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Mehr Sicherheit für Kinder – Apple optimiert Accounts für Minderjährige
von Martin Jungfer
Die EU startet ein Pilotprojekt für anonymen Altersnachweis online – ohne Datenspeicherung. Ziel ist es, Kinder besser vor jugendgefährdenden Inhalten wie Pornografie zu schützen und gleichzeitig den Datenschutz zu wahren.
Die Europäische Union treibt einen neuen Schritt im digitalen Jugendschutz voran: Ab sofort stellt sie eine technische Lösung zur Altersverifikation bereit, die es Portalen ermöglicht, das Alter von Nutzern und Nutzerinnen anonym zu prüfen. Dies, ohne dabei persönliche Daten zu speichern. Die Verifikation soll verhindern, dass Kinder und Jugendliche in der EU auf nicht altersgerechte Inhalte zugreifen können – wie etwa Pornografie.
Der digitale Alterscheck wird zunächst in fünf Ländern getestet: Dänemark, Frankreich, Spanien, Griechenland und Italien.
Die Pilotphase soll die Technologie optimieren und sicherstellen, dass sie zuverlässig funktioniert. Diese Massnahme ist gemäss der Beauftragten für digitale Sicherheit, Henna Virkunnen, notwendig. Die EU-Kommission hat nämlich festgestellt, dass einschlägige Portale sich nicht ausreichend an die Vorgaben des Digital Services Act (DSA) halten. Dies hat bereits im Frühling zu einer Ermittlung gegen diese Portale geführt.
Während der Testphase möchte die EU laufend weitere Anwendungsmöglichkeiten finden. Für den Testlauf hat die EU-Kommission daher auch Online-Plattformen mit Erwachsenen-Inhalten zur Mitarbeit eingeladen. Ebenfalls soll die Altersverifikation in den digitalen EU-Ausweis (eID) integriert werden. Dieser soll ab Ende 2026 in allen Mitgliedstaaten der EU verfügbar sein. Dennoch soll die Altersverifikation nach Möglichkeit auch als eigenständige App funktionieren.
In Frankreich ist eine zuverlässige Altersverifikation bereits seit dem 7. Juni Pflicht – ein einfacher Klick auf «Ja, ich bin 18» reicht nicht mehr. Während die meisten Portale diese Vorgabe umgesetzt haben, hat sich Pornhub quergestellt. Die Seite war aus Frankreich zeitweise nicht mehr erreichbar. Schlussendlich gaben die Betreiber aber nach.
Die neue Technologie nutzt ein sogenanntes Zero-Knowledge-Protokoll, das es den Plattformen ermöglicht, das Alter eines Nutzers zu bestätigen, ohne dabei Rückschlüsse auf seine Identität zu ziehen. Konkret bedeutet das: Weder Name noch Geburtsdatum oder sonstige Informationen können gespeichert oder weitergegeben werden. Ein Verfahren, das die Privatsphäre User schützen soll. Die Information über das Alter soll zum Beispiel über besagten elektronischen Personalausweis oder auch über Banking-Apps erfolgen – danach erfolgt direkt die Trennung der Verbindung. Dies soll die Portale auch davon abhalten, Verhaltensprofile auf ihrer Website erstellen zu können.
Nach der ersten Testphase soll das Pilotprojekt in weiteren Mitgliedstaaten getestet werden. Das zugrunde liegende Konzept wird als Open Source veröffentlicht, sodass auch private Unternehmen mögliche Lösungen anbieten könnten. Zudem sollen die Staaten die Technologie in ihren eigenen Digital Wallets unterbringen können. Dies kann allerdings noch dauern.
Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.