
Huawei vs. USA: Das erste Opfer ist ein Smart Speaker

An der IFA in Berlin hätte ein Huawei Smart Speaker vorgestellt werden sollen. Das wird nicht geschehen. Der Grund: der Handelskrieg zwischen den USA und China.
Im andauernden Handelskrieg der USA gegen China und gegen Huawei im Speziellen ist ein erstes Produkt eingestellt worden. Es handelt sich dabei um einen Smart Speaker, der nun nie in der vorgesehenen Form auf den Markt kommen wird.
Ferner hat Huawei Pläne, ihre Smartphones mit Android Auto zu integrieren, auf Eis gelegt.
Ein Jahr Arbeit für die Katz
Der Smart Speaker aus dem Hause Huawei ist in Zusammenarbeit mit Google entstanden. Es wäre ein Lautsprecher gewesen, der auf die Ressourcen des Google Assistant hätte zugreifen können. Vorgestellt worden wäre das Gerät an der IFA Anfang September 2019. Dies berichtet die Newszeitschrift The Information.
Die Entwicklung des Lautsprechers ist ein Beispiel dafür, was eine enge Zusammenarbeit zwischen Google und einem Hersteller bringen kann. Huawei und Google haben in der Vergangenheit öfter solche Projekte angegangen und erfolgreich umgesetzt. Seit vergangenem Mai aber steht Huawei auf der Entity List der USA. Das bedeutet, dass US-amerikanische Firmen wie Google keine Geschäfte mehr mit den Firmen machen dürfen, die auf dieser Liste stehen. Verhandlungen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping haben zwar Lockerungen des Verbots gebracht, aber im grossen Ganzen steht das Verbot noch.
Huawei macht Charme-Offensive
Während die ersten Projekte ins Wasser gefallen sind, kämpft Huawei weiter gegen Gerüchte und Unwissen an. Auf der Website Zukunftsversprechen.de – ehemals HuaweiAntwortet.de – versucht das chinesische Unternehmen, Sympathien mit Information zurückzugewinnen.
Ferner fällt ein weiterer Part der Charme-Offensive auf. Leser rem3_1415926 hat in einem Kommentar festgestellt, dass auffällig viele Huawei-Aktionen zu sehen sind.

Das liegt daran, dass Huawei sich im Kampf gegen die Misinformation – das Unternehmen hat da recht spät reagiert, zu spät vielleicht – auch durch eine aggressive Preis- und Aktionspolitik beliebt machen will. Anders als Rem3 impliziert, hat das nichts mit der Haltung eines Händlers zu tun oder mit der eines Unternehmens. Die Aktionen dienen nicht nur der Korrektur eines befürchteten Absatzeinbruchs, sondern auch der sogenannten Brand Awareness – der Aufmerksamkeit, die der Marke durch die Aktionen zukommt.


Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.