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Speicherknappheit dürfte noch Jahre andauern

Kevin Hofer
15.12.2025

Es ist keine Neuigkeit: Die Preise für RAM und NAND-Speicher steigen. Mit SK Hynix sagt erstmals ein Hersteller, wie lange du für Speicher tief in die Tasche greifen musst. Spoiler: lange.

In einem internen Meeting hat der Halbleiterhersteller SK Hynix vorausgesagt, wie lange die Speicherknappheit noch andauert: Bis und mit 2028 bleibt RAM teuer. Das berichtet Techpowerup.

Das Spannende daran: Davon betroffen soll vor allem DRAM sein, wie etwa DDR5 oder DDR4. Dieser kommt in PCs oder Konsolen zum Einsatz. Die fortschrittlichsten Speicher-Sorten HBM und SOCAMM jedoch nicht. Dieser wird in KI-Produkten wie GPUs und Servern eingesetzt. Hier will der Hersteller die Produktionskapazitäten erhöhen.

Kein Ausweg aus der Knappheit

Das ist eine weitere bittere Pille für alle, die ihren PC aufrüsten oder einen neuen bauen wollen. Bereits Anfang Dezember hat mit Crucial ein wichtiger Hersteller von RAM und SSDs angekündigt, sich vom Consumer-Markt abzuwenden. Dass Samsung seine Produktionskapazitäten Richtung DRAM-Speicher verlagern will, dürfte ein Tropfen auf dem heissen Stein sein. Der Entscheid von Samsung ist nicht solidarischer Natur, sondern gewinnorientiert: Denn auch der DRAM-Speicher wird wohl von der KI-Industrie aufgefressen – mit vergleichbarer Marge wie der HBM-Speicher.

Nicht nur RAM betroffen

Apropos KI-Industrie: Deren Appetit beschränkt sich nicht auf RAM. Auch NAND-Speicher und Festplatten kosten derzeit deutlich mehr als noch vor einem Jahr. Darüber habe ich bereits im Spätsommer berichtet. Die Preise sind seit damals kontinuierlich gestiegen, wie Heise schreibt. Im Vergleich zum Sommer seien die Kosten für SSDs zum Teil um 40 Prozent gestiegen.

Das ist auch bei uns im Shop so. Die beliebte Samsung 990 Pro mit 2 Terabyte Speicher kostete im Oktober noch rund 150 Franken, nun sind es rund 200. Nicht ganz so gross ist der Preissprung bei den Festplatten. Hier kostet etwa die WD Red Plus mit 8 Terabyte Speicher aktuell rund 210 im Vergleich zu 170 Franken im Oktober. Dennoch: Die Differenz ist enorm und das Loch im Portemonnaie gross.

Eine Analyse des Marktforschers Trendforce geht davon aus, dass die Preise für Speicher weiter steigen. Ein Ende dieser Entwicklung ist vorerst nicht in Sicht. Bleibt zu hoffen, dass zumindest SSDs und Festplatten vor 2028 wieder günstiger werden.

Es droht gar ein Leistungsrückschritt

In einer weiteren Analyse spricht Trendforce bereits von drohenden Spec Downgrades. Die hohen Preise des Speichers beeinflussen auch fertige Produkte wie Notebooks oder Smartphones. Die Hersteller werden sich deshalb gezwungen sehen, die Preise zu erhöhen. Damit nicht genug, könnten auch bei den Komponenten sparen und somit die Spezifikationen beschneiden. Das hätte einen Leistungsrückschritt zur Folge. Statt 12-Gigabyte-Speicher könnten Smartphones dann nur noch 8 Gigabyte bieten. Einsteigergeräte wären gar mit nur 4 Gigabyte denkbar. Dasselbe gilt für alle weiteren Geräte, die Speicher verbaut haben, wie etwa Notebooks oder Fertig-PCs.

Titelbild: G.Skill

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