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Apples neue Siri könnte ein Hirn von OpenAI oder Anthropic bekommen
von Samuel Buchmann
Wenn dich der Datenhunger bisher davon abgehalten hat eine KI zu benutzen, dann könnte dir «Lumo» von Proton gefallen.
Lumo ist ein KI-Chatbot, der wie alle anderen Fragen beantwortet. Dabei soll er allerdings seine Nutzerinnen und Nutzer nicht ausspionieren oder als Trainingsdaten benutzen. Mit Proton steckt eine Organisation hinter Lumo, die schon lange Alternativen zu den datenhungrigen Diensten anbietet.
In der Ankündigung von Lumo zeigt sich Proton überzeugt, dass KI nützlich und hilfreich sein kann. Da sie massive Auswirkungen auf das Leben der Menschen hat, sollte sie aber auch verantwortlich gebaut sein. Im Falle von Lumo bedeutet das, die Menschen und den Schutz der Privatsphäre als wichtigstes Element zu sehen.
Lumo lässt sich sowohl im Web unter lumo.proton.me als auch als App für Android und iOS nutzen. Ein Konto oder eine Anmeldung sind nicht notwendig, aber möglich.
Die KI soll Konzepte erklären, Ratschläge erteilen, Ideen sammeln oder Dokumente zusammenfassen. Lumo besteht bisher aus einem Eingabefeld für Text. Eine Spracheingabe gibt nur in den Apps über das jeweilige Smartphone. Du kannst aber Dateien – PDF, Word und Excel-Formate – für eine Analyse hochladen und Lumo im Internet nach neuen oder ergänzenden Informationen suchen lassen. Derzeit steht der KI-Chatbot ohne Nutzerkonto nur auf Englisch zur Verfügung. Mit einem Account lässt sich die Sprache ändern.
Die von Lumo genutzten Sprachmodelle sind Open Source. Das hat den Nebeneffekt, dass sie nicht so groß und schnell sind, wie kommerziellen Produkte von OpenAI, Google und Co. In ersten Versuchen finde ich Lumo aber bereits hilfreich.
Lumo soll sich von anderen KI-Anbietern dadurch unterscheiden, dass es keine Log-Dateien gibt. Außerdem komme wie bei allen Produkten von Proton eine Zero-Acces-Verschlüsselung zum Einsatz. Damit könne nicht einmal der Anbieter sehen, was du die KI fragst. Zudem verspricht Proton keine Daten von Lumo mit anderen zu teilen oder sie zum Training der KI zu nutzen. Zusätzlich gibt es durch die Nutzung von Open-Source-Sprachmodellen keine Partnerschaft mit anderen KI-Firmen.
Bei der Nutzung von Lumo gibt es aber auch Grenzen. Proton sagt nicht genau, wo sie liegen. Mit Lumo Plus gibt es eine kostenpflichtige Variante der KI, die zum Beispiel «unbegrenzte tägliche Chats» bietet. Weitere Vorteile der Plus-Version sind:
Lumo Plus kostet 12,99 Euro oder Franken pro Monat. Wer den Dienst für ein Jahr bucht, zahlt nur 9,99 pro Monat und damit 23 Prozent weniger.
Die nicht gewinnorientierte Proton Foundation betreibt Lumo. Sie ist eng verbunden mit dem gewinnorientierten Anbieter von Proton Mail und weiteren kostenpflichtigen Cloud-Diensten mit Fokus auf den Schutz der Privatsphäre.
Die Organisation will die digitale Zukunft von Europa stärken und beteiligt sich am sogenannten EuroStack. Die Schweiz sieht sie aktuell aber nicht mehr als optimalen Standort an. Grund hierfür sind Gesetzesvorhaben, die eine Massenüberwachung erleichtern. In der EU sind ähnliche Pläne Proton zufolge vorerst gestoppt worden. Entsprechend kündigt die Organisation an, seine physische Infrastruktur aus der Schweiz zu entfernen. Lumo sei das erste ausgelagerte Projekt und insgesamt sollen über 100 Millionen Euro in der EU investiert werden.
Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus.