Lorenz Keller
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Ki-Standard: Kabellose Stromversorgung hat eine Effizienz von 90 Prozent

Der neue Standard für Haushaltsgeräte mit dem Namen «Ki» wirft viele Fragen auf. Etwa, wie effizient die kabellose Stromversorgung via Induktion ist. Auf der Techmesse IFA in Berlin gab es einige Antworten.

Auch bei uns haben die Lesenden in den Kommentarspalten den Standard kritisiert. Vor allem darin waren sie sich einig: Die Erfindung sei unnütz und verschwende Energie.

Auf der Techmesse IFA konnte ich mit den Verantwortlichen einige der offenen Fragen klären – und mir die Technik vor Ort anschauen.

Die Ki-Technik ist ziemlich effizient

Wo können nun die Küchengeräte mit Strom versorgt werden? Eine zentrale Funktion erfüllen hier vor allem zum Start Induktionskochfelder. Zwar lassen sich Ki-Spulen auch direkt unter bis zu vier Zentimeter dicke Küchentheken aus Stein oder Kunststoff platzieren, doch das erfordert natürlich einen grossen Umbau. Kochfelder lassen sich dagegen schneller und günstiger auswechseln.

Die Ki-Felder mit einem Durchmesser von 15 oder 21 Zentimeter haben eine Fehlertoleranz von rund vier Zentimetern. Bei meinem Versuch vor Ort stelle ich das Gerät einfach drauf und schalte es ein. Ziehe ich es weg, ist auch sofort der Strom weg. Weder die Unterseite des Geräts noch das Ki-Feld sind warm oder gar heiss.

Bereits Ende Jahr kommen erste Ki-Küchengeräte

Eine Überraschung ist, dass auf der IFA in Berlin nicht nur auf dem Stand des Wireless Power Consortiums eine Ki-Küche zu sehen ist, sondern auch bei Midea. Der Haushaltsgeräte-Gigant aus China ist bei uns noch eher unbekannt, aber in Asien und den USA einer der wichtigsten Hersteller. Einige Produkte sind jedoch auch bei uns im Shop erhältlich.

Das erwähne ich nicht ohne Grund: Midea will bereits Ende Jahr erste Geräte mit Ki auf den Markt bringen. Dazu gehören nicht nur Endgeräte wie Wasserkocher, Reiskocher, Blender und Airfryer, sondern auch Induktionsherdplatten. Auf der Messe stehen noch Prototypen, die aber wohl ziemlich nahe an der Serie sind. Das wuchtige Design ist also nicht provisorisch, sondern entspricht der Optik, wie sie in den USA üblich ist.

Auf welchen Märkten und mit welchen weiteren Partnern die Ki-Küchengeräte starten, ist noch unklar. Ebenso der Preis: Was klar scheint, ist, dass die neue Technik etwas teurer sein wird als vergleichbare Geräte mit Kabel.

Titelbild: Lorenz Keller

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