Während sie den Fall untersuchen, entdecken sie nicht nur Geheimnisse über das Opfer, sondern auch über ihre Mitbewohner im Gebäude.

Klingt tatsächlich nicht so übel. Vielleicht gebe ich der Serie endlich mal eine Chance. Staffel 3 spielt übrigens nicht mehr im Appartementgebäude der Dreien, sondern im Theater. Opfer: Der von Paul Rudd gespielte Hauptdarsteller des Stücks. Und unter den Verdächtigen befindet sich Meryl Streep. Du siehst: An Star-Power mangelt es «Only Murders in the Building» nicht.

Start: 8. August
Wo: Disney+ (Star)

Painkiller (Mini-Serie)

Zugegeben, bei diesem Tipp bin ich mir nicht ganz sicher. «Painkiller» handelt nämlich vom Beginn der Opioid-Krise, die Amerika Mitte der 1990er zum ersten Mal erschütterte und die das Land noch heute fest in ihrem Würgegriff hält.

Denn anfangs schien alles harmlos, als das Pharmaunternehmen Purdue argumentierte, ihre neue Anti-Schmerz-Wundertablette OxyContin sei ein sicheres und kaum süchtig machendes Schmerzmittel. Dabei war sie brandgefährlich. Ärztinnen und Ärzte – ermutigt von den aggressiven Marketing-Kampagnen Purdues – verschrieben immer mehr und immer höhere Dosierungen. Erst Jahre später stellten sie fest, dass sie in Wahrheit Millionen von Menschen dem Tode geweiht haben. Mittlerweile gilt die Opioid-Krise längst als Epidemie. Und ein Ende ist nicht in Sicht – selbst noch über 20 Jahre später.

Warum ich mir bei diesem Tipp nicht sicher bin? Weil es bereits eine schier makellose Serien-Adaption gibt: «Dopesick». Und das ist nicht nur irgendeine Serie. Sie ist schlichtweg eine der besten und berührendsten Serien, die ich je gesehen habe. Wie soll «Painkiller» da mithalten? Aber: Bei der Netflix’ Adaption wirkt Eric Newman als Produzent mit. Und Newman produzierte bereits «Narcos» und «Narcos: Mexico». Na schön, dann will ich der Netflix-Version eine Chance geben.

Start: 10. August
Wo: Netflix

The Bear: King of the Kitchen (Serie, Staffel 2)

Kennst du «The Bear»? Nein? Ein echter Geheimtipp. Die Art von Serie, die man nur guckt, wenn man sie empfohlen bekommt. Darum empfehle ich sie jetzt. Nicht einfach so. Sondern aus aktuellem Anlass: Diesen Monat startet die zweite Staffel nämlich endlich auch in Europa.

Worum geht’s? Um Carmy (Jeremy Allen White), ein junger, aber talentierter Küchenchef, der bereits in den besten Küchen der Welt das Sagen hatte. Als sein Bruder unerwartet stirbt, erbt er dessen heruntergekommene, von Schulden und Problemen gebeutelte Sandwich-Bude. So lässt Carmy das Prestige der gehobenen Küche – zur Überraschung aller – hinter sich. Er liebte seinen Bruder, auch wenn sie seit Jahren kein gutes Verhältnis mehr hatten. Und der einstige, aber längst ad acta gelegte Traum eines gemeinsam geführten Restaurants – The Bear – ist vielleicht Carmys einzige Möglichkeit, die klaffende Wunde, die der vorzeitige Tod seines Bruders hinterlassen hat, zu heilen.

Ganz ehrlich: «The Bear» ist der pure Wahnsinn. Die Story geht unter die Haut wie ein Messer durch warme Butter (no pun intended). Die Charaktere sind grandios geschrieben und gecastet. Und das Hinter-den-Kulissen-Chaos einer professionellen Küche ist so gut inszeniert, dass ich nach jeder Folge eine kurze Pause brauchte – so sehr nahm der hämmernde Stress nicht nur die Charaktere, sondern auch mich mit. Bravo!

Start: 16. August
Wo: Disney+

Star Wars: Ahsoka (Mini-Serie)

Eigentlich wäre an dieser Stelle ein Interview mit Hauptdarstellerin Rosario Dawson geplant gewesen. Das fiel wegen der Streiks der Schauspielerinnen und Schauspieler in Hollywood leider ins Wasser. Der Streik bedeutet nämlich nicht nur Drehstopp. Sondern auch keine Promo-Veranstaltungen zur Vermarktung der eigenen Filme und Serien, die bereits abgedreht sind. Dem Hype tut das keinen Abbruch. Zumindest nicht für mich. Erst kürzlich habe ich den Trailer oben Szene für Szene analysiert.

