
Kritik
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von Domagoj Belancic
Bei «Jurassic World Evolution 3» gebe ich Dinos ein (neues) Zuhause und züchte dank Genetik-Wissenschaft verstorbene Arten heran. Ist eine solche Mission zum Scheitern verurteilt?
Kein Wunder, gibt es schon Diskussionen unter meinen drei Hauptfiguren Cabot Finch, Kira Chang vom DIN (Dinosauroer Integrations Netzwerk) und dem kritisch gesinnten Mathematiker Dr. Ian Malcolm. Letzteren kennst du womöglich aus dem Jurassic-Park-Universum. Ich mag ihn.
Auch ohne Instruktion dieser Charaktere sind ihre Haltungen schnell klargemacht. Deshalb ist Dr. Malcolm skeptisch, als die Dinos so schnell ausgebrochen sind. Finch beruhigt: «Sehen Sie, wie schnell wir eine solche Situation in den Griff bekommen haben? Das bedeutet ausschliesslich Gutes». Wie in jeder Jurassic-Park-Story weiss auch der Dr. Malcolm in mir: Das kann nur schiefgehen.
Für mein Review habe ich mich auf den Kampagnen-Modus gestürzt. Dieser spielt nach den Ereignissen von «Jurassic World: Ein neues Zeitalter». Möglich wäre auch ein Herausforderungs-Modus, der Sandkasten-Modus und ein Workshop, bei dem du Schöpfungen anderer Spieler herunterladen kannst.
Vorab muss ich erwähnen, dass ich keines der beiden vorangehenden Spiele gezockt habe und ganz frisch, fröhlich und naiv in die Jurassic-Welt eintauche.
Insgesamt gibt es für die Anlage drei übergeordnete, relativ selbsterklärende Ziele:
Immer wieder kann ich zwischen drei Unterzielen wählen, die mir beim Erreichen Punkte für diese genannten Oberziele geben – und natürlich Geld. Beispielsweise eine gewisse Anzahl Besuchende, Umsatz pro Minute oder eine bessere Infrastruktur im Park aufbauen.
Für einen spannenden Park müssen natürlich coole Saurier her. Neben den bereits vorhandenen habe ich die Möglichkeit, Fossilien auf Expeditionen sammeln zu lassen und zu erforschen. Anschliessend kann ich diese synthetisieren, Eier erzeugen und Dinos schlüpfen lassen. Dr. Malcolm ist nicht der einzige, den dieses Projekt beunruhigt. Saurier künstlich züchten und damit in der Natur herumpfuschen hat im Jurassic-Universum noch nie Gutes bedeutet.
Der neueste Anreiz lässt mich meine negativen Gedanken aber schnell vergessen: Babydinos! Zum ersten Mal in der Spieleserie kann ich Jungtiere aus Eiern schlüpfen lassen. Sie sind zwar nicht ganz so klein, wie ich vorab dachte, aber dennoch sehr süss. Insgesamt sollen 80 verschiedene Tiere möglich sein, für einen möglichst populären Park. Dafür brauche ich im Gehege natürlich jeweils Männchen und Weibchen und ein zur Art passendes Nest.
Das klingt einfach, sofern alles vorhanden ist. Existieren in der Welt aber keine Männchen einer Saurierart, muss ich meine Wissenschaftler anstiften, diese synthetisch herzustellen. Während die Pflanzenfresser so ein gemütliches Familienleben im Gehege führen, habe ich bei den Fleischfressern grossen Respekt.
Dieses ständige Spannungsverhältnis zwischen Zucht/Pflege und dem drohenden Chaos macht «Jurassic World Evolution 3» zu einem echten Survival-Management-Spiel.
Nicht nur die Dinos brauchen genügend Futter, Aufmerksamkeit und ein schönes Umfeld, auch meine Besucher wollen gedeckte Bedürfnisse. Anfangs sind sie noch etwas in den Hintergrund gerückt und ich kann mich auf die Roawrs fokussieren. Doch nun möchten sie gerne eine schicke Aussichtsplattform, um ebendiese zu bewundern.
Mir macht es Spass, verschiedene Wissenschaftler für meine Ziele zu rekrutieren. Obwohl die Erforschung neuer Restaurants durch Genetiker und Co. thematisch keinen Sinn ergibt, dient diese Mechanik als zentrale Ressourcen- und Zeitverwaltung, die mich zwingt, meine Prioritäten klug zu setzen.
