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IFA 2019: Panasonic zeigt den ersten transparenten OLED-TV der Welt

Auf der IFA in Berlin präsentiert Panasonic seinen ersten transparenten OLED-Fernseher und lässt eine mittelschwere Bombe platzen: Der TV soll bereits nächstes Jahr auf den Markt kommen. Wir haben uns einen ersten Eindruck verschafft.

Ein Blick in die Zukunft. In die nahe Zukunft, genauer gesagt. Das soll Panasonics erster transparenter OLED-Fernseher der Welt sein. Auf den Markt soll er bereits 2020 kommen – nächstes Jahr. Zumindest in Asien. Ein offizielles Datum für den Verkaufsstart Europas steht noch aus.

Aber dieser Blick. Er ist vielversprechend.

Formfaktor unsichtbar?

Nun gut, herkömmliche OLED-TVs wird sich ein Student, solange er nicht Eltern der Zürcher Goldküste hat, jetzt schon kaum leisten können. An wen richtet sich der Fernseher dann? Vor allem an jene, die ein grosses schwarzes Loch im Wohnzimmer stört. Die Konkurrenz von Samsung hat sich diesem Problem bereits angenommen. The Frame oder der Serif-TV sind Fernseher, bei denen Design im Mittelpunkt steht – nicht unbedingt die Bildqualität.

Panasonic setzt auch auf die Karte Design. Allerdings nicht beim Drumherum, sondern beim Bild. Denn die verwendete OLED-Schicht ist transparent. Sprich: Im ausgeschalteten Zustand blickst du einfach durch den Fernseher hindurch. Eine Weltneuheit. Jedenfalls in der TV-Branche.

Das Problem mit dem True Black

Ein unsichtbares Panel? Da stellt sich vor allem eine Frage: Wie soll «Schwarz» zustande kommen, wenn Licht von hinten durch das Pixel scheinen kann?

Tut es eben nicht.

Panasonic erklärt, dass die Version, die an der IFA präsentiert wird, bereits die dritte Generation des Fernsehers ist. Das Problem mit dem durchscheinenden Licht gab’s aber tatsächlich bei den beiden vorherigen Versionen. Zwar konnte ein Bild dargestellt werden, aber es war bestenfalls halbtransparent. Weit weg von der Bildqualität, die UHD-HDR-Content ausmacht.

Die Lösung wurde erst vor Kurzem gefunden: Das transparente OLED-Panel, das Panasonic übrigens selber produziert, kann sich auf der Rückseite abschotten. Im Grunde stellt es auf «milchig» um. Das hast du vielleicht schon mal im Tram gesehen; transparente Glasscheiben, die bei Bedarf trüb werden. Dadurch wird die Darstellung von Schwarz und somit generell von einem normalen Bild erst möglich.

True-Black-Schwarz?

Nope. Davon sind wir noch ein ganzes Stück entfernt, wie ich beim Blick aufs Bild sofort erkenne. Genaue Schwarzwerte darf man uns sowieso nicht sagen. Oder, wie hell das Bild leuchten soll, wenn der Fernseher erst mal Marktreife erreicht hat. Allzu lange darf sich Panasonic nicht mehr Zeit lassen, wenn der Fernseher schon nächstes Jahr in Asien auf den Markt kommen soll.

Ach so: Die ganzen Komponenten wie Prozessor und Elektronik, die sind im Holzrahmen verbaut. Sonst wären sie ja direkt sichtbar, wenn der transparente OLED-Panel auf unsichtbar stellt. Clever, die Jungs und Mädels bei Panasonic.

Kurzfazit: Ui, die Zukunft ist zum Greifen nah

Was Panasonic an der IFA präsentiert, klingt fantastisch im Sinne von Zukunftsmusik, die erst in einem gefühlten Jahrzehnt für den Heimkino-Markt bereit sein dürfte. Aber nö. Die Zukunft kommt bereits nächstes Jahr. Und das macht den präsentierten Prototypen, der schon ziemlich nahe an der Marktreife sein dürfte, umso spannender.

Ich freue mich auf das, was da bald kommt.

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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