Shutterstock/Tada Images
News & Trends

Chinesische Open-Source-KI Kimi K2 überholt viele westliche Modelle

Debora Pape
14.7.2025

Das chinesische Unternehmen Moonshot AI hat ein neues KI-Modell präsentiert. Es zieht mit anderen großen Modellen gleich oder übertrumpft sie – und ist dazu teilweise quelloffen.

Anfang des Jahres sorgte das neu vorgestellte chinesische KI-Modell Deepseek für Aufsehen. Es bot laut Angaben der Entwickler eine höhere Leistung als die westliche Konkurrenz – bei deutlich niedrigeren Kosten. Die Aktienkurse mehrerer Tech-Konzerne verloren daraufhin empfindlich an Wert.

Nun kommt noch mehr Konkurrenz aus China: Das neue Modell «Kimi K2» des Unternehmens Moonshot AI könnte einen Wendepunkt in der Entwicklung von offenen KI-Systemen markieren. Das System setzt seine Ressourcen klug ein und lässt sich daher vergleichsweise günstig betreiben – jedenfalls sagt das Moonshot.

Dazu ist Kimi K2 im Gegensatz zum Großteil seiner Konkurrenz teilweise quelloffen, sogar für kommerzielle Zwecke. Dadurch könnte das Modell zu einer ernstzunehmende Alternative für die dominierenden, proprietären Modelle wie GPT von OpenAI und Claude von Anthropic werden. Auch Deepseek V3 lässt Kimi K2 in vielen Bereichen hinter sich.

Nur relevante «Experten» werden aktiviert

Beide Versionen sind teilweise quelloffen, also öffentlich zugänglich und offen für die Weiterentwicklung. Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Privatpersonen können Kimi K2 lokal hosten und in eigene Projekte integrieren. Auch eine kommerzielle Nutzung ist unter geringen Einschränkungen möglich. OpenAI, Google und Anthropic bieten ihre Modelle dagegen nur Abo- und API-basiert an.

Ist Kimi K2 politisch neutral?

Wie mein Kollege Samuel bei Deepseek habe auch ich mich mit Kimi K2 über kontroverse Themen unterhalten. Bei der Frage zur Unabhängigkeit Taiwans antwortet der Chatbot tendenziell chinafreundlich. Je nach genauer Fragestellung blockt er jedoch auch ab und schlägt (auf Chinesisch) vor, andere Themen zu besprechen.

Claude antwortet beispielsweise auf dieselben Fragen, dass es sich um ein «komplexes und politisch sensibles Thema» handelt – und bietet verschiedene Perspektiven.

Titelbild: Shutterstock/Tada Images

15 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.


Computing
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

News & Trends

Vom neuen iPhone bis zur Auferstehung der Mode aus den 80er-Jahren. Die Redaktion ordnet ein.

Alle anzeigen