Zuerst wirkt es so, als könnte ich meinen Fokus dabei selbst bestimmen und konzentriere mich auf die Entdeckung möglichst vieler Dinoarten. Allerdings brauche ich dafür genug Geld und sonstige Ressourcen. Schnell merke ich: Es ist alles voneinander abhängig und braucht die richtige Reihenfolge.
Ein bereits angetönter Punkt der Tagesordnung sind Expeditionen. Auch hierfür benötige ich meine wertvollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die sende ich auf der ganzen Weltkarte zu Ausgrabungsstätten. Mitgehen kann ich natürlich nicht, bekomme aber, wenn sie zurück sind, Fossilien und wertvolle Gegenstände, die ich verkaufen kann.
Jedes Mal, wenn ein Tier schlüpft, ob künstlich herbeigeführt oder durch die Paarung zweier Dinosaurier, freue ich mich wie ein kleines Kind. Um das Beste aus dem Moment zu machen, fahre ich gleich selbst mit einem Rangerwagen ins Gehege und mache schöne Fotos. Bei Flugsauriern muss ich allerdings eine Drohne nutzen, da ich mit den Autos nicht in das Gehege komme. Die Belohnung ist top: Für gute Fotos bekomme ich eine grosszügige Entlöhnung.
Nach einigen Stunden Spielzeit bekomme ich von der Ansicht der Dinowelt dennoch nicht genug. Ob schlüpfende Babys oder wütende Apha-Kämpfe, zwischen meinen Aufgaben schaue ich den Dinos gerne einfach zu.
Ich bin gespannt, was für Aufgaben und Katstrophen noch auf mich zukommen und ob die Mission diesmal endlich glückt, die Dinosaurier sicher in unsere Welt zu bringen. Das nächste Unwetter wartet aber bereits …
Das Spiel habe ich von Frontier zur Verfügung gestellt bekommen. Erhältlich ist es ab 21. Oktober für PC und Xbox
«Jurassic World Evolution 3» bietet eine fesselnde Mischung aus Park-Management und dem nervenaufreibenden Umgang mit prähistorischen Tieren. Die Einführung von Babydinos als Highlight und die vielfältigen Aufgaben in verschiedenen Parks sorgen für Abwechslung und halten mich als Spielerin stets auf Trab.
Während das Spielprinzip aus Forschung, Zucht und Infrastruktur-Management gut funktioniert und durch die gelungene Grafik überzeugt, wünsche ich mir mehr persönliche Informationen über die Besucher und eine weniger starre Abhängigkeit der Fortschritte.
Insgesamt ist es ein unterhaltsames Aufbauspiel für Fans des Genres, bei dem der nächste Ausbruch oder Sturm immer für eine spannende Überraschung sorgt.
Pro
Contra
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.
Welche Filme, Serien, Bücher, Games oder Brettspiele taugen wirklich etwas? Empfehlungen aus persönlichen Erfahrungen.
Alle anzeigenIch finde mich in einem sandigen Gelände irgendwo in Amerika wieder. Mein erster eigener Dinopark? Geil! Der gute alte Cabot Finch ist auch im dritten Teil an meiner Seite und führt mich durch meine Aufgaben. Ich muss auch direkt Lieferungen annehmen, die neuen Dinosaurier in ihr Gehege bringen und ihnen eine natürliche Umgebung schaffen. So weit, so gemütlich. Allerdings kommt gerade ein übler Sturm auf, der dummerweise ein Gehege zerstört. Die Dinos darin büxen natürlich schnurstracks aus. Ich muss sie deshalb aus einem Helikopter – den ich selbst steuere – betäuben, das Gehege reparieren und die Roawrs wieder einpferchen.
Die Geschichte beginnt in meinem ersten Park in Egg Mountain in den USA. Hier befinden sich bereits Gehege und zwei Dinoarten, die so in meine Obhut gelangen. Meine anfallenden Aufgaben sind unterschiedlicher Natur und werden mir fortlaufend erklärt. Eine Saurierlieferung habe ich bereits angenommen. Als die nächste kommt, werde ich gleich darauf hingewiesen, dass sich manche Arten gut verstehen. Ich setze diese also zu den bereits vorhandenen Dinos. Anschliessend muss ich die Umgebung so anpassen, dass beide Arten glücklich sind. Passende Bäume pflanzen, genug sandigen Boden zur Verfügung stellen und so weiter.