  • Hintergrund

    Der neue «Ahsoka»-Trailer ist da! Reden wir darüber

    von Luca Fontana

«Ahsoka» – so viel wissen wir – spielt in der Star-Wars-Ära der Neuen Republik. Genau genommen etwa fünf Jahre nach «Episode VI: Return of the Jedi». Also in der Zeit, als das Imperium zwar besiegt worden ist, aber Überreste davon eine neue Militärmacht aufbauen, um erneut die Galaxis zu beherrschen. Der Anführer dieser (noch) zerstreuten Gruppierung: Grandadmiral Thrawn.

Fans sind seit der Ankündigung aus dem Häuschen. Thrawn war nämlich schon in Timothy Zahns «Heir to the Empire»-Romantrilogie aus den frühen 1990ern der Antagonist. Die Trilogie löste einen derart grossen Hype um «Star Wars» und Thrawn aus, dass nicht nur «Star Wars»-Schöpfer George Lucas endlich begann, die Prequel-Trilogie anzupacken. Fans verpassten auch Zahns eigener Trilogie gleich einen ganz neuen Namen: die «Thrawn»-Trilogie. Und jetzt kriegen wir das in Live-Action zu sehen. Schweig still, mein Herz, the hype is real.

Start: 23. August
Wo: Disney+

Invasion (Serie, Staffel 2)

Ein Tipp mit einer kleinen Vorwarnung: Ja, «Invasion» handelt von einer Alien-Invasion. Aber erwarte kein Sci-Fi-Action-Spektakel à la «Independence Day». Keine Weltraumschlachten. Zerstörte historische Gebäude. Oder gruselige Alien-Angriffe. Zumindest nicht in der ersten Staffel. Nicht en masse. Denn gerade anfangs, in der ersten Staffel, wird die fest zusammengeknüllte Geschichte nur langsam und sachte auseinandergefaltet. Die Invasion erleben wir dabei in Echtzeit und durch die Augen von fünf gewöhnlichen Menschen auf der ganzen Welt, die bloss versuchen, das Chaos, das sich um sie herum abspielt, zu verstehen.

Mir gefiel’s. Aber sei gewarnt: Die Reaktionen auf die erste Staffel waren sehr durchmischt. Zwischen «zum Einschlafen, da passiert ja kaum was» und «endlich ein realistisches, emotionales Drama vor dem Hintergrund einer Alien-Invasion» gab’s alles. Die zweite Staffel hingegen spielt einige Monate nach den Ereignissen der ersten. Die Invasion scheint fortgeschritten. Der Widerstand der Menschheit aber auch. Deute ich den Trailer richtig, dürfen wir uns auf etwas mehr Action freuen. So gut mir die erste Staffel gefiel – dagegen hätte ich trotzdem nichts.

Start: 23. August
Wo: Apple TV+

One Piece (Serie)

Noch eine Netflix-Anime-Adaption. Ich weiss, heikles Thema. Zuletzt hatten die Kalifornier mit der wenig originalgetreuen Live-Action-Adaption von «Cowboy Bebop» keinen Blumentopf gewonnen. Alles anders soll «One Piece» machen. Das ist nicht nur einer der beliebtesten Shōnen-Animes der Welt – und laut Kollege Kevin auch bestens für Neulinge geeignet. Es ist auch die am längsten laufende Manga-Serie überhaupt. 1997 veröffentlichte der Schöpfer Eiichiro Oda den ersten Band. Mittlerweile gibt es 106 Bände, über 1000 Kapitel – und noch kein Ende. Verrückt.

Mindestens genauso erfolgreich ist das Anime, das 1999 startete und ebenfalls noch immer läuft. Krass eigentlich, dass die erste Live-Action-Adaption erst jetzt erfolgt. Fans, die Schlimmes befürchten, können aber beruhigt sein: Eiichiro Oda hatte grossen Einfluss bei der Adaption. In einem Brief an die Fans versprach er sogar, dass Netflix die Serie erst lancieren würde, wenn er mit dem Resultat zufrieden sei. Was nun der Fall zu sein scheint. Wer sind wir Fans also, den grossen Eiichiro Oda in Frage zu stellen?

Start: 31. August
Wo: Netflix

Titelfoto: «Ahsoka», Disney / Lucasfilm

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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