

Spannend wird’s, wenn man ihn ausschaltet – Samsungs The Frame im grossen Test
Ist es nicht komisch, wenn dein Fernseher erst dann interessant wird, wenn du ihn ausmachst? Samsung meint nein. Und präsentiert uns ein TV-Gerät, welches genau das beweisen will. Wir haben den Frame ausgepackt – viermal! – und machen den Test.
Der nicht mehr ganz so neue Fernseher von Samsung ist schon ein wenig seltsam. Das fängt ja nur schon beim Namen an – The Frame. Eingeschaltet erlebst du das ganz normale Fernseh-Vergnügen. Erst beim Ausschalten wird’s spannend. Denn dann schaltet sich der sogenannte Kunst-Modus ein. Was der genau macht, und ob sich der fortgeschrittene Preis dadurch rechtfertigt, erfährst du in unserem Test.
Zum Kunstwerk soll er werden, der Frame von Samsung!
Sensoren sorgen für noch mehr Realismus
Ebenfalls praktisch: Dank 4K-Auflösung ist eine so gute Detailschärfe möglich, dass der Fernseher selbst feinste Leinwandstrukturen und Pinselstriche wiedergeben kann, ohne dass Pixels zu erkennen wären. Das trägt zur Plastizität des Bildes bei.
Nicht von ungefähr: Der Stromverbrauch
Um den Stromverbrauch etwas im Rahmen zu halten (ha – Rahmen!), empfiehlt es sich, den Bewegungssensor zu aktivieren. Registriert er während einer vorher festgelegten Zeitspanne keine Bewegungen mehr, schaltet sich der Frame automatisch ab. Und zwar solange, bis jemand wieder den Raum betritt. Dann schaltet sich der Fernseher wieder ein. Das ist nicht nur praktisch, sondern vermeidet auch unnötigen Stromverbrauch.
Ein würdiges Kunst-Gesamtpaket
Samsung liefert dem Frame standardmässig mit hundert vorinstallierten Kunstwerken und Bildern aus. Die Auswahl reicht von Landschaftsaufnahmen, abstrakter Kunst über künstlerische Malereien bis hin zu Abenteuer- und Tierfotos. Im Menü ist das alles übersichtlich kategorisiert, innert wenigen Klicks mit der Fernbedienung hast du die Bilder ausgetauscht.
Das ist dir noch nicht genug? Für 4.99 Euro im Monat bekommst du Zugriff auf eine noch grössere, schier endlose Auswahl an weiteren Kunstwerken und Fotos. Die kostenpflichtige Kunstgalerie entstand mit bekannten Agenturen wie Magnum und Saatchi oder den Lumas-Galerien in Zürich. Weitere Agenturen, Museen und Galerien kommen regelmässig dazu. Apropos: Die ersten sechs Monate des Kunst-Abos sind kostenfrei. Alles in Allem also kein schlechter Deal, wie ich finde.
Zu guter Letzt kannst du aber auch einfach eigene Bilder via USB-Stick oder kostenloser «Samsung Smart View App» auf den TV übertragen. Die Bilder sollten dabei mindestens 8 Megapixel gross sein, denn ansonsten würdest du den 4K-Bildschirm unterfordern, und deine Bilder wären leicht unscharf. Aber keine Sorge – bei gängigen Smartphones sind Kameras mit mindestens 12 Megapixeln Standard, bei Digitalkameras sowieso.
Kleiner Tipp: Möchtest du, dass dein Foto ohne Passepartout das Bild komplett ausfüllt, schneidest du es im 16:9-Format zu, bevor du es auf den Frame überträgst.
Ach so: Fernsehen kann man auch noch!
Bei dem so umfangreichen Kunst-Modus vergesse ich beinahe, dass der Frame eigentlich ein Fernseher ist.
Ein paar Worte zur Technik
Beim Frame handelt es sich um ein 4K-Edge-LED-Panel. Manche externe Testberichte meinen zu wissen, dass im Frame ein Panel der 6000er-Serie verbaut ist – ein weit verbreiteter Irrtum! Wie Samsung mir bestätigte, basiert der Frame auf ein 10 Bit Panel mit 100 Hz der 7000er-Serie. Samsung liegt zu Recht viel daran, dieses Missverständnis zu klären, denn schliesslich ist die 7000er Serie Premium UHD zertifiziert, die 6000er-Serie nicht.
Ohne echtes HDR disqualifiziert sich der Frame aus dem High-End-Bereich. Dazu kommt, dass du im direkten Vergleich zum MU7000 gut 1000.– Franken mehr aufbringen musst, obwohl die Panels fast identisch sind.
Der Preisunterschied erklärt sich natürlich hauptsächlich mit dem Kunst-Modus, den ich ja wirklich für gelungen halte. Dennoch, auch wenn ich dem TV-Bild wirklich gute Noten gebe, sollte meiner Meinung nach ein Fernseher in dieser Preisklasse auch den allerhöchsten Ansprüchen gerecht werden. Gerade, wenn es um das TV-Bild geht. Kunst-Modus hin oder her.
Lieferumfang, Bedienung und Funktionalität
Übrigens: Die Verpackung ist schon ein Highlight für sich. Was mich nicht überrascht bei einem Fernseher, der sich hochwertiges Design ganz dick auf die Fahne schreibt. Und das befindet sich – nebst dem Frame natürlich – auch noch darin:
- Basic Stands (Standard-Standfüsse)
- Samsungs No Gap Wall Mount zur Wandmontage
- One Connect-Box inkl. Netzteil & Verbindungskabel zum TV
- One Remote-Fernbedienung
So weit, so gut.
Zusatzkosten für Rahmen
Warum ich den Frame vier Mal ein- und auspackte
Gerade noch erfreute ich mich am gelungenen Betriebssystem, in dem man an zahllosen Details rumschrauben kann. Weisst du was? Das gilt nur fürs TV-Bild.
Nur – da sind keine Einstellungs-Möglichkeiten vorhanden! Nix, nada, niente. Klar, Bilder ändern, Rahmenfarbe anpassen und solche Basics, das geht schon. Aber der Tüftler in mir würde gerne wissen, woran es liegt, dass es dem Bewegungssensor offenbar egal ist, ob jetzt jemand im Raum steht oder nicht.
Zum Glück ist der Kollege vom Produktmanagement dabei. Sonst hätte ich dem Kunst-Modus weiter oben keine so gute Noten attestiert. Der Kollege ist es nämlich, der mir erzählt, dass die Sensoren hier überhaupt nicht so gut funktionieren, wie er es schon auf diversen Messen erlebt hat. Ich hake also bei Samsung nach.
Fazit – für wen ist der Frame denn nun?
Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.
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