Kaum ist der Strom des Geheges unterbrochen, wollen die bluthungrigen Tiere ausbrechen oder attackieren meine armen Ranger, wenn nicht genug Futter da ist. Damit solche Dinge nicht an der Tagesordnung stehen, muss ich meine Ranger auf Patrouille schicken und Wartungsteams engagieren. Die Teams verteile ich gut auf dem Gelände und weise ihnen Bereiche zu. Das klappt zwar nicht zu 100 Prozent zuverlässig, aber das wäre ja auch zu langweilig. Dafür kann ich regelmässig alle Gebäude überprüfen, ob Wartungen nötig sind, um das Schlimmste zu verhindern. Während ich bei sonstigen Management-Spielen eher die ruhige Kugel schiebe, habe ich hier immer ein mulmiges Gefühl. Schliesslich könnten jederzeit wütende Saurier über meine Besucher herfallen. Das hält mich im positiven Sinne auf Trab.
Auch für Essen, Trinken und Souvenirs muss gesorgt sein. Was verkauft wird, kann ich nur indirekt selbst bestimmen, denn die Besucher sind je nach Auswahl mehr oder weniger zufrieden. Natürlich sind sie glücklicher, wenn ich ihnen Burger und Pommes serviere, statt gesunder Bentoboxen. Ob meine Auswahl gut ankommt, zeigt mir jeweils eine Grafik bei den Gebäudeinfos anhand von Smileys an, und natürlich der Umsatz. Was mir etwas fehlt, was ich beispielsweise früher bei «Roller Coaster Tycoon» sehr mochte, sind Zusatzinfos der einzelnen Besucher. Hatte ich sie angeklickt, sah ich, was ihnen am Park gefiel und was nicht. Das fehlt hier.
Anfangs sind meine Möglichkeiten eher begrenzt. Die kleinen Hotels und Restaurants sind schnell voll und nicht jede Architektur ist beliebt. Europäische Häuser sind zum Beispiel in europäischen Parks beliebter. Grössere Gebäude muss ich erst erforschen. Auch hier setze ich meine Wissenschaftler ein, wie bei den Expeditionen. Die Wissenschaftler helfen generell für die Entwicklung von allem. Ob in der Genforschung, neuer Medizin oder eben Parkattraktionen und Gebäude. Sie kosten aber auch genug und sind schnell gestresst. Deshalb müssen sie wohlüberlegt eingesetzt werden und ich lasse sie regelmässig zur Erholung schlafen.
Damit ich trotz ziemlich klarer Struktur des Spiels verschiedene Schwerpunkte habe, setzt «Jurassic World Evolution 3» auf einen spannenden Mechanismus: Fortlaufend kommen neue Parks in verschiedenen Teilen der Welt unter meine Obhut. So darf ich eine Anlage mit Forschungsstation in Hawaii mitgestalten oder einem heruntergekommenen Park in Nevada wieder auf die Beine helfen. Dort sind nämlich Flugsaurier ausgebrochen und die vorhandenen Gebäude bedürfen einer gründlichen Renovation. Worauf ich mich fokussieren möchte, kann ich nach der Einführung selbst bestimmen. Habe ich genug von den Flugsauriern in Las Vegas, kümmere ich mich wieder um den etwas belebteren Park in Egg Mountain. Mein ADHS-Herz macht Freudensprünge!
Die Fossilien sind zur Erforschung der Gene, damit ich daraus Dinosaurier züchten kann. Je mehr Forschung ich betreibe, desto mehr Ausgrabungsstätten sind freigeschaltet. Mein grosses Ziel ist natürlich die Hauptattraktion von ganz Jurassic World: den Tyrannosaurus zu finden und zu züchten. Das braucht alles viel Zeit. Pro Fossilgruppe brauchen die Wissenschaftler rund drei bis vier Minuten Ingame-Zeit zur Analyse. Habe ich genug Gendaten, kann ich diese in meinen Brutstätten analysieren, züchten und in den gebauten Gehegen als Attraktion ausstellen.
Auf diese Weise kann ich die durchaus gelungene Grafik von einem anderen Winkel betrachtet. Sie ist detailverliebt, realistisch und doch nicht übertrieben herausgeputzt. Ansonsten hätte ich wahrscheinlich fürchten müssen, dass sich mein Computer aufhängt. So ist das Spiel eine runde Sache: Es läuft zuverlässig und ich kann die Aussicht aus dem Jurassic-Ballon geniessen oder Familienfotos meiner Lieblingsdinos machen. Nach einem Sandsturm wird mir allerdings bewusst, dass die Zeit zwar vergeht, es aber keine festen Uhrzeiten gibt. An manchen Orten in meiner Kampagne wird es bisher nicht einmal dunkel, auch wenn ich die Zeit vorspule.